Betriebskosten: Linz am billigsten, Gmunden ist teuerste Bezirksstadt

Von Von Dietmar Mascher   09.Juni 2010

Ein Durchschnittshaushalt mit vier Personen und einer Wohnfläche von 95 Quadratmetern in einem Haus mit mehreren Wohnungen zahlt in Linz 437 Euro für die drei erwähnten Dienstleistungen, in Gmunden dagegen 1182 Euro. Auch Grieskirchner und Rieder müssen vergleichsweise tief in die Tasche greifen, Wels und Eferding geben es billiger. Schärding liegt mit 913 Euro noch knapp unter dem Mittelwert von 919,25 Euro. Das ergab eine Untersuchung des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität Linz.

„Wir haben als Dienstleister für eine Großstadt natürlich den Vorteil der Skaleneffekte. Wir betreuen auf vergleichsweise engem Raum mehr Haushalte als eine Bezirksstadt. Dennoch sind wir außerordentlich billig. Auch im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten (siehe Kasten; Anm.)“, sagt der Generaldirektor der Linz AG, Alois Froschauer. „Die Tarife für Wasser haben wir zuletzt 1999 erhöht, jene für Abwasser 2001. Und beim Abfall sind die Preise an den Verbraucherpreisindex gekoppelt.“

Gmundens Bürgermeister Heinz Köppl sagt, er wolle und könne nicht glauben, dass die Preisunterschiede so eklatant seien. Die meisten Abgangsgemeinden würden ähnliche Tarife für Wasser und Abwasser einheben. Den großen Unterschied macht in Gmunden aber die Abfallentsorgung aus. Sie schlägt sich beim Durchschnittshaushalt dort am höchsten zu Buche.

„Möglicherweise liegt das daran, dass wir so viele Touristen haben, deren Müll wir jedes Wochenende entsorgen müssen“, heißt es in Gmunden. Vor allem aber biete die Stadt am Traunsee sehr viele Dienstleistungen rund um die Müllentsorgung und die -trennung, sagt Köppl. Die Abfallentsorgung ist in Gmunden für den Durchschnittshaushalt vier Mal so teuer wie in Linz.

Johannes Lindorfer vom Energieinstitut der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), der die Untersuchung im Auftrag der Linz AG durchgeführt hat, sagt, dass dies zumindest ein plausibler Erklärungsansatz sein könne. Auch die Weitläufigkeit einer Gemeinde führe zu höheren Kosten für den einzelnen Haushalt.

Die unterschiedlichen Kosten für Wasser und Abwasser sind trotz zum Teil einheitlicher Gebühr zu erklären. „Es gibt in der einen oder anderen Stadt auch Zählergebühren, die manche Stadt kaum oder gar nicht einhebt“, sagt Lindorfer.

Tatsächlich schwanken die Kosten für Abwasser zwischen 175,51 und 554,40 Euro (Stand: Jänner 2010) im Jahr, beim Wasser sind zwischen 155,88 und 252,56 Euro pro Jahr zu bezahlen.