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Waffenverbot in Neuseeland löst neue Debatte in den USA aus

21. März 2019, 10:24 Uhr
Premierministerin Jacinda Ardern kündigt am Donnerstag das Verbot von Sturmgewehren und halbautomatischen Waffen an. Bild: YELIM LEE (AFP)

WELLINGTON/ CHRISTCHURCH. Nach dem Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch verbietet Neuseeland nun Sturmgewehre und halbautomatische Waffen. Dies kündigte Premierministerin Jacinda Ardern am Donnerstag in Wellington an.Die schnelle Reaktion in Neuseeland löst auch in den USA eine neue Debatte aus.

Neuseeland will nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf zwei Moscheen Sturmgewehre und halbautomatische Waffen verbieten. Der Verkauf von solchen Waffen ist mit sofortiger Wirkung bereits nicht mehr erlaubt. Die Polizei gab indes bekannt, dass alle 50 Todesopfer identifiziert worden seien.

Verbotene Waffen müssen zurückgegeben werden

Mit dem Verbot der Schusswaffen drückt Ardern mächtig aufs Tempo. Die Premierministerin hatte gleich nach der Tat eine Verschärfung der Waffengesetze angekündigt. Dies war allerdings erst später erwartet worden. Die sozialdemokratische Regierungschefin verfolgt damit eine völlig andere Politik als zum Beispiel die USA. Dort wird nach Massakern immer wieder über strengere Regelungen diskutiert. Bisher gelang es der mächtigen Waffenlobby jedoch stets, dies zu verhindern.Nach Schätzungen sind in Neuseeland mehr als 1,2 Millionen Schusswaffen im Umlauf. Wie viele davon halbautomatische Waffen sind, ist nicht bekannt. Wer solche Gewehre besitzt, muss sie nun zurückgeben, soll aber vom Staat Geld zurück erhalten. Für Neuseeländer, die sich solche Waffen illegal angeschafft haben und nun zurückgeben, soll es eine Amnestie geben. Verboten werden auch Zusatzteile, mit denen Gewehre aufgerüstet werden können.

Ardern schloss ihre Erklärung mit den Worten: "Kurz gesagt: Es wird jede Art von halbautomatischen Waffen, die bei dem Terroranschlag am vergangenen Freitag benutzt wurde, in diesem Land verboten." Das Land hatte bereits 1992 seine Waffengesetze verschärft, um den Zugang zu halbautomatischen Waffen zu beschränken. Allerdings können Bürger schon ab 16 Jahren einen Waffenschein beantragen.

Waffenverbot in Neuseeland löst neue Debatte in den USA aus

Das Verbot in Neuseeland hat auch in den USA eine neue Debatte über das Waffenrecht ausgelöst. "So sehen wirkliche Taten im Kampf gegen Waffengewalt aus", twitterte der demokratische US-Senator Bernie Sanders. Die USA müssten dem Vorbild Neuseelands folgen.

Auch die prominente demokratische US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez lobte das schnelle Handeln der neuseeländischen Regierung, die innerhalb weniger Tage nach dem Attentat reagiert habe. "Sandy Hook ist sechs Jahre her, und wir bekommen noch nicht einmal den Senat dazu, über eine verpflichtende Überprüfung (möglicher Waffenkäufer) abzustimmen", twitterte sie. An der Sandy-Hook-Volksschule im US-Bundesstaat Connecticut waren im Jahr 2012 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen worden.

Dana Loesch, Sprecherin der einflussreichen US-Waffenlobby NRA, twitterte dagegen, die USA seien nicht Neuseeland. "Sie haben kein unveräußerliches Recht auf Waffenbesitz und Selbstverteidigung, wir schon."

Alle Todesopfer wurden identifiziert

Nach Angaben der Polizei sind inzwischen alle 50 Todesopfer identifiziert. Inzwischen haben auch die Beerdigungen begonnen. Für die Familien geht damit eine lange Wartezeit zu Ende, die viele Hinterbliebene zusätzlich belastet hatte. Nach islamischer Tradition müssen Tote möglichst bald beigesetzt werden. Der religiöse Brauch sieht vor, dass die Beisetzung so schnell wie möglich erfolgt, am besten innerhalb von 24 Stunden.

Zwei Schweigeminuten in ganz Neuseeland

An diesem Freitag will ganz Neuseeland zur Tatzeit mit zwei Schweigeminuten der Opfer gedenken. Das Massaker hatte am Freitag vergangener Woche gegen 13.40 Uhr in der Al-Nur-Moschee von Christchurch begonnen, wo sich gerade mehr als 300 Leute zum Freitagsgebet versammelt hatten. Allein dort erschoss der Täter 42 Menschen. Dann fuhr er zu einer weiteren Moschee, wo er nochmals acht Menschen umbrachte.

Kurz darauf wurde der 28-jährige australische Rechtsextremist von zwei Polizeibeamten in seinem Auto überwältigt. Vor dem Massaker hatte der Australier eine 74-seitige Kampfschrift mit rechtsextremistischen Parolen ins Internet gestellt und auch per E-Mail verschickt. Die Tat wurde mit einer Helmkamera ins Internet übertragen. Davon gibt es auch ein 17-minütiges Video. Dem mutmaßlichen Täter droht lebenslanges Gefängnis.

