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Bahn-KV - Einigung nach 16 Stunden Verhandlungen

Von nachrichten.at/apa, 02. Dezember 2018, 11:57 Uhr
vida-Chef Roman Hebenstreit (R) und Arbeitgeber-Chefverhandler Thomas Scheiber. Bild: APA

WIEN. In der zehnten Verhandlungsrunde für einen neuen Bahn-Kollektivvertrag haben Arbeitgeber und Gewerkschaft nach 16 Stunden eine Einigung erzielt.

Die Gehälter für die rund 40.000 Beschäftigten steigen rückwirkend ab 1. Juli 2018 um 3,4 Prozent. Das gab die Arbeitgeberseite heute (Sonntag) früh bekannt. Bei der Erhöhung seien die bereits seit 1. Oktober ausbezahlten 3 Prozent zu berücksichtigen.

Die vereinbarte Erhöhung der Mindest- und der Istgehälter um 3,4 Prozent gelte für eine Laufzeit von zwölf Monaten, sagte Arbeitgeber-Chefverhandler Thomas Scheiber zur APA. Auch die Nebenbezüge würden um diesen Satz erhöht. Bei den Lehrlingsentschädigungen liegen die Anhebungen zwischen 4 und 10 Prozent.

Darüber hinaus wurde auch eine Anhebung der Einstiegsgehälter bei eisenbahnspezifischen Berufen wie Lokführern, Verschiebern oder Wagenmeistern vereinbart. Diese Erhöhung werde mehr als 100 Euro ausmachen, sagte Scheiber. "In den Bereichen, wo wir in den nächsten Jahren sehr viele Nachwuchskräfte suchen, wollen wir uns als attraktiver Arbeitgeber besser positionieren können."

Auch die Nachtarbeit war bei den Verhandlungen ein Thema. "Wer vorwiegend in der Nacht arbeitet, soll mit zusätzlicher Freizeit belohnt werden, und zwar mit maximal sieben Tagen im Jahr." Daneben soll es mehr Flexibilität beim Zeitausgleich geben und eine 38,5-Stunden-Woche soll in Betriebsvereinbarungen möglich sein.

Video: Eisenbahner erhalten 3,4 Prozent mehr Lohn

"Besondere Kraftanstrengung" war notwendig

"Bei diesen Verhandlungen war eine besondere Kraftanstrengung der Bahnbeschäftigten über alle Bahnunternehmen hinweg notwendig, um einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Bahnlands Nummer eins zu erreichen", so vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit.

Neben der rückwirkenden Erhöhung der IST- und KV-Gehälter und der valorisierbaren Nebengebühren für alle Eisenbahn-Kollektivverträge ab 1. Juli 2018 um 3,4 Prozent wurden einige Verbesserungen im Rahmenrecht ausverhandelt. Künftig gibt es Anspruch auf einen Tag Sonderurlaub für ehrenamtliches Engagement bei der Feuerwehr oder Rettung, teilte die für die Eisenbahner zuständige Gewerkschaft vida Sonntag früh in einer Aussendung mit. Auch habe man ab Anfang 2020 mehr Selbstbestimmungsrecht beim Verbrauch von Zeitausgleich vereinbart.

Zur Bekämpfung des Personalmangels bei den österreichischen Bahnunternehmen gebe es für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger im neuen Kollektivvertrag ein durchschnittliches Plus von 8,5 Prozent bei den Einstiegsgehältern für die eisenbahnspezifischen Berufe, erklärte Günter Blumthaler, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn. Laut Gewerkschaft fallen heuer im Bahnsektor rund 7 Millionen Überstunden an. Für die rund 1.600 Lehrlinge in Österreichs Eisenbahnunternehmen wird ab 1. März 2019 die Lehrlingsentschädigung um durchschnittlich 6,5 Prozent angehoben.

Vergangenen Montag war es zu einem zweistündigen Warnstreik in Österreich gekommen, mehr als 100.000 Fahrgäste waren betroffen. Die Bahnwirtschaft umfasst in Österreich rund 60 Bahnunternehmen mit 40.000 Beschäftigten. Der größte Player ist die staatliche ÖBB. Andere größere Betriebe sind die Graz-Köflacher Bahn und die mehrheitlich private Westbahn von Hans Peter Haselsteiner.

ÖBB begrüßen Einigung: Abschluss macht Branche attraktiver

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) begrüßen die Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft in der zehnten Bahn-KV-Verhandlungsrunde. "Der Abschluss macht die Eisenbahnbranche ein Stück attraktiver am Arbeitsmarkt, wäre aber auch ohne die Eskalation und den Warnstreik erreichbar gewesen", sagte ÖBB-Sprecher Robert Lechner zur APA.

Die ÖBB suchen derzeit dringend Personal. Benötigt werden 1.500 Verschub-Mitarbeiter, 1.300 Lokführer, 850 Fahrdienstleiter, 600 Zugbegleiter und 230 Wagenmeister sowie 2.300 Postbus-Lenker, erklärte die Bahn kürzlich gegenüber dem "Kurier". Man "arbeite heute schon gut und eng mit dem AMS zusammen", sagte Lechner. "Wichtig ist jedenfalls ein starker Auftritt als Arbeitgeber. Für weitere gute Kooperationen sind wir immer offen."

