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Gemüseanbau und Carepakete: Hamstern für den Brexit

Von nachrichten.at/apa, 10. Februar 2019, 12:27 Uhr
James Blake befüllt seine Notfallkisten Bild: (REUTERS)

LONDON. Im Angesicht des drohenden Brexit beginnen Briten zu hamstern. Und davon profitiert James Blake aus dem nordenglischen Leeds mit seinen Brexit-Notfall-Kisten.

Eine Box enthält über 100 Mahlzeiten und einen Wasseraufbereiter, wie Blake der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Eine 22 Kilogramm schwere de-luxe-Variante bringt es sogar auf 157 Mahlzeiten, darunter Käse-Makkaroni, Reis-Pudding, Hühnchen süß-sauer oder scharf und Rührei. Ein Gel zum Feueranzünden gibt es auch noch dazu. Alles sei 25 Jahre haltbar, berichtete der gewiefte Geschäftsführer der Firma Emergency Food Storage UK. Die Edel-Box hat mit etwa 600 Britischen Pfund (fast 700 Euro) aber auch ihren Preis, die normale Notfall-Box ist für die Hälfte zu bekommen.

Schon 600 Kisten verkauft

Insgesamt mehr als 600 Kisten hat Blake bereits verkauft. "Sie sind nicht nur für den Brexit, sondern für alle Notfälle geeignet", betont er. "Jeder sollte so etwas haben." Falls es tatsächlich zu einem No Deal mit Lieferengpässen kommen sollte, dann wären die Leute darauf mit den Brexit-Notfall-Kisten etwas vorbereitet.

Allein die neuen Zollkontrollen würden binnen kurzer Zeit Prognosen zufolge zu Megastaus etwa in der Hafenstadt Dover führen und den Warenverkehr von und zum europäischen Festland ausbremsen. Patienten wurde bereits geraten, bestimmte Arzneimittel zu horten. Viele Unternehmen sorgen sich um Lieferteile, die zum Beispiel für die Autoherstellung knapp werden könnten. Hunger - so meinen Experten - müssten die Briten allerdings nicht bei einem ungeregelten EU-Austritt leiden, aber Lieferengpässe scheinen realistisch zu sein.

Die Lebensmittelhändler warnen davor, dass vor allem frische Produkte knapp werden könnten. Fast ein Drittel der Nahrungsmittel, die in Großbritannien konsumiert werden, stammen ihren Angaben zufolge aus anderen EU-Ländern. Besonders im März - also im Monat des geplanten EU-Austritts - sei die Lage akut: "90 Prozent des Salats, 80 Prozent unserer Tomaten und 70 Prozent unseres Beerenobstes stammen aus der EU zu dieser Jahreszeit", schrieben die Händler an das Parlament.

"Und da diese Produkte frisch und leicht verderblich sind, müssen sie schnell von den Feldern in unsere Geschäfte gebracht werden", warnten die Unternehmen weiter. Im Falle eines ungeregelten EU-Austritts werde die schnelle Lieferkette vor allem durch Zollkontrollen deutlich gestört; die Ware könnte vergammeln. Gekühlte Lagerräume seien bereits ausgebucht. Ein Brexit ohne Abkommen müsse daher mit Blick auf die Kunden verhindert werden.

Wissenaustausch in sozialen Medien

In sozialen Medien tauschen sich sogenannte Brexit-Preppers aus, was und wie man am besten für den Fall eines "No Deal" sammeln und horten sollte. "Ich kaufe Bohnen, Tomaten und Kartoffeln in Dosen, Säcke voller Reis, Nudeln, aber auch Tee und Wein", berichtete Paul Wagland aus Colchester nordöstlich von London. Er ist Moderator der Facebook-Gruppe "48 % Preppers". Preppers ist eine Bezeichnung für Menschen, die sich für einen Katastrophenfall rüsten wollen. 48 Prozent der Briten hatten im Sommer 2016 gegen den Brexit gestimmt.