Neuseeland mit seinen knapp fünf Millionen Einwohnern war bisher von Terrorismus und Amokläufen weitgehend verschont geblieben. Bei den Anschlägen handelt sich um den größten Massenmord in der Geschichte Neuseelands in Friedenszeiten.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 21.03.2019 11:10

Die Waffennarren haben auch in Ösiland und im übrigen Europa eine starke Lobby.
Genau so wie es auch bei uns viele Trump-Verehrer gibt. Der Onkel Donald , der Präsident der Multimillionäre bzw. Milliardäre. Und die weißen männlichen Hackler wählen ihn trotzdem gerne.
Das kommt davon wenn man nur billigen Schund in Vorabendserien schaut und die kleinformatige Revolverpresse liest !

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fanfarikuss (14.170 Kommentare)
am 21.03.2019 06:55

Sturmgewehre sehe ich ein. Aber.
Das wird genau keine Straftat in Zukunft verhindern!
Was geschah in Großbritannien, als die strengen Waffengesetze in Kraft traten?
Der Schwarzmarkt blühte auf und die Mordraten schnellten hoch.
Welche Waffen wurden bei den letzten Attentaten in Europa verwendet - von Autos und LKW abgesehen? Illegale Sturmgewehre.

Neuseeland hat eine der geringsten Mordraten weltweit. Bei den Kiwis war es so ruhig, dass Polizisten unbewaffnet Streife gingen und viele Neuseeländer nicht mal wussten, wie leicht und legal man sich halbautomatische Waffen kaufen konnte.

Nichts ist passiert, bis ein durchgeknallter Australier, bei denen wesentlich schärfere Waffengesetze herrschen, Amok lief.

Und nun werden unbescholtene Bürger zwangsenteignet.

Aber das ist der Plan. Auch in der EU. Siehe Deutschland, wo man mit einem 10 Joule Luftgewehr bereits ein Terrorist ist.
Die Eliten wollen nicht die Bürger schützen, sie wollen sich vor den Bürgern schützen.

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Orlando2312 (22.254 Kommentare)
am 21.03.2019 07:36

Privater Waffenbesitz macht die Welt nicht sicherer! Es ist nur ein trügerisches Gefühl der Sicherheit.

Jederzeit überprüfbar am Modell U.S.A. Dort verzeichnete man mit 29,7 Tötungen durch Feuerwaffen pro Million Einwohner die höchste Anzahl Toter durch Schusswaffen. Auf Platz 2 liegt die Schweiz mit 7,7 Toten je Mio EW. Dort ist es auch recht leicht zu Waffen zu kommen, aber trotzdem nur ein Viertel der Amerikaner.

In Deutschland sind es weniger als 2 Tote je Mio EW.

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fanfarikuss (14.170 Kommentare)
am 21.03.2019 07:51

Der ewige Vergleich mit den USA hinkt!
Die meisten Morde durch Feuerwaffen in den USA werden im Drogen- und Bandenmilieu begangen und vor allem: In Bundesstaaten, wo Waffenbesitz generell, oder das Führen von Waffen verboten ist! Also ILLEGAL.

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Orlando2312 (22.254 Kommentare)
am 21.03.2019 08:54

Sie tun sich leicht damit, Vergleiche hinken zu lassen, die Ihnen nicht gefallen. grinsen

Dann erklären Sie mir doch auch den Vergleich zwischen Schweiz (7,7) und Deutschland (1,9). Sind die Schweizer generell krimineller als die Deutschen???

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fanfarikuss (14.170 Kommentare)
am 21.03.2019 10:36

Es geht nicht darum was mit gefällt oder nicht, sondern was fakt ist und was nicht. Die Schweizer haben auch eine sehr hohe Suizidrate.
Was damit erklärbar ist, dass es ihnen zu gut geht. Paradox, aber wahr.
Und nebenbei haben sie ein Milizsystem, in dem jeder sein Sturmgewehr samt Munition zuhause hat.

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Orlando2312 (22.254 Kommentare)
am 21.03.2019 10:49

...in dem jeder sein Sturmgewehr samt Munition zuhause hat.

Also gilt doch: je mehr Waffen, desto mehr Tote durch Waffen. Aber Sie können einfach nicht eingestehen, dass das so ist.

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fanfarikuss (14.170 Kommentare)
am 21.03.2019 14:56

Neuseeland hat 5 Mio. Einwohner.
Offiziell gibt es dort 1,5 Mio. Schusswaffen.
Genau weiß man das nicht, da Flinten und normale Repetiergewehre nicht registriert werden müssen.
Dennoch war es dort bis zu der Wahnsinnstat ruhig.

Und was geschieht, wenn Gesetze über das Knie gebrochen werden, können sie hier lesen: https://lawgunsandfreedom.wordpress.com/2014/04/29/deutschlands-illegale-waffen/

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ElimGarak (10.744 Kommentare)
am 21.03.2019 10:36

Auch nicht ganz 100% richtig

Platz 2 Alabama in der firearm deatch rate
Und da gilt "There are no background checks required for private sales of a handgun or long gun in Alabama. "

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Goodnews (60 Kommentare)
am 21.03.2019 06:49

Eine kluge Entscheidung der Regierung! Wozu brauchen Privatpersonen halbautomatische Waffen oder Sturmgewehre?

Mögen die Opfer in Frieden ruhen und der Täter seine gerechte Strafe erhalten! Solche Taten sind die Folge der ständigen Hetze der Politik. Es beginnt immer mit Worten und endet in Tragödien. Wir dürfen uns nicht gegeneinander aufhetzen lassen!

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fanfarikuss (14.170 Kommentare)
am 21.03.2019 06:56

Kein Mensch hat in Neuseeland politisch gehetzt! Schauen sie sich mal die Geschichte der Präsidentin an.
Das war bis zu der Wahnsinnstat ein friedliches Land!

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Goodnews (60 Kommentare)
am 21.03.2019 07:01

Der Täter ist Australier und da sieht die politische Landschaft anders aus!

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