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Straßburg am Tag nach den Anschlägen

Von Sylvia Wörgetter aus Straßburg, 12. Dezember 2018, 12:25 Uhr
Bild 1 von 21
Bildergalerie Drei Tote nach Schüssen auf Weihnachtsmarkt
Bild: FREDERICK FLORIN (AFP)

STRAßBURG. Am Morgen danach ist in der Altstadt von Straßburg alles wie immer: Menschen sperren Ihre Geschäfte auf, die Straßenbahnen fahren.

Und doch ist alles anders, nachdem am Vorabend mindestens zwei Menschen durch einen Terroranschlag in der Nähe des berühmten Weihnachtsmarktes starben und zwölf verletzt wurden.

„Sicherheit ist eine Illusion", sagt Nicolas Sprunck. Auch er hat gegen zehn Uhr am Vormittag aufgesperrt. Seine Weinhandlung liegt in der Rue Pittoresque. Das ist eine der Gassen, die zur Place Kleber führen, jenem Platz, an dem der Attentäter am Vorabend offenbar zuallererst geschossen hat.

„Wir leben seit zehn Jahren damit", erzählt Weinhändler Sprunck weiter. Damit, das ist die Terrorgefahr. Im Jahr 2000 war ein Anschlag auf den berühmten Weihnachtsmarkt in der romantischen Altsadt von Straßburg gerade noch vereitelt worden. Seit damals wird der Weihnachtsmarkt besonders geschützt. Die Altstadt mit dem berühmten Liebfrauenmünster, eine der bedeutendsten gotischen Kathedralen, den verwinkelten Gassen und den Fachwerkhäusern, liegt auf einer Insel. Entsprechend gut ist sie abzusichern. An den Brücken werden Passanten kontrolliert, müssen ihre Rücksäcke öffnen, Poller und Betonsperren schützen vor Amokfahrern.  Diesmal haben die Kontrollen und Sicherheitsvorkehrungen nichts geholfen. 

Um absolute Sicherheit zu bekommen, müsste man die Altstadtt völlig abriegeln - und jeden einzelnen, der hineingeht, kontrollieren wie am Flughaen, meint Sprunck. Aber wer will das schon? „Wir leben ja auch hier."

Manche Teile der Stadt, die Tatorte, sind mit Sicherheitsband abgesperrt. Davor halten Polizisten in Kampfmontur die Stellung. Jacques Briswalter ist an diesem Morgen mit dem Rad unterwegs und muss an einem der Bänder halten. Er ist Restaurator, arbeitet in Paris und Straßburg. Am Vorabend hatte er Gäste aus England zu Besuch: „Sie sollten eigentlich um 20 Uhr auf der Place Kleber sein. Ein Glück, dass sie bei uns waren."

„Was mich aufregt, ist, dass ich nichts machen kann," sagt Briswalter. Er er weiß, was generell geschehen müsse - mehr für die Integration von Zuwanderern. Es gebe viel falsch verstandene Toleranz. Das sei die „Schwäche der Demokratie."

Auch Lionel Fernández hat aufgesperrt am Mittwochmorgen, das Reisebüro Rugler in der Grand Rue. Seine Chefin hat ihm gesagt, er solle auf jeden Fall nach dem Rechten sehen, auch wenn vielleicht nicht viele Kunden kommen werden. Auch er lebt mit der Terrorgefahr. Er sieht sich auf der Straße jetzt genauer um, beobachtet mehr, ob etwas anders ist.

Ein älteres Paar ist auf dem Weg zum Bahnhof, er hält zur Orientierung den Stadtplan in der Hand, den die Hotels verteilen. Wir fahren zurück nach Paris", erzählt er. Die beiden kommen aus San Francisco, wollten Europa zur Weihnachtszeit erleben. Doch am Wochenende haben sie die Ausscheitungen bei den Kundgebungen der „Gelben Westen" in Paris gesehen. „Da haben wir gedacht, wie fahren hierher, hier ist es sicher und ruhig." Nun wollen sie so schnell wie möglich zurück, erst nach Paris, am Wochenende nach Hause. Er trägt noch einen kleinen Weihnachtsmann angesteckt am Revers seiner Winterjacke.

