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Als der Börsenkrach 1987 die Anleger aus den Träumen riss

Von Alexander Zens, 19. Oktober 2017, 00:04 Uhr
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(Symbolfoto) Bild: (EPA)

NEW YORK / LINZ. Schwarzer Montag: Heute wird wieder vor zu hohen Kursen gewarnt.

Es war der erste Börsenkrach nach dem Zweiten Weltkrieg: der Schwarze Montag am 19. Oktober 1987, vor genau 30 Jahren. Der US-Aktienindex Dow Jones verlor knapp 23 Prozent. Das ist bis heute der größte Absturz binnen eines Tages. Schockwellen breiteten sich aus. An der Wiener Börse betrug das Minus am 20. Oktober 4,3 Prozent. Der britische Index verlor bis Ende Oktober 26 Prozent, jener in Hongkong 46 Prozent.

"Als ich Dienstag früh ins Büro kam, sagte mein Chef, es hat ordentlich gekracht", erzählt Irene Schachinger von der Sparkasse Oberösterreich, damals Beraterin für Einlagen und Wertpapiere, heute Leiterin der Abteilung "Wealth Management". Der Schreck sei groß gewesen, die Kursentwicklung brutal, Kunden hätten besorgt angerufen. "Bei uns herrschte aber grundsätzlich Zuversicht", sagt Schachinger. Darum habe man die niedrigen Kurse genutzt, um Aktien zu kaufen.

15 Monate später waren etwa der Dow Jones und der Wiener Börsenindex wieder auf dem Niveau von vor dem Schwarzen Montag.

Dem Krach waren keine extremen Ereignisse vorausgegangen. Bis heute ist umstritten, was genau dazu führte. Der Dow Jones hatte sich seit 1985 fast verdoppelt. Dann mehrten sich aber Bedenken über US-Haushaltspolitik und Inflation, der Dollar schwächelte. Die US-Notenbank erhöhte den Leitzins.

Die zunehmende Automatisierung war sicher ein Einflussfaktor. Erstmals verstärkten damals Computer-gestützte Systeme den Verkaufsdruck bei Aktien. Es fanden sich aber nicht genug Abnehmer.

Euphorie in Österreich gestoppt

"Über Nacht ist das über uns hereingebrochen", sagt Franz Jahn von der Hypo Oberösterreich, damals Finanzierungs- und Anlageberater, heute Leiter der Wertpapier-Abteilung. Auch viele Anleger in Österreich waren betroffen. Sie hatten seit 1985 die Welt der Aktien entdeckt und in Wertpapiere investiert. Die Euphorie entfacht hatte besonders US-Hedgefondsmanager Jim Rogers, der Wien weltweit als Kapitalmarkt mit massivem Potenzial darstellte. "Das war spekulativ, die Leute achteten nicht auf fundamentale Daten und Entwicklungen", sagt Jahn.

Ein ähnlich heftiger Absturz wie am 19. Oktober 1987 sei heute unwahrscheinlich, unter anderem weil die Handels-Aussetzungen optimiert wurden, sagt Jahn. Unmöglich sei es aber nicht, wenn bisher unbekannte Faktoren und psychologische Elemente zusammenspielten.

Weil weltweit die Kurse und Indizes derzeit wieder hoch sind, wegen der Niedrigstzinsen mitunter auf Rekordniveau, warnen manche Leute vor Parallelen zu 1987. Das sieht Schachinger nicht so. Auch Jahn sagt: "Die Bewertungen sind teils sehr hoch, wegen steigender Unternehmensgewinne aber legitim." Korrekturen könne es immer geben.

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Börsenkrach

PDF-Datei vom 18.10.2017 (5.378,68 KB)

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1  Kommentar
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teja (5.847 Kommentare)
am 19.10.2017 10:20

Wie damals bei uns am stammtisch börsenexperten gr. Sprüche klopften habe ich sofort verkauft.

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