Abercrombie & Fitch: Mode für trainierte US-Boys erobert die Welt
Was veranlasst Menschen, sich in Warteschlangen einzureihen, um Einlass in ein mäßig beleuchtetes, mit 90 Dezibel lauter Technomusik beschalltes Kleidergeschäft zu bekommen, dessen bevorzugt verkauftes Parfüm man drei Straßenzüge gegen den Wind riechen kann?
Was veranlasst Menschen, sich in Warteschlangen einzureihen, um Einlass in ein mäßig beleuchtetes, mit 90 Dezibel lauter Technomusik beschalltes Kleidergeschäft zu bekommen, dessen bevorzugt verkauftes Parfüm man drei Straßenzüge gegen den Wind riechen kann?
Das ist die Frage, wenn man sich mit der US-Kultmarke Abercrombie & Fitch auseinandersetzt. Seit Ralph Lauren hat es keine Kleidermarke mehr geschafft, die Kundschaften derart aus dem Häuschen zu bringen. Zunächst nur in den USA und Kanada präsent, expandiert A & F seit fünf Jahren auch außerhalb und eröffnet Shop um Shop in Europa. Nach London, Kopenhagen und Mailand sind Brüssel und Deutschland an der Reihe. Auch in Wien sollen bald schöne Menschen von schönen Menschen bedient werden. Auf dass sie diese Kleidung tragen, die man schon hundert Mal im Wäschetrockner wähnte. Von den mehr als 1100 Geschäften tragen 340 die Aufschrift A & F. Mehr als drei Milliarden Dollar setzt die Gruppe aus New Albany (Ohio) um und gilt wegen der Expansion als Darling der Börsianer.
Coole Kleidung für coole Menschen ab 18. Das ist die Erfolgsstrategie von Mike Jeffries, der seit den Neunzigerjahren die Geschicke des Unternehmens lenkt und Autor der Erfolgsgeschichte des Unternehmens ist.
In den Siebzigerjahren war A & F pleite. Keine Rede mehr von den berühmten Kunden Ernest Hemingway, Cole Porter und den Präsidenten Hoover und Eisenhower, die Jagd-, Fischer- und Abendkleidung gekauft hatten in der Kette, die von Ezra Fitch und David Abercrombie 1892 in Manhattan gegründet worden war.
Der 66-jährige Jeffries ist ein exzentrischer Manager, der widersprüchlicher kaum sein könnte. Er gibt kaum Interviews, es gibt kaum Fotos von ihm. Gleichzeitig versucht er, seinem Ideal vom 20-jährigen blonden, durchtrainierten Collegeboy ähnlicher zu werden. Was als gelungen bezeichnet werden kann, wenn man damit einen leicht überwuzelten, blondierten, faltenlosen Beach Boy assoziiert, der mit Angelina-Jolie-Lippen lächelt.
Jeffries hat A & F auf den durchtrainierten, schwarz-weiß fotografierten, weißen US-Boy ausgerichtet und zieht das durch. Besucher werden von lauter schönen Menschen bedient, am Eingang lassen sich fett- und shirtfreie Buben mit den Kunden fotografieren. Häufige Kritik, bei der Auswahl der Mitarbeiter diskriminierend zu sein, ficht Jeffries nicht an. Er lege auch keinen Wert darauf, alle Menschen zu seinen Kunden zu zählen.
Nur mit Expansion bleibt diese Marke erhalten. Im nordamerikanischen Markt ist diese Modewelle schon wieder im Abklingen. Das Einzige was mir in diesen Shops gefallen hat war das Livebild von Huntington Beach in Kalifornien.
eigentlich ging mir A&F Werbung schon immer auf die Nerven. Hast je a Model "mit" A&F kleidung gesehen, die rennen alle nackt umanand... Ich kauf lieber a Marke die ich auch "sehen" kann... A&F is like shopping for "The Emperor with no clothes"!
... was soll man davon halten