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Mysteriöse Explosion verblüfft Astronomen

Von nachrichten.at/apa, 11. Jänner 2019, 11:29 Uhr
Dreidimensionale Darstellung einer Supernova Bild: (ESO)

SEATTLE. Eine ungewöhnliche Explosion am Nachthimmel lässt Astronomen rätseln

Am 16. Juni 2018 hatten Teleskope im Sternbild Herkules plötzlich einen sehr starken Ausbruch registriert, der drei Tage lang rund zehn Mal heller leuchtete als eine typische Supernova in derselben Entfernung.

Zwei Forscherteams haben jetzt unterschiedliche Erklärungen für die Beobachtung vorgeschlagen: Demnach könnte es sich entweder um eine besonders starke Supernova gehandelt haben, in der ein Stern am Ende seiner Existenz explodiert ist, oder um ein monströses Schwarzes Loch, das einen ausgebrannten Stern zerrissen hat, einen Weißen Zwerg. Beide Teams stellten ihre Deutungen am Donnerstag (Ortszeit) auf der Jahrestagung der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft (AAS) in Seattle vor.

Die Explosion ereignete sich in einer anderen Galaxie, die rund 200 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Das Ereignis bekam die nüchterne Katalognummer AT2018cow und wird wegen der letzten drei Buchstaben von den Astronomen kurz als "The Cow" (die Kuh) bezeichnet. Unter anderem mit dem Weltraumteleskop "Swift" der US-Raumfahrtbehörde NASA verfolgten Forscher den weiteren Verlauf des Ausbruchs. "Wir haben nie etwas genau wie 'The Cow" gesehen, das ist sehr spannend", betonte NASA-Forscherin Amy Lien von der Universität von Maryland aus einem der beiden Teams in einer Mitteilung des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Raumfahrtbehörde.

Stern von Schwarzem Loch zerrissen

Die "Swift"-Beobachtungen lassen sich diesem Team zufolge durch ein Ereignis erklären, bei dem ein supermassereiches Schwarzes Loch einen Stern zerrissen hat, der ihm zu nahe kam. Dieser Stern muss allerdings sehr kompakt gewesen sein, um die schnelle Entwicklung des Ausbruchs zu erklären. Die Forscher nehmen daher an, dass es sich um einen Weißen Zwerg gehandelt haben könnte, den komprimierten Überrest einer ausgebrannten Sonne. 'The Cow" müsste eine große Trümmerwolke in sehr kurzer Zeit produziert haben, erläuterte Paul Kuin vom University College London aus dem Team. "Einen größeren Stern zu zerreißen und eine derartige Wolke zu produzieren würde ein größeres Schwarzes Loch erfordern, in einem langsameren Helligkeitsanstieg resultieren, und es würde länger dauernd, bis die Trümmer verzehrt sind."

Nach Berechnungen des Teams müsste das Schwarze Loch bereits eine Masse haben, die 100.000 bis eine Million Mal so groß ist wie die unserer Sonne. Solche supermassereichen Schwarzen Löcher hausen gewöhnlich in den Zentren von Galaxien. Der beobachtete Ausbruch ereignete sich allerdings nicht im Zentrum der zugehörigen Galaxie. Es wäre sehr ungewöhnlich, ein derart massereiches Schwarzes Loch abseits des Galaxienzentrums zu finden, möglicherweise habe das Ereignis jedoch in einer kleineren Satellitengalaxie stattgefunden, die aus dieser Entfernung nicht zu sehen sei, meinen die Forscher. Sie haben ihre Deutung beim Fachblatt "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" (MNRAS) eingereicht.

Niemals zuvor gesehen

Alternativ könnte es sich um eine besondere Sternexplosion gehandelt haben, glaubt ein Team um Raffaella Margutti von der Northwestern University in Evanston (US-Bundesstaat Illinois). "Wir haben Besonderheiten bei 'The Cow" gesehen, die wir niemals zuvor bei einem kurzlebigen, rasch veränderlichen Objekt beobachtet haben", betonte Margutti. Die Forscher hatten die Daten mehrerer Instrumente über einen breiteren Wellenlängenbereich ausgewertet.

