Vom Onkel vergewaltigt - Zehnjährige ist schwanger

Von nachrichten.at/apa   13.August 2017

Der Fall eines zehnjährigen schwangeren Mädchens sorgt derzeit in Argentinien für heftige Diskussionen. Als das Mädchen wegen Bauchschmerzen von ihrer Mutter in ein Krankenhaus gebracht wurde, entdeckten die Ärzte die fortgeschrittene Schwangerschaft, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag (Ortszeit) laut der Tageszeitung „La Nación“ bekannt gab.

Das Mädchen ist bereits im achten Monat schwanger und wurde von ihrem 23-jährigen Onkel vergewaltigt. Ein Abbruch der Schwangerschaft komme für das Mädchen aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums nicht mehr infrage, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Der Mann sei festgenommen worden und werde wegen „schweren sexuellen Missbrauchs“ angeklagt. Er müsse mit einer Gefängnisstrafe von acht bis 20 Jahren rechnen.

Der Fall der Zehnjährigen befeuert die Debatte über die hohe Dunkelziffer an Vergewaltigungen und sexueller Gewalt gegen Mädchen in Argentinien: Im vergangenen Jahr brachten rund 90 Mädchen, die zwischen elf und zwölf Jahre alt waren, Kinder zur Welt.

Unicef macht vor allem fehlende Sexualaufklärung, eine hohe Dunkelziffer bei Vergewaltigungen und Armut für die Schwangerschaften von Minderjährigen verantwortlich. Auch die fehlende medizinische Versorgung für große Teile der ärmeren Bevölkerung sei für die hohe Rate von Schwangerschaften bei Minderjährigen verantwortlich, erklärte das UN-Kinderhilfswerk.

Argentinien ist eines der Länder Lateinamerikas mit der höchsten Schwangerschaftsrate von Minderjährigen: Laut Unicef bringt alle drei Stunden ein Mädchen unter 15 Jahren ein Kind zur Welt.