"El Chapo": Verteidigung befragt nur einen Zeugen
NEW YORK. FBI-Beamter für Drogenboss im Zeugenstand.
Fast drei Monate lang hat die Staatsanwaltschaft im Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán mehr als 50 Zeugen befragt. Am Dienstag begannen nun dessen Anwälte im New Yorker Gerichtssaal mit ihren Zeugenbefragungen – und waren schon nach einer halben Stunde fertig.
Als einzigen Zeugen rief die Verteidigung den FBI-Beamten Paul Roberts auf, der 2017 einen von Guzmáns Kokainlieferanten verhört hatte. Der in den USA inhaftierte Kolumbianer Jorge Cifuentes sagte damals gegen seinen früheren Boss aus. Guzmáns Verteidiger versuchten, die Glaubwürdigkeit des Drogenhändlers in Zweifel zu ziehen – mithilfe von Roberts.
Der FBI-Beamte wirkte nervös, als Zeuge für "El Chapo" auszusagen, seine Stimme zitterte leicht. Guzmáns Anwalt Jeffrey Lichtman ging seinen eigenen Zeugen hart an – fast wie in einem Kreuzverhör.
Guzmán muss sich unter anderem wegen Drogenschmuggel, Waffenhandel und Geldwäsche verantworten und mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe rechnen.