Nanny in China hingerichtet
HANGZHOU. Eine Nanny, die ein Feuer gelegt und damit ihre Chefin und deren drei Kinder getötet haben soll, ist in China hingerichtet worden. Die 35-Jährige hatte vor ihrer Hinrichtung betont, sie habe das Feuer löschen wollen.
Sie habe den Brand gelegt, um anschließend als Heldin dazustehen und einen höheren Lohn verlangen zu können. Das Feuer breitete sich jedoch schnell aus - die 34-jährige Zhu Xiaozhen und ihre drei Kinder im Alter von sechs, neun und elf Jahren erstickten. Familienvater Lin war zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause.
Zu Jahresbeginn ist die Nanny schuldig gesprochen worden, im Juni 2017 in der Stadt Hangzhou den Brand absichtlich verursacht zu haben. "Wir haben zu lange auf diesen Tag gewartet", schrieb der überlebende Familienvater im Kurzbotschaftendienst Weibo.
Das Kindermädchen soll spielsüchtig gewesen sein und hohe Schulden gehabt haben. Laut dem Gericht hatte die Frau zuvor bereits Wertsachen und Geld der Familie gestohlen. Der tragische Tod der Mutter und ihrer Kinder hatte in China große Anteilnahme ausgelöst. Das Interesse wurde durch den Verdacht verstärkt, dass das Feuer zu langsam bekämpft wurde.
Der Familienvater gab der Immobilienfirma eine Mitschuld: Schlechte Sicherheitsvorkehrungen in dem Gebäude hätten den Löscheinsatz verzögert. Auch die Feuerwehr machte unzureichende Sicherheitsvorkehrungen und einen zu niedrigen Wasserdruck in dem Wohngebäude für die Verzögerungen bei der Brandbekämpfung verantwortlich.