Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Panne macht Geheimklage gegen Assange öffentlich

Von Thomas Spang aus Washington, 17. November 2018, 00:04 Uhr
Panne macht Geheimklage gegen Assange öffentlich
Julian Assange auf dem Balkon der Botschaft Ecuadors in London Bild: Reuters

Klageschrift von US-Staatsanwaltschaft gegen den Wikileaks-Gründer wurde durch eine Verwechslung enthüllt.

Gewöhnlich erfahren Personen, die in den USA angeklagt werden, von den Vorwürfen gegen sie direkt von der Staatsanwaltschaft. Richten sich die Ermittlungen gegen Beschuldigte, die sich außerhalb des Landes aufhalten und damit versucht sein könnten, sich einem Prozess zu entziehen, gibt es das Mittel einer geheimen, "unter Siegel" stehenden Anklage.

Dass gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange eine solche versiegelte Klageschrift vorliegen könnte, überrascht niemanden, der den Fall des im Jahr 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchteten Australiers verfolgt hat. Nachdem Schweden die Ermittlungen in einer Sexualstrafsache fallen ließ, gab Assange ein drohendes Strafverfahren in den USA selber als Grund für sein andauerndes Asyl in der diplomatischen Vertretung an.

Durch eine Schlamperei der Bundesstaatsanwaltschaft in Alexandria vor den Toren der Hauptstadt Washington hat der Flüchtling nun Gewissheit. Die Ankläger reichten die Justizakten zum Fall Assange versehentlich mit einer völlig anderen Eingabe an das zuständige Gericht weiter.

Prozess wegen Geheimnisverrats

Sollten die Amerikaner seiner habhaft werden, droht Assange in den USA unter anderen ein Prozess wegen Geheimnisverrats. Ihm wird vorgeworfen über seine Enthüllungsplattform Hunderttausende diplomatische Kabel sowie Geheimakten aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlicht zu haben. Das Material stammt von Chelsey Manning, die dafür bereits eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt hatte.

Viel brisanter für Assange sind die Ermittlungen von Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Affäre. Der Australier steht in dringendem Verdacht, von russischen Geheimdienst-Hackern gestohlene Emails von Hillary Clinton in Umlauf gebracht zu haben.

Der erklärte Gegner der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin der Demokraten hat dies möglicherweise in direkter Abstimmung mit dem Wahlkampfteam Donald Trumps gemacht. Als Mittelsmänner in Verdacht stehen der langjährige Trump-Intimus und Wahlkampfberater Roger Stone, der ehemalige Führer der britischen Nationalisten UKIP Nigel Farage und der Verschwörungstheoretiker Jerome Corsi.

Kaum Hilfe für Assange

Assange hilft das Wissen um die versiegelte Anklage nach Ansicht von Experten nur am Rande. Er habe ohnehin damit gerechnet, heißt es. Falls Ecuador ernst macht und ihm das Botschafts-Asyl in London aufkündigt, steht Assange ein Rechtsstreit über eine mögliche Auslieferung von Großbritannien an die USA bevor.

mehr aus Weltspiegel

Moskau-Anschlag: Verdächtige sollen unter Drogen gestanden haben

Von Schiff gesprungen: Hündin Famke 12 Tage später auf deutscher Insel gefunden

Start in die Hauptsaison: Grosser Andrang auf dem Mount Everest erwartet

Päpstliche Fußwaschung für Gefängnis-Insassinnen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen