Japan: Opferzahl nach Erdbeben in Japan weiter gestiegen

Von sws   29.März 2011

Offizielle Opferzahl des Bebens erneut gestigen

Die Aufräumarbeiten dort sind jedoch wegen des beschädigten Atommeilers Fukushima Eins äußerst schwierig. Rettungskräfte können wegen der Strahlengefahr nur schwer in der Zone rund um die Atomruine arbeiten. Die Behörden erwarten noch mehr Opfer.

Nicht genug Tanks für verstrahltes Wasser in Fukushima

Stark radioaktiv verstrahltes Wasser behindert weiter die Arbeiten in der Atom-Ruine von Fukushima eins in Japan. Teile des Wassers wurden abgepumpt. Doch die Arbeiter wussten nicht, wohin mit der für Menschen hochgiftigen Flüssigkeit in den Turbinenhäusern. Es fehle an genügend Tanks, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag.

Japans Atomaufsicht: Brennstäbe in Blöcken 1 bis 3 beschädigt

Die Brennstäbe in den Reaktoren 1 bis 3 des havarierten AKW Fukushima sind nach Angaben der japanischen Atomaufsicht beschädigt. Es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Schutzhüllen nicht mehr dicht seien, teilte die Behörde am Dienstag weiter mit.

Plutonium-Funde um AKW Fukushima

Plutonium-Funde im japanischen Unglückskraftwerk Fukushima haben neue Sorgen über das wahre Ausmaß der seit 25 Jahren größten Atomkatastrophe ausgelöst. Die Entdeckung des extrem giftigen und krebserregenden Stoffs am Boden des Reaktorkomplexes deutet nach Ansicht der Atomaufsicht auf einen Bruch der Schutzhülle, auch wenn die Menge als nicht gesundheitsschädigend eingestuft wird.

Lage im AKW Fukushima bleibt unkalkulierbar

Die Situation im havarierten Atomkraftwerk im japanischen Fukushima ist weiterhin extrem gefährlich. Im Boden um das Kraftwerk wurde hochgiftiges Plutonium entdeckt. Er werde weiter mit "äußerster Anspannung" mit der Lage umgehen, sagte der japanische Ministerpräsident Naoto Kan am Dienstag vor dem Haushaltsausschuss des Oberhauses.

Spuren des schon in kleinsten Dosen gefährlichen Schwermetalls fanden sich an fünf Stellen, wie die Agentur Kyodo meldete. Zuvor hatte die Regierung eingeräumt, dass im Reaktor 2 in den vergangenen zwei Wochen vermutlich eine Kernschmelze eingesetzt hatte. Man glaube aber, dass der Prozess mittlerweile gestoppt sei, so ein Sprecher. Die Regierung erwägt inzwischen eine Verstaatlichung des AKW-Betreibers Tepco.

Radioaktives Wasser abgepumpt

Unterdessen versuchten die Arbeiter in der Atomruine am frühen Morgen mit Hochdruck weiter, radioaktiv verseuchtes Wasser aus den Turbinengebäuden neben den Reaktoren 1 bis 3 abzupumpen. Auch die Überprüfung notwendiger Geräte zur Wiederherstellung der Kühlsysteme würden fortgesetzt, meldete die japanische Nachrichtenagentur Jiji.

Mehr als zwei Wochen nach der verheerenden Naturkatastrophe in Japan steht indes die Identität von tausenden Leichen noch immer nicht fest. Bei etwa 4.000 Toten, die nach dem Beben und dem folgenden Tsunami am 11. März in den Präfekturen Miyagi, Iwate und Fukushima gefunden wurden, sei noch unklar, um wen es sich handelt.

Die Polizei veröffentlicht deswegen nun Informationen zu Kleidung und Größe der Toten, sowie zu persönlichen Dingen, die bei den Leichen gefunden wurden.

Die Region war am 11. März von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 9 sowie einem Tsunami schwer zerstört worden. Mehr als 11.000 Menschen starben, über 17.000 gelten als vermisst. Noch immer hausen 190.000 Menschen in Notunterkünften.

Hilfe rollt schleppend an

Hilfsgüter aus dem Ausland kommen auch weiterhin nur zögerlich bei den Flüchtlingen an. Nach Angaben des Außenministeriums bekam Japan Hilfsangebote von 133 Ländern und Regionen sowie 39 internationalen Organisationen. Ein Mitarbeiter einer Botschaft in Tokio kritisierte, dass viele Hilfsgüter nicht verteilt werden könnten, da Informationen von der japanischen Regierung ausblieben.

Petition unterschreiben

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000/Friends of the Earth Austria ruft zum weltweiten Atomausstieg. Die Petition kann man hier unterschreiben.