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Trauerfeier für Opfer des Brückeneinsturzes

Von nachrichten.at/apa, 18. August 2018, 07:14 Uhr
Bild: (AFP)
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A mourner prays at the coffin of a victim of the Morandi bridge collapse in Genoa, on August 17, 2018. - Grieving relatives wept over coffins of dozens of victims of Genoa's bridge collapse on August 17, 2018, as controversy clouded a planned state funeral, while rescuers pressed on with their formidable search for those missing in the rubble. Fury is growing over the shock collapse of the Morandi bridge, a decades-old viaduct that crumbled in a storm on August 14 killing at least 38 people, with Italian media reporting that some outraged families would shun August 19's official commemorations. (Photo by MARCO BERTORELLO / AFP) Bild: (AFP)

GENUA. In Genua haben tausende Menschen bei einer staatlichen Trauerfeier Abschied von den Opfern des Brückeneinsturzes genommen.

Im Beisein der Spitzen von Staat und Regierung fand die Zeremonie am Samstag in einer Messehalle statt. Allerdings blieben etliche Angehörige der Trauerfeier in der norditalienischen Stadt fern. Einige zogen private Trauerfeiern in ihren Heimatorten vor, andere boykottierten die Veranstaltung aus Protest gegen die Regierung.

Auch mehrere tausend Einwohner von Genua kamen zu der Zeremonie. "Ich kenne niemanden, der bei dem Unglück getötet wurde. Aber ich wollte trotzdem kommen. So etwas hätte nicht passieren dürfen", sagte der Genuese Claudio Castellaro. Als die an den Rettungsarbeiten beteiligten Feuerwehrleute kurz vor Beginn der Trauerfeier in die Messehalle kamen, brandete Applaus auf. Bei der Trauerfeier haben die versammelten Gäste auch Regierungspolitiker und Fußballer mit großem Applaus begrüßt. Die Spieler der beiden örtlichen Serie-A-Teams, CFC Genua und Sampdoria, konnten an den Feierlichkeiten am Samstagvormittag teilnehmen, weil die italienische Fußball-Liga ihre für das Wochenende geplanten Spiele nach dem Unglück verschoben hatte.

Besonders warm wurden auch Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega, der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung und Minister für Wirtschaftliche Entwicklung, Luigi Di Maio, sowie Präsident Sergio Mattarella empfangen. Vor Beginn der Zeremonie hatte Mattarella mehrere Minuten mit den Angehörigen der Opfer gesprochen.

"Der Einsturz der Morandi-Brücke hat Genua mitten ins Herz getroffen. Der Schmerz sitzt tief", sagte Genuas Erzbischof Angelo Bagnasco in seiner Predigt. Auch Papst Franziskus habe sein Mitgefühl ausgesprochen. "Wir wissen, dass jegliches menschliche Wort, egal wie ernst gemeint, wenig ausrichten kann."

In der Halle standen 18 Särge aufgebahrt, darunter ein kleiner weißer mit der Leiche des jüngsten Opfers, des achtjährigen Samuele. Er war mit seinen Eltern unterwegs zur Fähre Richtung Sardinien, wo die Familie Ferien machen wollte, als die Brücke einstürzte.

Landesweit gilt am Samstag Staatstrauer. Vor öffentlichen Gebäuden wehte die Fahne auf Halbmast. Bei den Fußballspielen des Wochenendes tragen die Spieler schwarze Armbinden und legen eine Schweigeminute ein. 

In der Nacht zum Samstag hatten Rettungskräfte in den Trümmern der Brücke weitere Todesopfer entdeckt. Feuerwehrleute entdeckten die Leichen nach Angaben des Katastrophenschutzes in einem Auto, das unter einem Betonblock begraben lag. Italienischen Medien zufolge handelt es sich bei den Opfern um ein Ehepaar und seine neunjährige Tochter. Damit stieg die Zahl der Toten auf 41.

Die vierspurige Morandi-Brücke im Westen von Genua war am Dienstag während eines Unwetters auf einer Länge von mehr als 200 Metern eingestürzt.

Die EU-Kommission lässt als Zeichen der Solidarität mit Italien am Samstag vor ihren Gebäuden halbmast flaggen. Auch im Fürstentum Monaco wird halbmast geflaggt. Dessen Herrscherfamilie Grimaldi hat ihre Wurzeln in Genua.

In die Trauer mischt sich Wut

Laut Presseberichten wollten die Angehörigen von 17 der 38 Opfer aus Verärgerung über die Regierung der Feier fern bleiben, weitere sieben hielten sich die Absage offen. "Es ist der Staat, der dies verursacht hat, die sollen sich hier nicht sehen lassen. Das Schaulaufen der Politiker war eine Schande", zitierte die Turiner Zeitung "La Stampa" die Mutter eines Opfers. "Wir wollen hier keine Farce von einer Beerdigung, sondern eine Feier zuhause", sagte ein Vater.

Die Regierung in Rom hatte den Druck auf den Autobahnbetreiber verstärkt und mit Konsequenzen gedroht. Das Verkehrsministerium leitete eine Untersuchung der privaten Betreibergesellschaft Autostrade per l'Italia ein. Sie forderte sie am Donnerstagabend auf, binnen 15 Tagen nachzuweisen, dass sie all ihren Instandhaltungspflichten nachgekommen sei. Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte am Freitag, das Verkehrs- und Infrastrukturministerium habe sich in einem offiziellen Schreiben an Autostrade gerichtet, um den Entzug der Erlaubnis zum landesweiten Betrieb der Autobahnen einzuleiten.

Am Freitag hatten Experten erste Vermutungen für die Ursache des Unglücks genannt. Möglicherweise sei der Einsturz durch den Riss eines Tragseils verursacht worden, hieß es. Der Schaden wird in Versicherungskreisen auf 400 Millionen Euro geschätzt.

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