Schiff mit Migranten gekentert: 15 Überlebende
ROM/ TRIPOLIS. Ein Schiff mit mehreren Migranten an Bord ist am Dienstag vor der Küste der libyschen Stadt Sabratha gekentert. 15 Migranten an Bord wurden gerettet und in ein libysches Krankenhaus gebracht. Die Zahl der Toten ist nicht bekannt. Italiens Innenminister hält unterdessen an strengem Einwanderungskurs fest.
Die genaue Zahl der Todesopfer und vermissten sei noch unklar, teilte die Internationaler Migrantenorganisation (IOM) in einer Presseaussendung mit. Laut Medienberichten befanden sich circa 44 Personen an Bord des gekenterten Schiffes. Die Information werde noch geprüft.
Italienische Hilfsorganisationen retten immer wieder Flüchtlinge
Erst am Montag hatte ein italienisches Schiff, "Mare Jonio" 49 Migranten gerettet. Wegen der schlechten Wetterlage erhielt das Schiff von den italienischen Hafenbehörden die Genehmigung, vor der Küste Lampedusas den Anker zu legen, nachdem es zuerst geheißen hat, dass es nicht anlegen darf. Das Schiff wurde von der italienischen Polizei inspiziert. Ein Migrant, der vermutlich an einer Lungenentzündung leidet, wurde ins Krankenhaus geflogen. Die geretteten Flüchtlinge seien "mitgenommen". Unter ihnen würden sich auf zwölf Minderjährige befinden.
Salvini: Retter würden die Staatssicherheit verletzen
Italiens Innenminister Matteo Salvini hält indes an seinem strengen Einwanderungskurs fest. "Das ist kein Rettungseinsatz, sondern eine Aktion zur Förderung der illegalen Migration", meinte Salvini. Er bemängelte, dass sich an Bord des Schiffes "polizeibekannte Linksradikale" befinden würden, wie etwa Crewchef Casarini.
Salvinis Ministerium veröffentlichte zugleich eine an Hilfsorganisationen gerichtete Anweisung zum geltenden Recht bei der Seenotrettung. Wer Migranten außerhalb der Gewässer Italiens rette, ohne dass die italienischen Behörden die Rettungsaktion koordiniert haben und dann einen Hafen in Italien ansteuere, verletze die "Staatssicherheit".