Paul VI. und Bischof Oscar Romero heiliggesprochen
VATIKANSTADT. Papst Franziskus hat am Sonntag einen seiner Vorgänger, Paul VI., den ermordeten salvadorianischen Bischof Oscar Romero, die deutsche Ordensschwester Katharina Kasper und vier weitere katholische Seligen heiliggesprochen.
Die Heiligsprechung erfolgte vor einer großen Menschenmenge auf dem Petersplatz. Der Papst verlas feierlich die Formel, mit der Paul VI. und die anderen sechs Seligen in das Verzeichnis der Heiligen der katholischen Kirche aufgenommen wurden. Die Zeremonie fand im Rahmen der Bischofssynode zum Thema Jugend im Vatikan statt. Zu den Prominenten, die der Heiligsprechung beiwohnten zählten der italienische Präsident Sergio Mattarella, sowie Spaniens Ex-Königin Sofia, Chiles Präsident Sebastian Pinera Echenique sowie Panamas Staatsoberhaupt Juan Carlos Varela Rodriguez.
Benedikt XVI. nahm an der Zeremonie im Unterschied zu früheren Heiligsprechungen nicht teil. Kardinal Angelo Becciu, Präfekt der Heiligsprechungskongregation, begründete dies damit, der inzwischen 91-jährige emeritierte Papst sei nicht mehr so agil wie noch vor wenigen Monaten.
Paul VI. war von 1963 bis 1978 Pontifex. Er beendete erfolgreich das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965), das als wegweisend für die Erneuerung der Kirche gilt. Bekannt ist er vor allem, weil er am Verbot der Verwendung künstlicher Verhütungsmittel wie der Pille strikt festhielt. Seine Kritiker nannten ihn deshalb "Pillen-Paul".
Romero, den 1980 ein Mitglied eines rechtsgerichteten Todesschwadron erschoss, gilt als Märtyrer der katholischen Kirche. Er setzte sich für die Belange der Armen ein und brachte damit die reichen Eliten und das Militär in El Salvador gegen sich auf.
Wenn die Katholischen so viele heilig sprechen, werden ihnen irgendwann noch die Seligen ausgehen!