Sturz in Bohrloch: Julen starb noch am Unglückstag
MALAGA. Nach der Bergung des in einem Bohrloch in Spanien ums Leben gekommenen zweijährigen Julen ist die Leiche des Kindes am Samstag obduziert worden.
Die Tageszeitung "Malaga Hoy" berichtete, die Leichenöffnung habe ergeben, dass der kleine Bub an dem Tag starb, an dem er in das Loch gefallen war. Demnach war ein Schädel-Hirn-Trauma die Todesursache.
Der Zweijährige war am 13. Jänner in das illegal gegrabene und nicht gesicherte Bohrloch gefallen, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Nach ersten Erkenntnissen war Julen "im freien Fall" ins Loch gestürzt, bis sein Körper auf eine Erdschicht traf, wie die Behörden mitteilten. Möglicherweise war der Bub nach seinem Sturz von Erde und Sand bedeckt worden, weshalb eine Kamera ihn nicht orten konnte.
Seit Julens Verschwinden hatte es kein Lebenszeichen des Zweijährigen gegeben. Einsatzkräfte fanden zunächst lediglich Haare des Buben und ein Sackerl mit Süßigkeiten in dem Bohrloch. Hunderte Ingenieure, Polizisten und Bergbauexperten waren nach dem Unglück rund um die Uhr im Einsatz, um den Buben womöglich noch lebend retten zu können. Dabei waren sie immer wieder auf Schwierigkeiten angesichts des harten Gesteins gestoßen. In der Nacht auf Samstag war schließlich die Leiche des Buben gefunden worden.
Große Anteilnahme in Spanien
"Die Einsatzkräfte haben um 1.25 Uhr den unglücklicherweise leblosen Körper des Kleinen lokalisiert", twitterte der Delegierte der Madrider Zentralregierung in Andalusien, Alfonso Rodriguez Gomez de Celiz, der den Eltern sein Beileid aussprach. Die spanische Zivilgarde schrieb: "Leider haben wir es trotz aller Bemühungen so vieler Menschen nicht geschafft... Ruhe in Frieden, Julen." Weitere Einzelheiten wurden vorerst nicht mitgeteilt.
Nach dem tragischen Ausgang nahmen viele Anteil. "Ganz Spanien teilt die unendliche Trauer von Julens Familie", twitterte mitten in der Nacht Premier Pedro Sanchez, der sich auch bei den Helfern bedankte. König Felipe VI. sprach der Familie sein "tiefempfundenes Beileid" aus. Die Stadt Malaga verkündete eine dreitägige Trauer, vor dem Rathaus der Stadt versammelten sich am Samstagvormittag Hunderte zu einer Trauerkundgebung und einer Schweigeminute.
Auf dem Friedhof im Viertel El Palo in Malaga kamen gestern Verwandte, Freunde und Nachbarn zusammen, um Julen zu verabschieden. Hunderte Menschen versammelten sich davor – und versuchten, den Eltern José und Victoria Trost zuzusprechen. Ein schwieriges Unterfangen, denn der arbeitslose Verkäufer und die Mitarbeiterin einer Fastfood-Kette hatten 2017 bereits einen Sohn verloren. Julens älterer Bruder Oliver starb bei einem Strandspaziergang mit drei Jahren an Herzversagen.
Traurig ist es so oder so.
Was mich aber wundert ist, dass man mit den üblichen Kameras bzw. Endoskopen nicht mehr Informationen zur Verfügung hatte. Die Rettungsaktion baute doch auf unzählige Vermutungen.
ein tragischer Fall, doch wieviele Kinder kommen im verminten Gelände um ? und Keinen interessierts
Sehr, sehr traurig - aber wenigstens ein kleiner Trost, dass er nicht lange leiden musste.
was lernen wir daraus: das jedes tote Kind eines zu viel ist.
Dann schauen wir mal wie viele Kinder auch am Schulweg sterben.
Dann denken wir an Verkehrszuständige, die eine Haltestelle verlegen und dann an einer Bundesstraße ohne Gehsteig eine Schulweg anlegen.
Dann schauen wir weiters viele Gefährdungspunkte an unseren Straßen an, wo erst nachdem immer wieder was Arges passiert wenigstens sinnvolle Geschwindigkeitsbeschränkungen zu wesentlich mehr Sicherheit führen.
Es ist verdammt hart das sie viele Zuständige in die Lage versetzen, die dann ein mehr an Sicherheit im Verkehr ermöglicht.
