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Khashoggi wurde gleich nach Ankunft in Konsulat erwürgt

Von nachrichten.at/apa, 31. Oktober 2018, 16:02 Uhr
Der ermordete Journalist Jamal Khashoggi. Bild: APA

ISTANBUL. Der saudi-arabische Regierungskritiker Jamal Khashoggi ist nach Angaben der türkischen Staatsanwaltschaft erwürgt und der Leichnam dann beseitigt worden.

Die Türkei hat am Mittwoch neue Ermittlungsergebnisse zum Tod des Journalisten Jamal Khashoggi veröffentlicht und Saudi-Arabien mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. Laut einer Erklärung der Istanbuler Staatsanwaltschaft wurde der 59-jährige Regierungskritiker kurz nach Betreten des Konsulats seines Landes erwürgt und seine Leiche dann zerstückelt.

Ein türkischer Regierungsvertreter warf dem Königreich vor, bei den Ermittlungen nicht zu kooperieren. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft erklärte nach einem dreitägigen Besuch des saudi-arabischen Generalstaatsanwalts Saud bin Abdullah Al-Mojeb Khashoggi sei laut den bisherigen Ermittlungen "gemäß einem vorgefassten Plan unmittelbar nach Betreten des Konsulats erwürgt" worden. "Die Leiche des Opfers wurde gemäß dem vorgefassten Plan nach seinem Tod durch Ersticken zerstückelt und beseitigt", hieß es.

Erdogan: "Politischer Mord"

Türkische Medien berichten bereits seit Wochen, dass Khashoggi erwürgt und zerstückelt worden sei, doch gab es dafür bisher keine offizielle Bestätigung. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach zwar vergangene Woche von einem "politischen Mord", der Tage im Voraus von einem aus Saudi-Arabien angereisten Kommando geplant worden sei. Doch äußerte er sich nicht zu den Todesumständen und dem Umgang mit der Leiche.

Nach wochenlangen Dementis gestand Saudi-Arabien unter internationalem Druck den Tod des Journalisten ein, stellte ihn jedoch zunächst als Folge eines eskalierten Streits dar. Erst später gab Generalstaatsanwalt Al-Mojeb zu, dass die Tötung "vorsätzlich" geschehen sei. In dem Fall wurden 18 Verdächtige festgenommen und ein königlicher Medienberater und der Vize-Geheimdienstchef ihrer Posten enthoben.

Kritik an Gesprächen mit Al-Mojeb 

Al-Mojeb sicherte seine Kooperationsbereitschaft zu und reiste in der Nacht auf Montag zu Gesprächen an den Bosporus. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft kritisierte nun aber, dass die Gespräche mit ihm "trotz unserer guten Absichten, die Wahrheit zu enthüllen, keine konkreten Ergebnisse erbracht haben". Demnach wurde Al-Mojeb um Auskunft zum Verbleib der Leiche und zu dem angeblichen "lokalen Helfer" gebeten worden.

Al-Mojeb habe den Istanbuler Staatsanwalt vor seiner Abreise eingeladen, "mit den gesammelten Beweisen" nach Saudi-Arabien zu kommen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Ein türkischer Regierungsvertreter kritisierte, die Saudi-Araber schienen "vorwiegend daran interessiert herauszufinden, was für Beweise die türkischen Behörden gegen die Täter haben". Man habe "nicht den Eindruck gewonnen, dass sie tatsächlich bei den Ermittlungen kooperieren", sagte er.

Riad bestreitet Verbindung zu Kronprinz

Khashoggi war am 2. Oktober ins Istanbuler Konsulat seines Landes gegangen, um ein Dokument für seine Hochzeit abzuholen, aber nicht wieder herausgekommen. Es besteht der Verdacht, dass der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman, den prominenten Journalisten ermorden ließ. Die Führung in Riad bestreitet jede Verwicklung des 33-jährigen Thronfolgers, doch hat der Fall sein Ansehen massiv beschädigt.

Ankara hat sich mit Schuldzuweisungen lange zurückgehalten, doch veröffentlichten regierungsnahe Medien immer neue Details aus den Polizeiermittlungen, die den Druck auf Saudi-Arabien erhöhten und den Kronprinzen teils direkt belasteten. So sollen mehrere Mitglieder des mutmaßlichen Mordkommandos zu Salmans direktem Umfeld gehören. Der Chef der Gruppe soll zudem mehrfach mit dessen Büroleiter telefoniert haben.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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sol3 (13.727 Kommentare)
am 01.11.2018 06:39

Mord unter Freunden.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 31.10.2018 20:35

Das Schockierende ist, wie viele Journalisten heuer schon getötet wurden,
die tatsache, dass sich in viele Krisengebiet und aus vielen Ländern mit restriktiven Regimes keine Journalisten mehr berichten trauen.

Wir merken gar nicht mehr, was überhaupt in der Welt vorgeht

https://www.kleinezeitung.at/kultur/medien/5518990/Journalistenmorde_Heuer-wurden-weltweit-bereits-72-Journalisten

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spoe (13.498 Kommentare)
am 31.10.2018 20:23

Bei so was könnte die UNO aktiv werden.

Aber sie schikanieren lieber Österreich im parteipolitischem vorauseilenden Gehorsam wegen der angeblich schlechten Behandlung von Asylbewerbern und verfassen internationale Verträge, die nicht einmal bindend sind.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 31.10.2018 20:40

So funktioniert Politik nicht, die Uno ist keine Polizei, keine exekutive Instanz, dazu ist sie nicht gegründet und hat auch keine Macht dazu,

es ist eine freiwillige völkerrechtliche Abmachung, mehr ist es eigentlich nicht

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xerMandi (2.161 Kommentare)
am 31.10.2018 16:45

Es geht wieder mal um Öl, sehr viel Öl: https://www.heise.de/tp/features/Der-wahre-Grund-des-Jemen-Kriegs-4205930.html
Khashoggi könnte dabei eine Nebenrolle gespielt haben.

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fischerlatein (543 Kommentare)
am 31.10.2018 16:28

Alles eine Farce..

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betgziege (827 Kommentare)
am 31.10.2018 16:12

Und gibts schon Sanktionen ...aber nein wer genug westliche Waffen kauft. teilt ja die westlichen WERTE. ...so schauen unsere Werte. aus ...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 31.10.2018 16:29

betgziege leider hast du recht …

alleine wenn ich mich an die Aussagen von Macron erinnere der sagte Waffensanktionen bringen nichts, kommt mir das kotzen traurig
EU und USA und Alle zusammen die nur zusehen sind FEIGLINGE und MORALLÖSEN Politiker /Innen. PFUI TEUFI !

bei Russland haben sie sich ALLE ZUSAMMEN getraut zu sanktionieren , bei den Saudisgauner traut sich USA nicht weil es um MILLIONEN und MILLIARDEN geht . Obwohl die Saudis NOCH SCHLIMMER SIND traurig

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 31.10.2018 16:36

zudem garantiert das wieder eine regen Zustrom von Kriegsflüchtlingen nach Europa. ich bin ja schon gespannt wo und wie gescheit da das Bundesheer wieder aufrüstet und wie intransparent das wieder abläuft..

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