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Vor 20 Jahren endete die Jagd auf den Staatsfeind der Türkei

16. Februar 2019, 00:04 Uhr
Vor 20 Jahren endete die Jagd auf den Staatsfeind der Türkei
Dieses Foto zeigt den PKK-Chef Abdullah Öcalan kurz nach seiner Verhaftung 1999. Bild: Reuters

ANKARA. PKK-Chef Öcalan: Seine Autorität ist auch in der Haft ungebrochen.

Die Festnahme von Abdullah Öcalan vor 20 Jahren war für die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ein schwerer Schlag, doch das Rückgrat gebrochen hat sie der kurdischen Rebellengruppe nicht. Obwohl Öcalan seit Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer in Isolationshaft sitzt, hat der türkische Staatsfeind seine Autorität und seinen Einfluss auf die PKK bewahrt. Sollte die Regierung in Ankara einen neuen Anlauf für eine politische Lösung des Kurden-Konflikts unternehmen, würde wohl kein Weg an Öcalan vorbeiführen.

Der heute 70-Jährige war am 15. Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst in Nairobi gefasst worden. Der PKK-Chef war zuvor auf Druck Ankaras aus Syrien ausgewiesen worden, wo er viele Jahre gelebt hatte. Nach Stopps in Russland, Italien und Athen hatten ihn griechische Diplomaten heimlich in die Botschaft in Kenia gebracht, doch wurde er dort von türkischen Agenten beim Verlassen der Botschaft entführt.

Aus der Haft heraus rief der "Apo" Genannte dazu auf, den seit 1984 andauernden Kampf gegen den türkischen Staat auszusetzen und auf die Forderung nach Unabhängigkeit zu verzichten. Noch im Jahr seiner Festnahme wurde er zum Tode verurteilt, doch wurde das Urteil nach Abschaffung der Todesstrafe 2002 in lebenslange Haft umgewandelt.

Obwohl der türkische Staat den Kontakt extrem beschränkte, habe Öcalan über Interviews und seine Anwälte den Kontakt mit seinen Anhängern halten können und bis heute seinen Einfluss in der PKK gewahrt, sagt Aliza Marcus, Autorin des Buchs "Blood and Belief" über die PKK-Geschichte.

Permanenter Konflikt

Nach jahrelangen geheimen Gesprächen mit der Regierung von Recep Tayyip Erdogan rief Öcalan zum kurdischen Neujahr 2013 die PKK-Kämpfer zu einer Waffenruhe auf, um weitere Verhandlungen möglich zu machen. Allerdings brach der Friedensprozess im Juli 2015 zusammen, seither kommt es im Südosten des Landes täglich zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und kurdischen Rebellen

Hungerstreik für Besuchsrecht

Nach dem versuchten Militärputsch im Juli 2016 verbot die Regierung alle Besuche bei Öcalan. Erst nachdem die Abgeordnete Leyla Güven von der prokurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP) und mehr als 300 weitere Häftlinge aus Protest gegen Öcalans Isolation in den Hungerstreik getreten waren, durfte dessen Bruder Mehmet ihn Mitte Jänner besuchen.

Zwar sehe er auf Fotos gealtert aus, mit ergrauten Haaren und Schnurrbart, doch sei dies normal nach 20 Jahren Isolationshaft, sagt sein Anwalt Ibrahim Bilmez.

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1  Kommentar
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BradShit (92 Kommentare)
am 16.02.2019 01:09

Öcalan ist für viele Kurden eine lebende Legende,was für die Türken Atatürk ist, ist in gewisser weise Öcalan für die Kurden.
Atatürks Popularität ist ungebrochen, solche Legenden einen die Menschen, sind dem Staat daher willkommen, aber Atatürk ist tot,der Staat muss sich mit ihm nicht auseinandersetzen.
Die PKK trifft seit 20 Jahren Entscheidungen ohne Öcalan, Öcalan ist ihr Held auf den alle blicken, Öcalan eint sie, aber Öcalan lebt und seine Anhänger werden ihn als Den PKK Chef sehen wollen. Die PKK muss sich also mit ihm auseinandersetzen sollte er frei kommen. Will die PKK das?
Als 2015 die Kämpfe entflammten, da forderte Öcalan mehr Mals die PKK auf ihre Aktionen einzustellen, da kurz vor den Wahlen Kampfhandlungen gegen Soldaten und Polizei nur Erdogan Stimmen brachten. Öcalans Forderungen hat die PKK nicht interessiert. Öcalan ist deren Held ja, aber seit 20 Jahren raus aus dem Geschäft, PKK und Öcalan leben nicht in der gleichen Welt.

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