"Stehe neben Mann mit zwei Kopfschüssen"

ORF-Korrespondent Peter Fritz setzte Dienstagabend kurz vor 21.00 Uhr zwei Tweets ab: "Schüsse am Straßburger Weihnachtsmarkt, Evakuierung läuft" und: "Ich stehe neben einem Mann mit zwei Kopfschüssen, wir haben Wiederbelebung nach 45min eingestellt" - auf ärztlichen Hinweis, dass es keinen Sinn mehr habe.

Fritz - ORF-Korrespondent und Büroleiter in Brüssel - schildert gegenüber der APA, wie er zum Augenzeugen wurde: Der Journalist war gerade auf der Pont Saint Martin in dem beliebten Viertel "Petite France" unterwegs. "Ich habe mit meiner Frau telefoniert, da habe ich Knaller gehört und gar nicht an Schüsse gedacht", sagt Fritz. Dann sei er um die Ecke abgebogen. Ein Tourist aus Thailand sei am Boden gelegen und habe stark aus dem Hinterkopf geblutet, der Mann war in Begleitung seiner Frau.

Man habe versucht, den Angeschossenen mit zwei ärztlich geschulten Frauen aus Deutschland zu stabilisieren. "Sie haben die Atemspende und ich die Herzmassage gemacht", doch die dringend benötigte Notfallhilfe sei zu spät gekommen. Er habe zwar auch die Anschläge vom 11. September 2001 aus einigen Kilometern Entfernung mitverfolgt, aber so nah sei er noch nie an einem Schauplatz gewesen, sagte der ORF-Korrespondent.

Der österreichische Journalist Wolfgang Machreich erzählt, er habe sich kurz nach 20.00 Uhr vom Europaparlament auf den Weg durch den Weihnachtsmarkt in die Innenstadt zum Place Gutenberg gemacht. Dann habe er einen Knall gehört, "ich dachte zuerst an einen Silvesterkracher". Ein torkelnder Mann und schreiende Menschen seien ihm entgegengelaufen, doch niemand, auch nicht die Security-Leute auf dem Weihnachtsmarkt hätten zunächst gewusst, was los sei.

Umliegende Restaurants und Pubs hätten sofort die Rollläden heruntergelassen, erst eine weiter entfernte Bar habe ihn hereingelassen, schildert Machreich. Zwei Stunden später habe er das Lokal auf eigene Gefahr verlassen, an jeder Ecke habe Unsicherheit geherrscht. "Dann waren da Rettungsautos Ende nie, überall schwer bewaffnetes Militär und Hubschrauber. Es war gespenstisch, wie bei einem Putsch", sagt Machreich.

Während die Menschen in der Straßburger Innenstadt in Lokalen Schutz suchten, durften Abgeordnete, ihre Mitarbeiter und Journalisten das Europaparlament bis 2.00 Uhr früh aus Sicherheitsgründen nicht verlassen. Unruhe machte sich breit. Zuerst wurden nämlich nur die Abgeordneten mit Limousinen-Konvois durch die Polizei aus dem Gebäude begleitet.

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27  Kommentare
27  Kommentare
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( Kommentare)
am 12.12.2018 17:10

2 Tage nach dem Mord an einem Steyr Mädchen

tischt der Verbrecher
der Polizei eine Unfall- Version auf !

In diesen Kulturen haben Märchen wohl Tradition.

Ich dachte, diese Leute sind wegen der Gräueltaten
aus ihrem Land geflohen ?
Wollen sie die nun in ihrem Gastland fortsetzen ?

Ich hoffe, die Abschiebung zurück zu den Talis
bleibt kein Märchen.

