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AUA: Vom politischen Spielball zur Tochter des Lufthansa-Konzerns

29. September 2017, 00:05 Uhr
Mit Hütchen, Tasche und Handschuhen und – auf dem Bild nicht erkennbar – mit roter Uniform. Bild: Austrian Airlines

WIEN. Am 30. September 1957 schlug die Geburtsstunde der Austrian Airlines.

Ein Luftverkehrsabkommen zwischen ÖVP und SPÖ schuf die politische Voraussetzung dafür , dass sich die (schwarze) Air Austria und die (rote) Austrian Airways zu einer österreichischen Fluglinie zusammenschlossen. Wenige Monate später, im März 1958, erfolgte der Erstflug von Wien via Zürich nach London. In ihrer Firmengeschichte sollte die AUA oft der Spielball der Politik bleiben, wie Autor Peter Baumgartner in einem Geburtstagsbuch zum 60er schreibt.

"Als kleines österreichisches Wirtschaftswunder" bezeichnete der heutige Vorstandschef Kay Kratky die AUA bei der Jubiläumsfeier. Denn der heimischen Fluglinie fehlte es permanent an Kapital. Erst 1971 wurde überhaupt ein Bilanzgewinn ausgewiesen. Nach der Privatisierung im Jahr 2009 habe der "sprichwörtliche Kuckuck nicht erst an die Tür geklopft, sondern flog bereits in der Firmenzentrale herum", so Kratky. Die Lufthansa bezahlte damals 366.268,75 Euro, dafür musste die Staatsholding ÖIAG 500 Millionen Euro an Schulden übernehmen.

"Die Welt steht offen"

Laut Buchautor Baumgartner gäbe es zwei Gründe, weshalb die AUA noch existiere: die Privatisierung und die Integration im Lufthansa-Konzern sowie die Mitarbeiter.

Einer der längst dienenden Beschäftigten ist Alfred Junghans, Boden-Betriebsratschef, der kommendes Jahr seine 40-jährige Firmenzugehörigkeit feiert. "Ich bin damals zur AUA gegangen, weil ich das Gefühl hatte, mir steht die Welt offen", sagte Junghans im OÖNachrichten-Interview.

In seinen ersten Jahren war Fliegen etwas Elitäres: "Das ist bezeichnend für die Branche, dass es immer Übertreibungen gab. Zuerst war Fliegen extrem teuer, jetzt ist es extrem billig. Manchmal kostet das Taxi zum Flughafen heute mehr als der Flug selbst."

Nicht nur für die Passagiere, auch für die Mitarbeiter hat sich vieles komplett verändert: "In den 80er-Jahren waren die IT-Systeme nicht vernetzt. Bewusste Überbuchungen gab es nicht. Die Flieger wurden per Listen und Telex bebucht. Da ist es schon vorgekommen, dass beim Einsteigen zehn Leute mehr da gestanden sind, als in der Maschine Platz hatten."

Crew und Passagiere gingen zu Fuß über das Rollfeld. "Heute sind die Flughäfen viel zu weitläufig und belebt. Das ginge gar nicht mehr." Denn die Zahl der Flüge war viel geringer. "Zwischen eins und drei Uhr nachmittags war in meinen ersten Jahren in Wien nichts los. Ich hatte einen Klappsessel dabei und habe mich zwischendurch in die Sonne gesetzt", erzählt Junghans. Zählte das Bodenpersonal der AUA damals 170 Leute, sind es heute 900. (sd)

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4  Kommentare
4  Kommentare
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simi47777 (2.012 Kommentare)
am 29.09.2017 19:05

Betriebsrat Jung Hans müsste man sein. Da kann man die Arbeit im
Liegestuhl erledigen?

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 29.09.2017 07:03

Man erinnere sich zurück an die beiden Proporzbrüder Bammer und Rehulka! Die versenkten Unsummen in der AUA, und wurden trotzdem jahrelang als Helden getätschelt. Ein typisch österreichisches Unternehmensschicksal halt.

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 29.09.2017 09:40

man erinnere sich an die Regierung Schüssel/Haider. Ebenfalls ein Milliardengrab (HAA,..)mit juristischen Nachwirkungen bis heute.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 29.09.2017 06:47

Ein teures Hobby der Politik.

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