Mehr als 9.000 Menschen haben sich der Gruppe bereits angeschlossen, vor allem jüngere Mütter und Väter. Viele von ihnen haben sogar den Anbau von Gemüse in ihren Gärten auf den Brexit ausgerichtet. "Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns vorsichtshalber auf das Schlimmste vor", sagte Wagland. Auch mehr Klopapier und Waschmittel sollten vorsichtshalber eingekauft werden. "Ich würde vereinfacht mal sagen, die Leute ziehen ihren April-Einkauf vor, um Ende März Probleme zu vermeiden." Und das ist nicht mehr lange hin: Bereits am 29. März will Großbritannien die Europäische Union verlassen.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 10.02.2019 20:19

Ein Problem werden aber auch die kontinentaleuropäischen Obst-u. Gemüsebauern bekommen. Vor allem den Holländern und Spaniern bricht ein großer Markt weg.

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tomk32 (933 Kommentare)
am 10.02.2019 21:56

Blödsinn, Deutschland und Frankreich stellen den größeren Markt für Spanien mit 26% respektive 18% vor den 13% die der britische Markt ausmacht. https://www.freshplaza.com/article/2185412/spain-is-the-number-one-exporter-of-fresh-fruit-and-vegetables-globally/ und fiel 2017 schon (kA ob es schon 2018er Zahlen gibt) https://www.freshfruitportal.com/news/2018/01/12/slight-decline-spanish-fruit-veg-exports-u-k/

Andersum ist Spanien für England aber der größte Lieferant wenn man Einzelstaaten betrachtet https://www.freshplaza.com/article/2123774/uk-vegetable-imports-from-few-selected-countries/

Brexit kann einzelne spanische Bauern vielleicht hart treffen, aber es wird wohl eher dazu führen dass im Rest der EU27 Obst und Gemüse einen Tick günstiger wird.

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betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 10.02.2019 18:07

Mehr Vorsorge würde auch hierzulande nicht schaden.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 10.02.2019 15:32

Wenn alleine diese Hysterie über den Brexit schon ausreicht, dass sich die Briten wieder mehr selbst versorgen, dann ist das ja ein voller Erfolg. Alleine, wenn man bedenkt, wie das Klima in England ist, gerade zu perfekt für Radischen, Salat und co. da fragt man sich, warum zum Geier die 90% Salat usw. importieren müssen!!

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 10.02.2019 18:10

Neben dem Klima müssen auch die Böden fruchtbar sein.

Wenn nicht das Detail wäre, so könnte man an den Erfolg des Brexit glauben.

Die Realität ist doch etwas anders.

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il-capone (10.334 Kommentare)
am 10.02.2019 19:55

Der stets anfallende Klärschlamm der Konsumenten wird die Grünzeug-Produktion schon sichern.
Und Anleihen an den riesigen spanischen Plastik-Plantagen könnens auch nehmen.

Scheinbar taugen die Übersee-Kolonien auch nicht mehr zum ausbeuten ...

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il-capone (10.334 Kommentare)
am 10.02.2019 14:34

Die F-Prolos haben da schon vorgesorgt.
Der Vize will ihnen schliesslich das Wahlversprechen versüssen.
Wo sie dann aber hackeln, wissens selber noch nicht. Soviel Reiter werdens bei der Rossabteilung der F doch nicht einstellen 🙈

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diegedankensindfrei (1.700 Kommentare)
am 10.02.2019 17:44

Was wollen Sie uns mit Ihrem Kommentar überhaupt mitteilen?
Machen Sie den Vizekanzler jetzt auch noch für den Brexit verantwortlich? Ihr Hass gegen die FPÖ muss ja grenzenlos sein, dass Sie jede unpassende Gelegenheit nützen, um völlig irrational gegen die FPÖ zu stänkern.

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il-capone (10.334 Kommentare)
am 10.02.2019 19:49

Da verwechselt einer den Begriff Realsatire mit Hass ...

Der Ärmste aber auch 😶

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