Suche nach tausenden Vermissten in Indonesien doch verlängert

Von nachrichten.at/apa   11.Oktober 2018

Die indonesische Regierung hatte der Katastrophenschutzbehörde ursprünglich nur bis Donnerstag Zeit gegeben, um den Notfalleinsatz und die Bergung von Leichen abzuschließen. Danach sei die Seuchengefahr zu groß.

Bei einem erneuten Beben auf den indonesischen Inseln Java und Bali wurden drei Menschen getötet. Beim schweren Beben und dem anschließenden Tsunami am 28. September kamen mindestens 2.065 Menschen ums Leben, das Schicksal von weiteren 5.000 Menschen ist nach Behördenangaben ungeklärt. Sie werden unter den Trümmern und Schlammmassen der zu Palu gehörenden Dörfer Balaroa, Petobo und Jono Oge vermutet. Ganze Nachbarschaften waren in einem Erdloch verschwunden - wir haben berichtet.

Probleme bei der Bergung

Bergungskräfte hatten seit Tagen immer größere Probleme, zu den in der Hitze rasch verwesenden Leichen in den Trümmern und dem steinhart gewordenen Schlamm vorzudringen. Bis zur erwarteten Aufhebung des Notstands am 26. Oktober sollen Bereitschaftsteams in Palu bleiben. Die Behörden planen, die zerstörten Dörfer zu Massengräbern zu erklären. Parks und Monumente sollen künftig dort an die Opfer erinnern.

Knapp 80.000 Menschen haben nach amtlichen Angaben ihr Heim verloren, insgesamt 200.000 Menschen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen dringend auf Hilfe angewiesen. Trotz internationaler Hilfe sind Trinkwasser und Lebensmittel knapp, die medizinische Versorgung ist schlecht. UN-Generalsekretär Antonio Guterres wollte am Freitag gemeinsam mit dem indonesischen Vize-Präsidenten Jusuf Kalla das Katastrophengebiet besuchen.

Indonesien mit seinen rund 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem tektonische Platten aufeinanderstoßen. Erdbeben sind dort besonders häufig.