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cochran (4.047 Kommentare)
am 12.12.2018 13:12

Die lügenpresse läast kein forum offen beim steyrer mord.grauslich

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dachbodenhexe (5.660 Kommentare)
am 12.12.2018 13:12

Will man uns hier mitteilen, daß Terroranschläge mittlerweilen als ganz normal anzusehen sind ?

Wer tickt hier nicht mehr ganz richtig ?

Ist dies ein Qualitätsmerkmal der EU ?

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( Kommentare)
am 12.12.2018 17:15

Ganz offenbar gibt es Nichts, was so dumm sein könnte,
als daß es von Ihnen nicht gepostet werden würde.

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( Kommentare)
am 12.12.2018 18:10

Wenn die Hetze gar zu primitiv und ausfällig wird,
beantrage ich für solche Typen eine Löschung .

So Etwas hat unter zivilisierten Postern
hier im Forum nichts verloren ! Alles klar ?

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.12.2018 12:52

Der Afghanistanexperte _fordert_ ... dass _man_ den Afghanen in Österreich _klar_machen_ müsse, dass es _hier_ nicht _so_ gehe.

Ich dagegen meine, dass _wir_ hier eh schon viel zu viele _Experten_ mit _man_-Forderungen haben.

"Die Arbeit tun die anderen" (gibts in der Buchhandlung und bei Amazon)

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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 12.12.2018 12:29

Bedauerlich ! Allerdings war es die letzten Monaten eh zu ruhig in Mitteleuropa bezüglich Anschläge . WER IST SCHULD DARAN natürlich die """"Europäische Union"" die sinnlos agiert. Was diese jedoch gut können ist GELD des Steuerzahlers zu VERPRASSEN

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 12.12.2018 13:41

Schuld ist doch von den letzten Rotwählern eindeutig die ÖVP und FPÖ

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 12.12.2018 13:45

Schuld ist doch von den letzten Rotwählern eindeutig die ÖVP und FPÖ

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 12.12.2018 12:22

Tja, irgend ein Verrückter findet sich immer.
Damit müssen wir ( leider ) leben, so etwas kann auch in Linz oder anderswo passieren.
Positiv:
Die statistische Wahrscheinlichkeit so einem Anschlag zum Opfer zu fallen gleicht einem negativen Jack-Pot-Sechser beim Lotto ! Das innerfamiliäre Mordrisiko ist um ein Vielfaches höher.
Also keine Panik !

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 12.12.2018 13:49

Bitte erzählen Sie das den tausenden Angehörigen die durch den Islam in den letzten 5 Jahren durch Terror, Amokläufe, Vergewaltigungen und Hinrichtungen zum Opfer gefallen sind.
In diesem Jahr wurden bis jetzt 37 Frauenmorde in Österreich begangen, 34 davon von deinen Freunde.

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 12.12.2018 13:54

Also haben die Getöteten nur einen Lotto/Toto-Treffer gemacht?
Würden Sie das bitte mal den Hinterbliebenen erklären und Ihnen auch sagen das sie nicht in Panik geraten sollen.

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peas (4.501 Kommentare)
am 12.12.2018 11:15

Wie bei einem Putsch..

Ja Herr Orf Reporter, was einem am nächsten liegt.

Ein militärischer Putsch, ein Angriff auf die demokratisch gewählte Regierung dieses Landes.

Ich denke eher an Terror wenn ich am Weihnachtsmarkt einen Knall hören würde. Aber woher kommt das? Habe ich vielleicht nicht den gleichen Zugang zu den Geschehnissen der letzten Jahre? Oder habe ich mich ihen zu sehr gestellt? Sollte ich bei einem Knall lieber an Böller denken, oder an einen Silvesterscherz?

Zu viele Leute haben einfach zu lange weggesehen und viele tun es immer noch, als würde es sie nichts angehen, denn sie waren ja nicht persönlich betroffen. Was für ein Armutszeugnis! Und einen Wunsch habe ich noch für das Christkind: Jeder sollte mit gutem Beispiel voran gehen, sich nicht in der Anonymität oder hinter einer Statistik verstecken. Dies betrifft den Angesoffenen der im Park liegt (Verdacht Herzinfarkt), aber auch das Opfer eines Kriminellen. Die Polizei kann jeder rufen, das wäre das Mindeste.

