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Schiff in Seenot wieder sicher im Hafen

24. März 2019, 16:36 Uhr
Das Kreuzfahrtschiff Viking Sky musste evakuiert werden. Bild: ODD ROAR LANGE (NTB Scanpix)

OSLO. Mehr als 24 Stunden nach dem Absetzen des Notrufes ist ein in Seenot geratenes Kreuzfahrtschiff mit Hunderten Menschen an Bord sicher in einem norwegischen Hafen eingetroffen.

Vor der Kulisse schneebehangener Berge legte die "Viking Sky" am Sonntagnachmittag an einem Pier in der Kleinstadt Molde an, wie im norwegischen Fernsehen zu sehen war.

Die "Viking Sky" war am Samstagnachmittag wegen Problemen mit dem Antrieb während eines Sturms in einem gefährlichen Abschnitt der zentralen Westküste Norwegens in Seenot geraten. Insgesamt waren nach Reedereiangaben 915 Passagiere und 458 Besatzungsmitglieder an Bord des 227 Meter langen Schiffes. Fast 500 Passagiere wurden bei einer dramatischen Evakuierungsaktion per Hubschrauber an Land gebracht.Die Passagiere des Schiffes waren auf einer zwölftägigen Kreuzfahrt entlang der norwegischen Westküste unterwegs.

Die rund 900 verbliebenen Menschen, die über Nacht auf dem Schiff ausgeharrt hatten, blieben zunächst an Bord des Schiffes. Manche von ihnen winkten von Deck oder vom Balkon ihrer Kabinen.

Zwischenzeitlich drohte das Schiff in dem berüchtigten Küstengebiet Hustadvika auf Grund zu laufen. Dort ist es in der Vergangenheit schon häufiger zu Schiffsunfällen gekommen. Die Lage sei am Samstagabend kritisch gewesen, erklärte der südnorwegische Rettungsdienst.

Bereits nach kurzer Zeit gelang es der Besatzung jedoch, einen der vier Motoren wieder zu starten, den Anker auszuwerfen und das Schiff so zwei Kilometer vor der Küste zu stabilisieren. Dann lief eine spektakuläre Rettungsaktion für die Passagiere an: Sie wurden einzeln in Hubschrauber hochgezogen.

460 Menschen mit Hubschrauber an Land gebracht

Fernsehbilder zeigten das riesige weiße Schiff im aufgewühlten Meer, während Helikopter in der Luft kreisten. Die Rettungsaktion ging jedoch nur langsam voran. Bis Sonntagvormittag wurden nach Angaben der Rettungskräfte 460 der 1.373 Menschen an Bord an Land gebracht.

Für die Geretteten wurde ein Notaufnahmezentrum in einer Turnhalle an der Küste eingerichtet. 17 von ihnen wurden ins Krankenhaus gebracht. Drei der Verletzten, von denen einer über 90 Jahre alt und die anderen beiden über 70 Jahre alt sind, erlitten den Angaben zufolge schwere Knochenbrüche.

Rettungsaktion vorerst gestoppt

Am Sonntag funktionierten dann wieder drei der vier Motoren der "Viking Sky", wie ein Sprecher der Einsatzkräfte mitteilte. Das Schiff konnte daher wieder mit eigener Kraft fahren und sollte von zwei Schleppern in den rund 80 Kilometer entfernten Hafen von Molde geleitet werden. Die Rettungsaktion wurde daher vorerst gestoppt.

Passagiere veröffentlichten in Online-Netzwerken Filmaufnahmen aus dem Innern des Schiffes. Zu sehen ist, wie Sessel, Tische und Topfpflanzen in dem stark schwankenden Schiff über den Boden schlittern. Andere Videos zeigen Passagiere mit Rettungswesten, die auf ihre Evakuierung warten.

Bild: HO (Alexis Sheppard Twitter account)

Passagiere fühlten sich "wie auf der Titanic"

"Ich habe noch nie etwas so Beängstigendes erlebt", berichtete die Passagierin Janet Jacob nach ihrer Rettung. "Ich habe für die Sicherheit aller Menschen an Bord gebetet", sagte sie im norwegischen Fernsehen. Auch der Flug mit dem Hubschrauber sei "entsetzlich" gewesen: "Der Wind war wie ein Tornado."

Der Passagier Rodney Horgan sagte, die Situation habe ihn an die "Titanic" erinnert. "Das beste Wort dafür ist, glaube ich, surrealistisch", sagte er. Durch meterhohe Wellen sei Wasser in das Schiff eingedrungen, das Tische, Stühle und Menschen umgerissen habe. "Ich habe gestanden, meine Frau hat vor mir gesessen und plötzlich war sie weg. Ich habe gedacht: Das ist das Ende."

Der Passagier Ryan Flynn verbreitete bei Twitter ein Video, auf dem zu sehen ist, wie sein 83-jähriger Vater in einen Hubschrauber hochgezogen wird. "Wir haben das Schiff alle wohlbehalten verlassen", berichtete er.

Keine Österreicher an Board

Die "Viking Sky" wird seit 2017 von der norwegischen Reederei Viking Ocean Cruises betrieben. Die Passagiere stammten aus 18 Ländern, die meisten aus Großbritannien und den USA. Hinweise für Österreicher an Bord gab es keine. In der etwa 20 Kilometer langen Hustadvika gab es schon mehrere Schiffsunglücke. Schon die Vikinger hatten das Gebiet gemieden und ihre Boote stattdessen an Land von Fjord zu Fjord getragen.

Zweites Schiff mit Motorproblemen in Seenot geraten

Im selben norwegischen Küstengebiet wie zuvor ein Kreuzfahrtschiff ist ein Frachter während eines Sturms ebenfalls in Seenot geraten. Bei dem Frachtschiff "Hagland Captain" sei am Samstagabend im Seegebiet Hustadvika ebenfalls der Motor ausgefallen, woraufhin es Schlagseite bekommen habe, teilte der südnorwegische Rettungsdienst mit.

Bild: SVEIN OVE EKORNESVAAG (NTB scanpix)

Das norwegische Fernsehen berichtete, die Besatzung des Frachters habe sich auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff "Viking Sky" befunden, um bei dem dort laufenden Rettungseinsatz zu helfen. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zwei Rettungshubschrauber umgeleitet, die auf dem Weg zur "Viking Sky" waren. Die Evakuierung des Kreuzfahrtschiffes verzögere sich dadurch. Die Menschen an Bord seien aber sicher. Die Polizei teilte mit, die neun Besatzungsmitglieder der "Hagland Captain" sollten von Bord geholt werden.

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1  Kommentar
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Hofstadler (1.359 Kommentare)
am 24.03.2019 16:22

So einen Schmarrn schreiben und die Notlage mit Titanic vergleichen👎

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