Letzte Ruhe als Sternschnuppe

Von OÖN   21.April 2017

Die letzte Reise als Trip in das Weltall? Ewige Ruhe auf dem Mond? Oder ein letzter Gruß an die Erde als Sternschnuppe? Diesen Wunsch hegen vor allem Anhänger der „Star Trek“-Filme.

Am 21. April 1997 schickte die US-Firma Celestis eine Pegasus-XL-Trägerrakete vom Luftwaffenstützpunkt Gran Canaria ins All. Mit an Bord waren erstmals 24 Mini-Urnen, befüllt auch mit Asche von „Star Trek“-Schöpfer Gene Roddenberry, Drogen-Guru Timothy Leary und Raumfahrtpionier Krafft Ehricke.

Die Weltraumbestattung ist die ausgefallenste Bestattungsart. Dabei wird allerdings nur ein kleiner Teil der kremierten Asche – ein bis sieben Gramm – des Verstorbenen ins All befördert. Diese werden in eine spezielle Metallkapsel gefüllt und mit einer Rakete in den Weltraum befördert. Der verbleibende Großteil der Asche kann normal in einer Urne auf einem Friedhof auf der Erde beigesetzt werden.

Im Angebot für die Weltraumbestattungen (Kostenpunkt mindestens 5000 Euro) finden sich „Orbital Normal“- und „suborbitale“ Flüge, aber auch eine letzte Reise zum Mond ist möglich. Bei „Orbital Normal“ werden die Aschenkapseln in eine niedrige Erdumlaufbahn gebracht und treten nach kurzer Zeit wieder in die Erdatmosphäre ein. Wie eine Sternschnuppe verglüht die Mini-Urne mit der Asche beim Wiedereintritt.

„Mondlandung“ am seltensten

Bei den „suborbitalen“ Flügen wird die Asche auf suborbitalen Höhlenforschungsraketen mitgeführt und kehrt an einem Fallschirm mit der Nutzlast der Rakete wieder auf die Erde zurück. Auch ein Teil der Asche des im Jahr 2005 verstorbenen Schauspielers James Doohan, des Darstellers von Scotty aus Raumschiff Enterprise, wurde bei einem solchen Flug in den Weltraum mitgeführt.

Bei der „Mondlandung“ soll die Aschenkapsel auf der Mondoberfläche einschlagen. Seit Beginn der Weltraumbestattungen geschah dies jedoch nur beim Astronomen Eugene Shoemaker.