Nur weil die Medien ihren "Rätselfall" (natürlich tragisch für die Hinterbliebenen") hatten,
sind Schulwegunfälle durch zu hohe Geschwindigkeiten bei uns natürlich genauso schrecklich, sowohl für die Opfer als auch die Unfallteilnehmer.
Bei Sicherheit soll viel mehr nachgedacht und darf nie gespart werden, das könnte man daraus lernen, nicht nur im medial weltweit gespielten Spezialfall.
100% Zustimmung
Jedem denkenden Menschen war klar, dass das Kind unter den gegebenen Umständen nicht mehr leben wird.
Leider haben sich wieder viele Medien dazu hinreißen lassen, die Situation möglichst lange auszureizen. Das war ausgeprochen pietätlos gegenüber der gesamten Familie.
Man hat 1998 in Lassing auch nicht gedacht, den Bergmann nach 9 Tagen lebend zu finden. Wunder geschehen...
Das sehe ich nicht so! Es ging darum, das Kind möglichst schnell da rauszubekommen.
Bei einer Leichenbergung hätte man natürlich weniger zeitintensiv und kostengünstiger vorgehen können, aber erkläre das den Eltern und der Öffentlichkeit, solange noch ein Funken Hoffnung besteht!
Dass er sofort starb, ist das einzig Tröstliche an dem ganzen Drama. Hoffentlich ging es schnell und er musste nicht leiden!
Sehr traurig, 2 solche Schicksalsschläge für die Familie.
Mein MItgefühl gilt den Eltern....
Meine Gedanken sind auch beim Kleinen.
ob in Österreich so eine Rettungsaktion überhaupt möglich wäre.
aber gut jetzt können die angehörigen abschließen und die OÖN können sich Österreichischen Schicksalen widmen.
bei uns passt ja offensichtlich alles
Ob in A so eine Rettungsaktion möglich wäre? Ich denke mal sie wäre in erster Linie nicht nötig weil bei uns andere Sicherheitsstandards und sich ein anderes Sicherheitsdenken gelten. Oder haben Sie in Österreich schon mal ein offenes Bohrloch gesehen? Da würden gleich duzende Leute herumstehen und sich beschweren und anzeigen gehen. In Spanien, hat man berichtet, gibts bis zu 1Mii davon!
Da hab ich lieber übertrieben erscheinende Sicherheitsvorschriften wie bei uns. Denken Sie bloß an das Escape Unglück in Polen. In Ö wahrscheinlich unmöglich.
Und ja - eine derartige Rettungsaktion wäre wohl in A effizienter verlaufen, ohne hier Kritik zu üben wohlgemerkt!
...und die OÖN können sich den Österreichischen Schicksalen widmen.
Ja, die mit den Skiern in die gesperrten Lawinengefährdeten Berghänge fahren MÜSSEN und die Bergretter sie unter Lebensgefahr suchen dürfen.
da geb ich Ihnen auch vollkommen recht,
die staatsbuergerin hat es genau so richtig gepostet
Warum wäre es nicht möglich? Bei uns würde sicher viel schneller und effizienter vorgegangen. Auch das nötige Gerät wäre bei uns viel schneller verfügbar. Hoffentlich müssen wir das nie beweisen.
Mit der Montanuni Leoben hat Österreich eine weltweit anerkannte Ausbildungsstätte für Bergbau. Ihre Absolventen genießen einen ausgezeichneten Rot. Natürlich wären sie genauso in der Lage, eine derartige Rettungsaktion durchzuführen.
Allerdings hört man in Österreich nichts über illegale Löcher, wie sie in Spanien angeblich millionenfach existieren.
Skandalös ist es, so etwas nicht abzusichern!
Habe selber einen durchaus robusten Vierjährigen, der in einem Ring mit 24 cm Durchmesser locker Platz hat.
Unerklärlich und unfassbar, diese Nachlässigkeit!
Ruf, nicht Rot.
Passt schon. Wie bekannt ist Leoben mit Schlagenden überschwemmt.
Die sind sicher nicht ROT.
Es ist kaum zu glauben, doch es findet sich immer eine(r) der etwas politisches, bei einem für die Betroffenen so schmerzlichen Anlass, findet. Einfach nur dumm!
Manche haben halt nur braune Sch.... im Hirn, egal bei welchem Thema. Das ist schon pathologisch.
R.I.P. kleiner Engel.
RIF kleiner Engel!😪😪🌅