20 Prozent Quote für die Gläubiger von Zielpunkt
WIEN. Die Gläubiger der insolventen und Mitte Februar geschlossenen Supermarktkette Zielpunkt können nach Angaben von Insolvenzverwalter Georg Freimüller damit rechnen, dass sie 20 Prozent ihrer Forderungen erhalten – im Vergleich zu anderen Pleitefällen relativ viel.
Mit der Auszahlung rechnet er im ersten Halbjahr 2017.
Bisher sei für 105 der 226 Zielpunkt-Filialen ein neuer Nachmieter gefunden worden, sagt Freimüller. Die Gläubiger hätten im Verfahren 5900 Forderungen in Höhe von 160 Millionen Euro angemeldet. Davon habe der Masseverwalter 115 Millionen Euro anerkannt. Seit 1. Juli erhält der Insolvenzverwalter keine Erlöse mehr aus der Verwertung der Filialen.
Verrechnung wird geprüft
Nachdem die Zielpunkt-Mutter, das Trauner Handelshaus Pfeiffer, der Supermarkt-Tochter kein Geld mehr zuschoss, wurde Ende November 2015 Insolvenz angemeldet. Ende Juni waren 697 der ehemals 2700 Zielpunkt-Mitarbeiter noch beim Arbeitsmarktservice registriert, davon 546 arbeitslos und 151 in Schulungen.
Die von der Gewerkschaft geäußerte Kritik an der Geschäftspolitik der Konzernmutter lässt der Insolvenzverwalter nicht gelten. "Die Firma Pfeiffer hat sich leider übernommen. Trotz entsprechenden Einsatzes an Mitteln konnte Zielpunkt nicht gerettet werden." Von Pfeiffer seien an Zielpunkt 30,4 Millionen Euro geflossen. Trotzdem werde nun die gesamte Verrechnung, auch die Immobiliengeschäfte, auf Angemessenheit überprüft.