Oslo: Umstrittene Ausstellung zu Breivik-Attentaten
OSLO. Die norwegische Regierung hat gestern, am vierten Jahrestag der Attentate des Rechtsextremen Anders Behring Breivik, in Oslo eine Ausstellung zu den damaligen Vorgängen eröffnet.
Das Informationszentrum solle "das Wissen verbreiten, wie wir Hass, Gewalt und Terrorismus vorbeugen", sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg. Die Ausstellung befindet sich im Untergeschoß des Regierungskomplexes, vor dem Breivik eine Autobombe gezündet hatte. Dabei starben acht Menschen, weitere 69 tötete er später auf der Insel Utøya.
Uniform und Ausweis
Das Vorhaben hatte bereits vor der Eröffnung Debatten ausgelöst. Viele Kritiker fürchten, die Ausstellung könne zu einer Pilgerstätte für Rechtsextreme werden. "Ein Breivik-Museum im Regierungsviertel? – Nein, danke!", twitterte John Christian Elden, einer der Anwälte der Nebenkläger in dem Prozess, in dem Breivik zu einer Haftstrafe von mindestens 21 Jahren verurteilt worden war. Zu den Ausstellungsstücken gehören Trümmerteile eines in die Luft gejagten Autos, eine Uniform und ein gefälschter Ausweis, mit dem Breivik sich als Polizist ausgegeben hatte.