Auch Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) zeigte sich über den positiven Ausgang der Eisenbahner-KV-Verhandlungen erfreut: "Ich bin erleichtert darüber, dass man heute Nacht zu einer Einigung bei der Erhöhung der Kollektivverträge gekommen ist", so Hofer am Sonntag in einer Aussendung. 3,4 Prozent rückwirkend ab 1. Juli plus höhere Einstiegsgehälter sowie mehr Zeitausgleich für jene, die hauptsächlich in der Nacht arbeiten, sei "ein fairer Ausgang und macht die ÖBB und alle anderen Bahnunternehmen weiterhin zu attraktiven Arbeitgebern im Land".

Hofer verwies darauf, dass diese KV- und IST-Erhöhung bei den Eisenbahnern die höchste seit mehr als zehn Jahren sei und nur minimal unter jener der Metaller liege. "Dieser Anstieg der Löhne zeigt die Wertschätzung, die der Arbeit der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner von Seiten der ÖBB-Führung und den anderen Bahnunternehmen entgegengebracht wird", so Hofer. Dies sei "für beide Seiten ein sehr gutes Ergebnis".

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15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mescalero (642 Kommentare)
am 04.12.2018 16:09

Wahnsinn, die autochthonen Blockwarzen und Oberstirnbandführer grölen wieder Stammtischparolen! Sehr viele saugen scheinbar die Luft durch das falsche Loch an?

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soling (7.432 Kommentare)
am 03.12.2018 08:43

Wieder ein Bauchfleck. Langsam bekommen die Gewerkschafter Übung darin.
Wann beginnt den der HEISSE HERBST?

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alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 03.12.2018 00:53

D.h. wir Steuerzahler müssen für die Lohnerhöhung den ÖBB zusätzlich 100 Mio.€ zuschießen. Angeblich bekommen ja die ÖBB jährlich ca. 5 Mrd.€ Staatszuschuss aus dem Budget.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 03.12.2018 07:47

da musst aber auch die Schülerfreifahrten etc, herausrechnen! Da gibt es viel was vom Staat subventioniert wird!
Ist ja super wenn sogar der Hofer dann das Ergebnis lobt, obwohl die FP so dagegen war.

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 03.12.2018 08:31

Schauen Sie mal über Ihren Tellerrand hinaus!

Die ÖBB kann in der jetzigen Form gar nicht gewinnbringend arbeiten. Dazu gibt es viel zu viele Strecken, die negativ bilanzieren.

Oder möchten Sie es so haben wie die Westbahn, die sich entlang der Strecke Salzburg-Wien nur die Rosinen rauspickt, und dafür alle anderen Landsleute im Stich lassen.

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Ginko (529 Kommentare)
am 03.12.2018 13:04

Wieso nur die ÖBBler? Was ist mit den WESTbahnern, den GKBlern, den vielen privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen? Für die alle wurde nämlich verhandelt!
Angeblich ?? Ohne ÖBB gäbe es auch keine Bahn-infrastruktur und keine Westbahn......

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 02.12.2018 19:42

Schade, da hatten sich schon wieder viele Eisenbahner auf ein verlängertes Wochenende eingestellt.

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 02.12.2018 23:56

4 Prozent war angemesseh

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( Kommentare)
am 02.12.2018 18:59

Der Bahnstreik vorige Woche war nur eine Anti-Regierungs-Demo der roten Eisenbahner-Gewerbschafter auf dem Rücken der Fahrgäste.

Warum macht ihr das? Weil wir es können!

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hasta (2.848 Kommentare)
am 02.12.2018 15:08

Endlich ist diese "Schmierenkomödie" vorbei. Mit ordentlichen Gehalts- verhandlungen hat das wenig zu tun. Der Gewerkschaft geht es nur darum die dzt. Regierung schlecht zu machen. Um die Arbeitnehmer geht es nur nebenbei.

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glingo (4.970 Kommentare)
am 02.12.2018 18:55

Das Kasperl Theater was sich Regierung nennt gehört such schlecht gemacht!

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 02.12.2018 20:44

Verfolgungswahl kann behandelt werden. Suchen Sie einen Arzt auf.

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 02.12.2018 13:23

Es ist gut, dass sich die Gewerkschaft und die Arbeitgeber geeinigt haben. Die erzielten Vereinbarungen über die Lohnerhöhung sind angemessen.

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RobertE. (385 Kommentare)
am 02.12.2018 15:36

Angemessen?? Wir Steuerzahler wurden wieder mal über den Tisch gezogen! Die meisten bekommen weniger Lohnerhöhung und müssen dieses Politikum mitfinanzieren!

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hausmasta (916 Kommentare)
am 02.12.2018 15:46

Sollten sie sich vielleicht organisieren, damit die Gewerkschaften mehr Gewicht haben?

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