600 neue Jobs: Pöttinger baut Werk in St. Georgen

Von az   27.Juni 2017

Am Montag wurde der letzte Optionsvertrag unterschrieben. Damit hat sich das Grieskirchner Familienunternehmen mit den Grundeigentümern geeinigt. Pöttinger hat auch schon alle Optionen gezogen, die Gemeinde kann die behördlichen Verfahren einleiten. 

Wie berichtet, hatte es Konflikte mit Anrainern gegeben, die das Projekt kritisierten. Eine Bürgerliste formierte sich. Bis auf wenige Ausnahmen sei man jetzt auf einer Linie, sagt Produktions-Geschäftsführer Jörg Lechner: „Für alle wollen wir ein guter Nachbar sein.“ Auch beim Streitpunkt Wildtierkorridor habe es mit der Umweltanwaltschaft des Landes „eine konstruktive Lösung“ gegeben. 

100 Millionen Euro Investition 

Rund 16 Hektar hat sich Pöttinger im Gewerbepark Stritzing gesichert. Dort werden dann Erntegeräte wie Rundballenpressen und Ladewagen hergestellt. Etwa 600 Arbeitsplätze sollen im Endausbau geschaffen werden. Gründe für den Neubau sind das Auslaufen eines Mietvertrages in der alten Gföllner-Fabrik in Grieskirchen sowie die „Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und das weitere Wachstum“, wie Lechner sagt. Das genaue Investitionsvolumen sei noch nicht klar. Vor zwei Jahren war von rund 100 Millionen Euro die Rede, dies dürfte ein realistischer Wert sein.

 „Die erste Ausbaustufe des Werkes wird bereits 2021 produktiv gehen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Heinz Pöttinger. Die kontinuierlichen Investitionen und die Optimierung der Prozesse sicherten nicht nur das künftige Wachstum des Unternehmens, sondern langfristig auch den heimischen Standort.

 Zuletzt errichtete Pöttinger ein Ersatzteil-Logistikcenter in Taufkirchen/Trattnach. Im Stammwerk Grieskirchen werden derzeit die Montage- und Logistikhallen erweitert. 

Pöttinger erwirtschaftete 2015/16 (per Ende Juli) mit 1700 Mitarbeitern 301 Millionen Euro Umsatz. Die Exportquote betrug rund 87 Prozent. Weltweit hat Pöttinger 18 Standorte, davon drei Produktionsstätten in Grieskirchen, Tschechien und Deutschland.