"Aus einem Euro werden 15 Euro an Investitionen"

10.September 2018

Die Umsetzung oder Weiterentwicklung innovativer Projekte scheitert oftmals an dem zu hohen Risiko für die Kreditgeber. Beinahe wäre das auch dem Kinderkrebsmittel der von Molekularbiologe Josef Penninger gegründeten Firma Apeiron zum Verhängnis geworden. Eingesprungen ist schließlich der Europäische Fonds für Strategische Investitionen (EFSI). Die Geldmittel kamen von der Europäischen Investitionsbank (EIB), das Risiko übernahm der EFSI.

Nicht nur, weil so dieses Medikament weiterentwickelt werden konnte, spricht Wilhelm Molterer, Vizepräsident der EIB, von der "Erfolgsgeschichte EFSI". Gegründet wurde der Fonds 2015 (dotiert mit 33,5 Milliarden Euro) als Teil des sogenannten Juncker-Plans, dessen Ziel die Ankurbelung der Investitionen in der EU ist. Wird bei der EIB ein Kreditantrag gestellt, bittet die Bank bei hohem Risiko den Fonds, die Haftung zu übernehmen. Bisher wurden 700 Projekte realisiert, bei einem wurde das Risiko schlagend.

"Mittlerweile ist auch Österreich bei den Ländern angekommen, die den Fonds nutzen", sagt Molterer. 14 Projekte wurden bereits realisiert. In Oberösterreich gibt es bisher erst ein vom EFSI unterstütztes Projekt: die Entwicklung von Elektromotoren bei KTM. "Ein weiteres ist kurz vor der Unterschrift", bestätigt Molterer.

30 Prozent der Projekte betreffen Klein- und Mittelbetriebe, 20 Prozent kommen aus dem Bereich erneuerbare Energien, 20 Prozent betreffen Forschung und Entwicklung und weitere 20 Prozent Transport und digitale Infrastruktur.

"Als Ziel wurde ausgegeben, dass mit dem EFSI Investitionen in der Höhe von 315 Milliarden Euro ausgelöst werden. Mittlerweile sind wir bei 334 Milliarden", so Molterer. Das Ziel wurde auf 500 Milliarden Euro angehoben und der EFSI bis 2020 verlängert.

"Aus einem Euro werden 15 Euro an Investitionen", fasst der EIB-Vizepräsident die Erfolgsformel zusammen. (eiba)

 

Investitionsbank

 

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist kein Organ der Europäischen Union, konsultiert aber Kommission und Parlament. Kapitaleigner sind die Mitgliedstaaten der EU.

Die EIB vergibt Kredite und Bürgschaften an öffentliche Institutionen, aber auch an private Unternehmen. Dabei ist sie den Förderzielen der EU verpflichtet (z. B. Regionalentwicklung, Ausbau Transeuropäischer Netze, Umweltschutz).

Aus einer Initiative der EIB und der Europäischen Kommission entstand der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI).