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Weltweiter Flugstopp für Boeing 737 Max

15. März 2019, 00:04 Uhr
Weltweiter Flugstopp für Boeing 737 Max
Wann die Boeing 737 Max wieder starten darf, ist unklar. Bild: Boing

WASHINGTON. Berufspilot Philip Keil: "Ich würde da derzeit weder als Pilot noch als Passagier einsteigen".

Als Letzte zogen die USA und Hersteller Boeing die Konsequenzen: Drei Tage nachdem eine 737-Max-8-Maschine in Äthiopien 157 Menschen beim Absturz in den Tod gerissen hatte, erteilte auch US-Präsident Donald Trump ein Flugverbot für Maschinen dieses Typs. Trump sagte, die Sicherheit "des amerikanischen Volkes" wie aller Menschen habe für seine Regierung "höchste" Priorität. Zudem empfiehlt Boeing ein vorübergehendes Startverbot für alle Flugzeuge der 737-Max-Reihe weltweit. Damit bleiben alle 371 bereits ausgelieferten Maschinen dieses Typs auf dem Boden.

"Ich würde derzeit weder als Pilot noch als Passagier in eine 737 Max einsteigen", sagte Berufspilot Philip Keil in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten". Auf die Frage, ob das von Boeing angebotene Software-Update das Problem lösen könne, sagte Keil: "Ähnlich wie beim Dieselskandal erscheint mir das als eine Art Zwangsaktionismus. Man möchte sagen, wir haben alles im Griff. Tatsache ist, man muss die Ermittlungen und Analysen abwarten. Ich persönlich bezweifle, dass mit einem Software-Update das Risiko und die Fehleranfälligkeit, die hinter diesem System stecken, tatsächlich gebannt sind."

Aufklärung in Frankreich

Unterdessen ist klar, wer die Ursachen des Absturzes herausfinden soll: französische Experten. Der Stimmenrekorder und der Flugdatenschreiber seien nach Paris gebracht worden, teilte Ethiopean Airlines gestern mit.

Das Unglück in Äthiopien war bereits das zweite mit einer relativ neuen 737 Max. Im November war eine Maschine in Indonesien ebenfalls kurz nach dem Start abgestürzt, dabei starben 189 Menschen. Danach war der Verdacht aufgekommen, eine fehlerhafte Kontrollsoftware könnte der Grund gewesen sein.

Neue Hinweise zum Absturz in Äthiopien deuten auf Ähnlichkeiten hin, "die genauere Untersuchungen erfordern, ob es möglicherweise eine gemeinsame Ursache gibt", erklärte die US-Luftfahrtbehörde FAA. Es wird vermutet, dass es sowohl Probleme beim Stabilitätsprogramm MCAS als auch mit dem Autopiloten gebe.

Die genauen Probleme sollen nun die Experten in Paris herausfinden. Boeing hatte bereits Nachbesserungen an der Software angekündigt. Das werde aber nicht, wie zuerst angenommen, einige Wochen, sondern wahrscheinlich mehrere Monate dauern, sagte gestern FAA-Chef Dan Elwell.

Weltweiter Flugstopp für Boeing 737 Max
Blackbox-Übergabe an Frankreich Bild: REUTERS

Enorme Kosten durch Ausfälle

Weltweit warten Fluglinien, Behörden und Boeing auf Aufklärung und Informationen, ob und wann die 737-Max-Maschinen wieder fliegen dürfen. Denn jeder Tag, an dem die Flugzeuge nicht eingesetzt werden können, verursacht bei den Airlines Kosten, weil sie Ersatzflugzeuge einsetzen und Piloten und Flugbegleiter umdisponieren müssen. Hinzu kommen Zahlungen an Leasingfirmen, die anfallen, auch wenn die Flugzeuge nicht fliegen, ebenso wie Kosten, um die Maschinen auf den Flugplätzen zu parken. Das alles könnte sich Schätzungen zufolge auf 150.000 Dollar pro Flugzeug und Tag summieren.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Hofnarr (318 Kommentare)
am 15.03.2019 10:15

AdFail safe: https://de.wikipedia.org/wiki/Fail-Safe

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Hofnarr (318 Kommentare)
am 15.03.2019 10:13

Die Maschine gilt ja immer noch als 737 Baumuster - Günstig für Boeing. Warum wohl, wurde der Flieger derart oft bestellt? Aus Kostengründen!

Unzureichende Flugeigenschaften elektronisch kaschiert, weil billiger, als Neuentwicklung eines neuen Typs?

Es scheint sich schön langsam herauszustellen, daß der Vogel mit den größeren Triebwerken, an anderer Position wie bei den Vorgängerversionen, ohne elektronische Hilfe bei Vollast zu einem "Salto Rückwärts" neigt.

Dagegen sollte wohl die elektronische Nachtrimmung des Höhenruders helfen.

Erinnert fatal an den nicht bestandenen "Elchtest" der Mecedes A-Klasse. Ein mechanisch untaugliches Billigfahrwerk bekam ein elektronisches Helferlein, damit der Wagen im Grenbereich nicht kippt.

Wenn ein ESP beim Auto ausfällt? Dann ist das Sytem "fail safe", heißt es geht in einen gesicherten Modus.

Bei der 737 800 Max scheint es, daß sich hier in einem Rückkopplungseffekt Bewegungen aufschaukeln, die letztendlich zu einem Strömungsabbriß führen.

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boris (1.939 Kommentare)
am 15.03.2019 08:34

Nun hat der Slogan: "America first" eine neue Bedeutung. Vielleicht haben sich (russische oder andere) Trolle in die MAX 8 Software eingeschlichen?

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