Mindestens fünf Tote bei Amoklauf in Kathedrale in Brasilien
CAMPINAS. Bei einem Amoklauf in einer Kirche in Brasilien sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann habe am Dienstag in der Kathedrale von Campinas im Bundesstaat São Paulo das Feuer eröffnet und vier Menschen erschossen.
Danach habe er sich selbst getötet. Drei weitere Menschen wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht. In der Kirche wurde gerade eine Messe gefeiert, als der Angreifer mit einer Pistole und einem Revolver die Kathedrale stürmte. "Die meisten Menschen hier waren Pensionisten, Unschuldige, und er hat auf alle geschossen. Es war schrecklich, eine große Tragödie", sagte der Kirchenmitarbeiter Alexandre Moraes der Zeitung "O Globo". Der Täter erschoss sich vor dem Altar schließlich selbst.
Hintergründe noch unklar
Die Polizei leitete Ermittlungen ein. "In diesem Moment des tiefen Schmerzes zählen wir auf die Gebete von euch allen", schrieb die katholische Erzdiözese von Campinas auf Facebook.
Zuletzt war in Brasilien wieder über das Waffenrecht debattiert worden. Der künftige Präsident Jair Bolsonaro will den Zugang zu Waffen nach seinem Amtsantritt am 1. Jänner 2019 erleichtern. Der ultrarechte Ex-Militär glaubt, damit die Sicherheit für die Bevölkerung erhöhen zu können.
"Wenn in diesem Fernsehstudio drei oder vier bewaffnete Personen wären, würde kein Verrückter hereinkommen, um böse Dinge zu tun", sagte er kürzlich in einem Fernsehinterview. "Mehr noch als das eigene Leben schützen Waffen die Freiheit des Volkes."
Brasilien leidet unter einer Welle der Gewalt: Im vergangenen Jahr wurden im größten Land Lateinamerikas über 63.000 Menschen getötet. Zum Vergleich: In Deutschland gab es im vergangenen Jahr etwa 730 Opfer bei vollendeten Tötungsdelikten.