Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Giftspuren in englischem Lokal nach Anschlag auf russischen Ex-Spion

Von nachrichten.at/apa, 11. März 2018, 13:03 Uhr
Bild 1 von 47
Bildergalerie Rätsel um vergifteten Ex-Spion
Bild: PETER NICHOLLS (X03508)

LONDON. Nach der Vergiftung des ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien haben die Ermittler Spuren von Nervengift in einem von ihm besuchten Pub und Restaurant im englischen Salisbury entdeckt. Das teilten die englischen Gesundheitsbehörden am Sonntag mit.

Die englische Gesundheitsbehörde hat währenddessen die Gäste eines Pizza-Restaurants und eines Pubs im englischen Salisbury aufgerufen, persönliche Gegenstände zu reinigen. In beiden Lokalen seien Spuren des Nervengifts entdeckt worden, bestätigte die Chefin der Gesundheitsbehörde, Sally Davies, am Sonntag.

Der Aufruf betreffe nur rund 500 Gäste der beiden Lokale, die im kritischen Zeitraum zwischen dem 4. und 5. März die beiden Örtlichkeiten südwestlich von London aufgesucht hätten. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, weiterhin sei nicht von einer unmittelbaren Gesundheitsgefährdung auszugehen. Es könne aber gesundheitsschädlich sein, kontaminierten Gegenständen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt zu sein, sagte Davies. Kleider, Mobiltelefone und andere Gegenstände sollten daher gereinigt werden.

Giftspuren in englischem Lokal

Das Lokal in der südenglischen Kleinstadt Salisbury wurde von den Ermittlern untersucht, berichtete der Sender in der Nacht auf Sonntag. Die Ermittlungen kommen laut Innenministerin Amber Rudd schnell voran.

Der 66-jährige Skripal und seine 33-jährige Tochter Yulia sollen am vergangenen Wochenende in dem Restaurant gegessen haben. Nur wenige Stunden später brachen sie auf einer Parkbank zusammen.

Die Ermittler gingen jedoch nicht von einer Gefahr für andere Restaurantbesucher aus. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass andere Gäste mit dem Nervengift in Zusammenhang stünden, hieß es.

Der Ex-Spion Skripal und seine Tochter waren am vergangenen Sonntag mit Vergiftungserscheinungen in Salisbury in Südengland aufgefunden worden. (Wir haben berichtet.)Sie wurden der Polizei zufolge Opfer eines Attentats mit Nervengift. Die beiden befanden sich nach Angaben Rudds am Samstag weiterhin in einem kritischen Zustand. Ein ebenfalls verletzter Polizist ist demnach "schwer krank", aber ansprechbar.

Heiße Spur?

Innenministerin Rudd hatte am Samstag in London eine Sitzung des britischen Sicherheitskabinetts geleitet. Ob die Ermittler bereits eine heiße Spur zu den Tätern oder Hintermännern der Tat verfolgten, sagte sie aber nicht. "Wir müssen der Polizei und den ermittelnden Einheiten um sie herum den Raum geben, voranzukommen", sagte Rudd und mahnte zu Geduld. Auch um was für ein Gift es sich genau handelt, wollte Rudd mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen noch nicht sagen.

An den Ermittlungen beteiligt seien mehr als 250 Polizisten der Anti-Terror-Einheit, so Rudd. Sie hätten etwa 200 Zeugen identifiziert und 240 Beweismittel sichergestellt. Auf die Frage nach möglichen Reaktionen Londons, sollte sich herausstellen, dass Russland seine Finger im Spiel hat, wollte sich die Ministerin nicht einlassen. Es gehe jetzt darum, Beweise zu sichern, damit eine Zuordnung der Tat klar erfolgen könne.

Sicherheitsstaatssekretär Ben Wallace hatte zuvor angekündigt, Großbritannien sei bereit, mit "voller Macht" zu antworten, sobald die Verantwortlichen ausgemacht seien.

Ermittlungen ausgeweitet

Die Polizei hatte am Freitag die Unterstützung des Militärs angefordert und die Ermittlungen ausgeweitet. Am Samstag war auf Fernsehbildern zu sehen, wie Spezialeinheiten der Streitkräfte, mehrere Krankenwagen zur Dekontamination abtransportierten. Neben dem Fundort der Verletzten und dem Wohnhaus Skripals kam auch ein nahegelegener Friedhof ins Visier der Ermittler. Dort sollen Medienberichten zufolge Skripals Ehefrau und Sohn begraben liegen.

Unklar ist weiterhin, wie die Opfer mit dem Nervengift in Kontakt kamen. Medien berichteten unter Berufung auf Ermittlerkreise, die Quelle des Gifts könne sich im Haus Skripals befunden haben.

Der Fall erinnert an den Mord an dem Ex-Agenten und Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko, der 2006 in London mit radioaktivem Polonium vergiftet wurde. Die Spuren der Täter führten damals nach Moskau. Das hat zu Spekulationen geführt, der Kreml könnte erneut seine Hände im Spiel haben. Der britische Außenminister Boris Johnson kündigte eine "angemessene und robuste" Reaktion an, sollte sich herausstellen, dass Russland hinter der Tat steckt. Moskau streitet jede Beteiligung an dem Attentat ab und klagt über antirussische Propaganda.

 

mehr aus Weltspiegel

Mühlenräder des Pariser Wahrzeichens Moulin Rouge eingestürzt

Palästinenser: 73 Leichen aus Massengrab geborgen

Zahnarzt bohrte in der Türkei Schraube in Gehirn von Patient

Alarmierender Klimabericht: Georg Kaser warnt vor "Kontrollverlust"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 13.03.2018 10:40

Spione leben gefährlich,
Doppelspione lebensgefährlich !

lädt ...
melden
antworten
Froeschel (354 Kommentare)
am 11.03.2018 19:46

Als Oberst sollte man eigentlich wissen, was einem beim Seitenwechsel so alles passieren könnte?

lädt ...
melden
antworten
Segler (428 Kommentare)
am 11.03.2018 11:36

Frage an PUTIN:Wird Dagobert TRAMPL der Nächste sein?Unglück wäre es keines.Oder?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen