AMS: 79.099 offene Jobs
WIEN. Beschäftigung so hoch wie nie – aber Jobchancen regional ungleich.
Fast 80.000 Stellen sind derzeit dem Arbeitsmarktservice (AMS) als sofort verfügbare Jobs gemeldet. Das sei im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel mehr, teilt das AMS anlässlich der jüngsten Arbeitsmarkt-Statistik mit. Bemerkenswert: Mehr als ein Viertel davon, fast 21.700 Stellen, sind in Oberösterreich zu besetzen.
Ende Juli waren bundesweit mehr als 340.000 Personen arbeitslos oder in einer Schulung. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent, in Oberösterreich liegt diese bei niedrigen 4,6 Prozent. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten stieg österreichweit um 85.000 Personen (plus 2,3 Prozent) auf 3,825 Millionen. Laut dem AMS-Geschäftsführer Johannes Kopf konnten damit "so viele Menschen in Österreich wie nie über die Hitze am Arbeitsplatz stöhnen".
Regional betrachtet ist die Arbeitslosigkeit höchst unterschiedlich, siehe auch nebenstehende Grafik. "Die unterschiedlichen Arbeitslosenquoten zeigen höchst unterschiedliche Chancen für Arbeitssuchende in Österreich", sagte Kopf. Im Bezirk Rohrbach liegt die Quote im ersten Halbjahr bei niedrigen drei Prozent, in der Stadt Wien bei 12,5 Prozent.
Das AMS forciert laut Kopf daher die überregionale Vermittlung – vor allem im Tourismus. Im ersten Halbjahr haben die Berater 33.700 überregionale – damit über Bundesländer-Grenzen hinweg – Vermittlungsvorschläge gemacht. In einer Spezialauswertung für das Jahr 2017 hat das AMS herausgearbeitet, dass die überregionale Vermittlung aber noch sehr ausbaufähig ist.
Demnach wurden im Vorjahr rund 617.000 Stellen aus der Arbeitslosigkeit heraus besetzt, davon rund 215.000 oder ein gutes Drittel außerhalb des eigenen Wohnbezirks. Wobei das noch keine Aussage darüber zulässt, wie weit der Arbeitsort vom Wohnort entfernt ist. Auch nahe gelegene Arbeitsorte gelten bereits als "überregional", wenn zwischen Wohn- und Arbeitsort eine Bezirksgrenze liegt.
Nur bei 16 Prozent der aus der Arbeitslosigkeit heraus aufgenommenen Jobs lag der Arbeitsort außerhalb der Nachbarbezirke. Das auszubauen, fordert die Regierung. Kopf: "2017 hat das AMS 480.000 Jobsuchenden 3,2 Millionen Vermittlungsvorschläge gemacht. Davon war eine Million bzw. knapp ein Drittel der Stellenangebote überregional, der Arbeitsbezirk lag also außerhalb des Wohnbezirks."
In Wien sind vor allem jene Arbeitslos, die noch nicht so lange hier leben, damit ist "arbeitslos" für sie das große "Los".
...und da soll nochmal wer sagen, dass es keinen Zusammenhang mit der Höhe der Mindestsicherung u. der Motivation zu arbeiten gibt.
Über 12 % Arbeitslose in Wien sprechen Bände!