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Notre-Dames Wiederaufbau wird viele Jahre dauern

Von Heidi Riepl, 17. April 2019, 00:04 Uhr
Ausgebrannt, aber gerettet: Wiederaufbau wird viele Jahre dauern
Bild: APA/AFP/OLIVIER MORIN/GEOFFROY VAN DER HASSELT/BERTRAND GUAY

PARIS. Die Schäden nach dem Großbrand in der weltbekannten Kathedrale von Notre-Dame sind groß. Die OÖN die wichtigsten Fragen rund um den Großbrand des Gotteshauses.

Elf Stunden wüteten die Flammen in Notre-Dame. Inzwischen ist der Brand in dem historischen Gebäude gelöscht. Doch viele Fragen sind noch offen. Fest steht nur: Die weltberühmte Kathedrale soll wieder auferstehen.

Video: Die wichtigsten Infos rund um den Großbrand im Überblick

 

Was ist die Brandursache?

Bislang ist nichts bekannt, was darauf hindeutet, dass das Feuer etwas anderes als ein Unfall war. Es gebe keine Hinweise auf Brandstiftung, sagte auch Staatsanwalt Rémy Heitz. 50 Mitarbeiter sind seit gestern mit den komplexen Brandermittlungen beschäftigt. Das Dach der Kathedrale war für Reinigungsarbeiten eingerüstet. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ging das Feuer vermutlich von einem Gerüst aus. Der Direktor von Notre-Dame, Patrick Chauvet, wies erste Vorwürfe zurück, es könnte Sicherheitsmängel gegeben haben. Brandaufseher hätten das Dach drei Mal täglich geprüft. Auch auf Schweißgeräte sei verzichtet worden. Möglicherweise war ein anderes technisches Gerät der Auslöser. Genannt werden elektrische Schraubmaschinen.

Warum war der Feuerwehreinsatz so schwierig?

Beobachter – darunter auch US-Präsident Donald Trump – fragten sich, warum keine Löschflugzeuge eingesetzt wurden. Unterschwellig schwang dabei die Frage mit, ob die Pariser Feuerwehrleute gute Arbeit leisteten. Inzwischen kann man die Frage bejahen – insbesondere, wenn man die schwierigen Bedingungen beachtet. Die französische Feuerwehr musste in erster Linie für die Erhaltung der Bausubstanz und der Gegenstände kämpfen. Löschflugzeuge wären da nicht sinnvoll gewesen. Die Wassermassen hätten den Dachstuhl womöglich zum schnellen Einsturz gebracht. "Wenn man sich auf die äußere Brandbekämpfung konzentriert, läuft man Gefahr, Flammen und heiße Gase ins Innere des Gebäudes zurückzudrücken, wo dann Temperaturen bis zu 800 Grad Celsius entstehen können, welche die Schäden verstärken", erklärte der Brandschutzexperte Serge Delhaye.

Wie ist der Zustand der Kathedrale nach dem Brand?

"Das Schlimmste konnte verhindert werden", sagte Staatschef Emmanuel Macron. Zwischenzeitlich war befürchtet worden, dass das gesamte Gebäude einstürzen könnte. Zwar sprach der Feuerwehrsprecher von "dramatischen Schäden", doch den rund 400 Feuerwehrmännern gelang es, die Grundmauern und die beiden markanten Türme zu retten.

Ist die Lage jetzt im Griff?

Zwar ist die Brandgefahr gebannt, doch es besteht weiter Einsturzgefahr. Fachleute haben "einige Schwachstellen" in der Baustruktur entdeckt, sagte Innen-Staatssekretär Laurent Nunez. Diese betreffen vor allem das Gewölbe. Die Absicherungsarbeiten im Inneren dürften rund 48 Stunden dauern. Bis dahin wurden auch Wohnhäuser in der Nähe evakuiert.

Wie soll der Wiederaufbau funktionieren?