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 12.12.2018 11:36

erschreckend, in welche Richtung die Medien arbeiten.

Gestern abend auf N-TV hatte der Journalist in Paris tatsächlich gemeint: Die Politik geht recht sachlich mit der Situation um. Im Gegensatz zu früher keine Aufregung mehr. Und er selbst meine, dass das auch gut so sei.

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( Kommentare)
am 12.12.2018 11:49

Wozu aufregen, wenn doch alles "nach Plan" läuft.

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 12.12.2018 10:52

Einzelfälle, die Brutalität und Kriminalität geht doch zurück wie mans uns immer eintrichtert traurig

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 12.12.2018 10:36

Diejenigen die uns die Multikulturelle Gesellschaft aufgezwungen haben lassen sich mit gepanzerten Limousinen aus ihren geschützten Gebäuden abholen, zu Sterben hat das Fußvolk.

Ich hoffe das bei der Europawahl das Linke Multikulti Gesocks aus dem Europaparlament verjagt wird

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caber (1.956 Kommentare)
am 12.12.2018 10:57

Der Mörder ist niemals die multikulturelle Gesellschaft, sondern immer und ausnahmslos ein ganz konkretes Individuum.

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am 12.12.2018 11:34

Im alten Rom holte die damalige "Elite" die wildesten Löwen aus Afrika um sich dann bei den Gladiatorenkämpfen belustigen zu können.

Grausam mussten Gladiatoren sterben, die "Elite" sah mit Spannung und vermutlich Freude dabei zu.

Wer ist nun der Mörder bzw. der eigentlich Schuldige?

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 12.12.2018 11:37

caber, da liegen Sie falsch. Selbstverständlich ist dieser Attentäter auch Teil der multikulturellen Gesellschaft.

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haraldkoenig (1.150 Kommentare)
am 12.12.2018 11:51

Nur leider sind in diesen Bevölkerungsgruppen überproportional viele Verbrecher. Trotzdem ist der Großteil der Einwanderer natürlich nicht kriminell, das muss man aber auch zur Kenntnis nehmen. Nur wie soll man damit umgehen? Wie viel importierte Kriminalität nimmt man in Kauf um auf der anderen Seite vielen Menschen zu helfen die auf der Flucht sind. In diesem Fall hat das eher nichts mit Flüchtlingen zu tun, eher wieder einmal mit der Problemreligion Islam ("Radikalisierung im Gefängnis").

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hausmasta (916 Kommentare)
am 12.12.2018 12:11

War denn nicht der Velinsky ganz vorne dabei?
Diesen LePen Abbussler kann man doch nicht linkes Gesocks nennen. Schäm dich.

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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 12.12.2018 12:34

Um wenn geht`s da bei ihrem Eintrag . Ich kenne nur einen Herrn """" Harald Vilimsky """" Hier reden viele nur Schutt und können dann nicht mal Namen richtig schreiben .Sie sind wohl kein Ö. Staatsb.??

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betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 12.12.2018 10:28

Warum richtet ein Franzose mit nordafrikanischen Wurzeln friedlich feierende Bürger mit Kopfschüssen hin?

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( Kommentare)
am 12.12.2018 11:54

Was wollen Sie damit sagen?

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ob-servierer (4.487 Kommentare)
am 12.12.2018 12:02

Ist doch ganz einfach:

er fragt sich das, was sich eigentlich jeder fragt, der sich mit diesem feigen Mord (und nichts anderes war das !)beschäftigt und nichts anderes.

Wenn sie was anderes herauslesen oder unterstellen möchten, so ist das ihre Sache.

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 12.12.2018 13:42

Weil er ein Ungläubiger war?

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