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Endspurt beim UNO-Klimagipfel in Paris – "Noch ist alles zu gewinnen"

11. Dezember 2015, 06:04 Uhr
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Bildergalerie China: Platz 1
China: Platz 1  Bild: (EPA)

PARIS. Auch eine Verlängerung der Verhandlungen bis Samstag ist möglich.

Einen Tag vor dem geplanten Ende der UN-Klimakonferenz war am Donnerstag noch alles offen. "Wie ehrgeizig der Text am Ende ist, ist noch nicht absehbar", sagte Umweltschützer Matthieu Orphelin von der französischen Fondation Nicolas Hulot. "Alles ist noch zu gewinnen in diesen Stunden." Nach Frankreichs Planung sollen die 196 Verhandlungspartner schon heute eine Einigung annehmen, die die Welt auf Klimaschutzkurs bringt. Ziel ist es, den durch Treibhausgase verursachten Klimawandel zu stoppen.

Möglicherweise werde es allerdings notwendig sein, die Verhandlungen bis Samstag zu verlängern, hieß es gestern aus Verhandlerkreisen. Aus der EU-Delegation hieß es dazu nur: "Es liegt noch viel harte Arbeit vor uns."

Ein Knackpunkt blieb, wann und wie die Klimaziele der Länder verschärft werden sollen. Denn nur so lässt sich aus Forschersicht die Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzen und ein weltweit gefährlicher Klimawandel noch abwenden.

Die EU möchte, dass die Ziele bereits von 2018 oder 2019 an alle fünf Jahre überprüft und anschließend, etwa ab 2021, nachgebessert werden. China will sich darauf nicht verpflichten lassen. Gao Feng, ein Mitglied der chinesischen Delegation sagte, sein Land könne sich zwar vorstellen, 2025 über neue Ziele nachzudenken, aber diese sollten auch nicht rechtlich bindend sein. Der französische Grünen-Europaabgeordnete Yannick Jadot erklärte, eine späte Überprüfung gefährde die Bemühungen um mehr Klimaschutz.

Andere Staaten stellen sich dagegen in etlichen Punkten quer. Aus Verhandlerkreisen verlautete, es werde für die EU und die USA womöglich leichter sein, Kompromisse mit China und Indien zu finden, als die Ablehnungsfront der Staaten um Saudi-Arabien zu durchbrechen. Diese wollen vor allem verhindern, dass ihr Geschäft mit Öl und Gas durch den neuen Klimavertrag leidet.

"Menschen verlangen Taten"

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon traf sich auf dem Konferenzgelände mit Vertretern zahlreicher Klimaschutzorganisationen. Er sei sehr dankbar für die von ihnen gesammelten 6,2 Millionen Unterschriften von Menschen, die einen ehrgeizigen Pariser Vertrag fordern. "Die Menschen dieser Welt verlangen Taten, und ihre Botschaft lautet, die Zeit zu handeln ist jetzt."

Nun werde sich entscheiden, ob die Regierungschefs bereit seien, den großen Ankündigungen vom Beginn des Gipfels die notwendigen Schritte folgen zu lassen, sagte der politische Geschäftsführer der Organisation Germanwatch, Christoph Bals. So sollten Schwellenländer wie China und Malaysia mehr Verantwortung übernehmen. Im Gegenzug solle die EU unter anderem ihr Klimaziel für 2020 von 20 auf 25 Prozent der Treibhausgasreduktion im Vergleich zu 1990 erhöhen.

Das 1,5-Grad-Ziel

Nicht wenige Verhandler beim Klimagipfel setzen sich jetzt sogar für ein 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung ein. Joeri Rogelj vom International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxenburg und seine Kollegen haben kürzlich im Fachmagazin "Nature Climate Change" nachgerechnet. 2050 dürfte die Weltwirtschaft dafür unter dem Strich kein CO2 mehr ausstoßen. Das wäre ein bis zwei Jahrzehnte früher als beim Zwei-Grad-Ziel. "Das Zeitfenster zum Erreichen dieses Ziels ist klein und schließt sich sehr schnell." Nötig wäre ein radikalerer Umbau der Energieversorgung, als bisher abzusehen ist. Außerdem müsste es bei der Energieeffizienz extrem große technologische Fortschritte geben. Befürworter des 1,5-Grad-Ziels sagen: Im Prinzip braucht es dafür dieselben Technologien wie für das Zwei-Grad-Ziel, nur schneller.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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gscheidle (4.099 Kommentare)
am 11.12.2015 18:12

Solange wir nicht bereit sind das Ruder herumzureißen, wird sich nichts ändern. Erdäpfel zum Waschen durch halb Europa, Garnelen bis nach Marokko und retour zu fahren, Erdbeeren mitten im Winter, Äpfel aus Südafrika, Milchprodukte von einem Land in das andere, Mineralwasser über hunderte Kilometer, Billigstflüge rund um den Globus usw........
Das sind vielleicht, gegenüber den Rodungen der Urwälder und aller anderen UMWELTVERBRECHEN, kleine Fische aber Kleinvieh macht auch Mist!
Würde man ernsthaft den Klimawandel einbremsen wollen, brächte das die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt ordentlich in Bedrängnis.
Darum glaube ich nicht an einen Erfolg dieses Gipfels!

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( Kommentare)
am 12.12.2015 10:55

geh' bitte......
wenn's den Klimawandel ernsthaft wollten,
dann bräuchten's gar nicht zu so einer
Wischi Waschi Konferenz zu fahren,
sondern jeder für sich daheim
die nötigen Maßnahmen treffen.
Dann gäbe es einen Grund, sich zu treffen,
um Meinungen auszutauschen,
wer es am Besten gemacht hat.
Aber nicht so wie Österreich:
seit 20 Jahren gscheit daherschwafeln
und den CO2 Ausstoß erhöhen;
oder die Autoindustrie,
die den Verbrauch um minus 25 % manipuliet,
damit die Abgaswerte besser werden.

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gscheidle (4.099 Kommentare)
am 12.12.2015 13:06

Da sind wir einer Meinung, daher auch meine Skepsis!

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