Experten sind sich sicher: Der Wiederaufbau wird viele Jahre dauern. Am Geld wird es nicht scheitern: Präsident Macron sicherte noch in der Nacht zu, die Kathedrale wieder aufzubauen. Dank der Großzügigkeit von bekannten französischen Milliardärsfamilien stehen bereits mehr als 600 Millionen Euro bereit. Zudem soll eine internationale Geberkonferenz Geld sammeln.

Warum ist die internationale Betroffenheit so groß?

Mit Entsetzen beobachteten die Franzosen die brennende Kathedrale, weinten, sangen und beteten für deren Fortbestand. Denn das Bauwerk hat nicht nur religiöse Strahlkraft. Es ist ein säkulares und kulturelles Symbol für Frankreich und dessen Geschichte.

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Autorin
Heidi Riepl
Redakteurin Außenpolitik, Weltspiegel
Heidi Riepl

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4  Kommentare
4  Kommentare
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boris (1.939 Kommentare)
am 17.04.2019 09:00

Der Brand von Notre Dame zeigt auf, wie bigot und völlig fern des Narrativs eines "christlichen Abendlandes" wir (die Europäer) denken. Schneller als das Dach abbrannte wurden Spenden für den Wiederaufbau in hundert Mio.-Höhe gegeben bzw. zugesagt. Aber es juckt die gleichen Menschen nicht im Geringsten, wenn tausende Menschen im Mittelmeer ersaufen oder als "Sklaven" missbraucht werden oder in Kriegen Kinder umkommen.
In der Bibel unter Matthaeus 18:20 wird berichtet, dass Jesus gesagt habe: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen - und NICHT: Baut Klöster. protzige Dome oder andere Kirchenprunkbauten und vergoldet diese mit (den Indianern) gestohlenem Gold (i.w. in Spanien).
Auch ich bewundere diese Bauten ob ihrer baumeisterlichen und künstlerischen Großartigkeit, sie sind aber im Sinne des Evangeliums völlig daneben. Deshalb werde ich keinen Sou für einen Wiederaufbau spenden sondern meinen Beitrag ans SOS-Kinderdorf überweisen.

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Alfred_E_Neumann (7.054 Kommentare)
am 17.04.2019 09:07

"Aber es juckt die gleichen Menschen nicht im Geringsten, wenn tausende Menschen im Mittelmeer ersaufen..."

Was könnte man denn dagegen konkret unternehmen?

Das Problem ist doch eher, dass bisherige Spenden nur noch mehr Leute dazu gebracht haben, sich auf diese gefährliche Überfahrt zu begeben.

Und gegen Maßnahmen, das Auslaufen solcher Boote möglichst zu verhindern oder abgelegte Boote wieder zurück zu schicken, haben sich bisher die empörten Kerzerlanzünder gewehrt.

Also was sollte man konkret unternehmen?

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boris (1.939 Kommentare)
am 17.04.2019 09:49

Wenn man z.B. diese Spendensumme dazu verwendet, dass die europäischen Staaten den Kriegsstaaten KEINE Waffen liefern und im Gegenteil den Menschen dort (handwerkliche und landwirtschaftliche) Ausbildung beibrächten, sodass sie im Heimatland ein auskömmliches Leben führen können oder gerade die Kirche nicht gegen Empfängisverhütung "wettert", damit die Bevölkerungsexplosion mit der Folge der Arbeits- und Perspektivlosigkeit für Viele, die ja oft ein Fluchtgrund ist, so könnte vermutlich schon einiges zur Fluchtvermeidung beigetragen werden. denn wer verlässt schon gerne seine Heimat?
Es ist vermutlich leider richtig, dass Menschen im "warmen" Afrika kein solches "Vorsorgedenken" wie wir im "kalten Norden" entwickelt haben - sonst wären unsere Vorfahren im Winter erfroren und verhungert - und es deshalb schwerer ist, dass sie besser für sich selber sorgen können und wollen, aber es wird ja versucht vermutlich mit zu geringem Erfolg gemessen an der Masse der Menschen dort.

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 17.04.2019 11:02

da ist viel Wahres dran.

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