Chinas Jangtse-Fluss spült den meisten Plastikmüll ins Meer

14.Oktober 2017

Zehn Flüsse befördern weltweit den meisten Plastikmüll ins Meer. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Die Wissenschafter werteten Daten über die Verschmutzung von 1350 Flüssen aus. Dabei entdeckten sie, dass die Belastung mit Plastikteilchen extrem ungleich verteilt ist. Demnach transportieren zehn Flusssysteme rund 90 Prozent des Plastiks, das jedes Jahr aus Flüssen ins Meer gelangt.

Das meiste Plastik spülte der Jangtse-Fluss in die Weltmeere, schreiben die Wissenschafter im Fachmagazin Environmental Science & Technology. Der längste Fluss Asiens fließt von Tibet ins Ostchinesische Meer, passiert dabei die Megastädte Chongqing und Shanghai.

Platz zwei belegt der Indus, der in Pakistan ins Arabische Meer mündet, Platz drei der Gelbe Fluss Chinas. Die einzigen nichtasiatischen Flüsse in der Liste sind der Nil und der Niger.

Acht Flüsse aus Asien

Die übrigen der zehn schlimmsten Flüsse sind der Haihe (China), der Meghna in Indien und Bangladesch (zu diesem Flusssystem werden Ganges und Brahmaputra gerechnet), der Perlfluss (China), der Amur (Russland, China), und der Mekong (u. a. Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha).

So alarmierend die Ergebnisse sind, die Umweltforscher sehen auch Hoffnungsschimmer. Weil einige Gewässer für das Gros des Kunststoffmülls verantwortlich sind, seien Gegenmaßnahmen dort auch besonders effizient.