Demnach könnte ein vergleichsweise massearmer Stern explodiert sein, der nur eine relativ dünne Trümmerwolke produziert hat, so dass sich ein besonders freier Blick auf die Supernova ergeben hat. Dann hätten die Forscher damit auch erstmals die Entstehung eines Schwarzen Lochs oder eines Neutronensterns live beobachtet, wie sie in einer der kommenden Ausgaben des Fachblatts "The Astrophysical Journal" erläutern. Neutronensterne sind kompakte Leichen explodierter Riesensonnen. "Wenn wir die Geburt eines kompakten Objekts in Echtzeit sehen, könnte dies der Beginn eines neuen Kapitels für unser Verständnis der Sternentwicklung sein", meint Ko-Autor Brian Grefenstette vom California Institute of Technology (Caltech) aus dem Team.

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9  Kommentare
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glindan (1.399 Kommentare)
am 12.01.2019 11:35

Naja, ganz so konfus wie beschrieben ist das jetzt nicht. Man geht im Moment wohl eher davon aus, dass sich ein extrem massereicher Stern in eine Supernova verwandelt hat. Die wird dann ab einer bestimmten Masse entweder zu einem Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreichend groß war, zu einem schwarzen Loch, so zumindest die Theorie. Da man eine so starke SN das erste Mal beobachten konnte, ist man jetzt natürlich neugierig, wie sich der Vorgang weiter entwickelt und ob sich die geltende Theorie bestätigt oder ob man sie über den Haufen werfen muss. Ich bin jedenfalls gespannt, was drauß wird (wenn's denn für unsere/meine beschränkte Lebenserwartung schnell genug geht).

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herst (12.748 Kommentare)
am 11.01.2019 16:05

Könnte auch ein verwirrter Gedankenblitz der FPÖ oder der Republikaner gwesn sein. Man muss da schon mehrere Möglichkeiten in Betracht ziehen, was das gwesn sei kunnt ...😈😎

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jack_candy (7.727 Kommentare)
am 11.01.2019 16:32

Aber deren Gedankenblitze - wenn überhaupt vorhanden - leuchten nicht so hell und energiereich.

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boris (1.939 Kommentare)
am 11.01.2019 15:19

Ich bin immer wieder begeistert, welch Einblicke heutzutage möglich sind. Allerdings sehen wir (eigentlich die astronomischen Wissenschafter) im All immer nur Dinge aus ferner Vergangenheit (real geschah es ja vor etwa 200 Mio Jahren und erst jetzt ist die Strahlung bei uns eingelangt) und ziehen daraus Schlüsse, was es gewesen sein könnte. Wenn man die "dogmatischen Lehren" der Religionen damit vergleicht biegen sich "die Hühner am Steilhang" vor Lachen über deren Erklärung von der Entstehung der Welt - quasi hat der Superhandwerker Gott sie in 7 Tagen erschaffen - auch wenn die 7 Tage nur symbolisch zu verstehen sind, so sollten sich die Religionen von solchem Unsinn doch ziemlich deutlich verabschieden, um nicht ihre "Glaubwürdigkeit" noch tiefer absinken zu lassen und als das bezeichnen, was diese Geschichten tatsächlich sind - nämlich "Phantasien" von Leuten, die mangels technischer Voraussetzung keine Chance hatten, den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 11.01.2019 14:48

bin schon gespannt wieviel und wann Schrott aus dem All runterfällt und irgendeinmal ein Unheil verursacht .

Das Foto schaut aus wie eine Sanduhr , hat der Bigboss " Gott " das Ende eingeläutet ? zwinkern zwinkern

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danube (9.663 Kommentare)
am 11.01.2019 13:02

Was man mit Computern heutzutage für schöne Grafiken machen kann...

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Gugelbua (31.805 Kommentare)
am 11.01.2019 12:25

hat sicher der liebe Gott wieder in seinem Physiklabor experimentiert grinsen

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danube (9.663 Kommentare)
am 11.01.2019 13:04

da ist jemandem - bewusst oder nicht - aufgefallen, welchen Zweck die ganze NASA Show hat...

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( Kommentare)
am 11.01.2019 11:57

Vielleicht kann man so ein physikalisches Ereignis eines Tages zur Energiegewinnung in viel kleinerem Masse auch auf unserem Planeten erzeugen.
Sag niemals Nie!

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