China erwägt Abkehr von "Ein-Kind-Politik"
PEKING. Die chinesische Regierung erwägt die Aufhebung der staatlichen Geburtenkontrolle. Der entsprechende Gesetzesentwurf soll im Jahr 2020 verabschiedet werden und die völlige Abkehr der 1979 angeordneten "Ein-Kind-Politik" besiegeln.
Mit der Beschränkung der Familiengröße wollte China das Bevölkerungswachstum eindämmen. Wer mehr als ein Kind bekam, musste eine Strafe zahlen. 2016 wurde die Regelung gelockert - seither dürfen chinesische Paare höchstens zwei Kinder haben. Der Regierung bereiten inzwischen die alternde Bevölkerung und der damit verbundene Arbeitskräftemangel Sorge.
Die neue Regelung brachte allerdings keinen Anstieg der Geburtenrate, weshalb zunehmend über eine völlige Aufhebung der staatlich verordneten Familienplanung spekuliert wurde. Angeheizt wurden die Spekulationen zuletzt durch die Vorstellung einer offiziellen Postkarte zum chinesischen Neujahrsfest 2019, dem "Jahr des Schweins". Darauf ist eine Sau mit drei Ferkeln zu sehen.
Der Gesetzentwurf sieht der Zeitung zufolge auch eine Neuregelung für Scheidungen vor. Danach sollen Paare nach dem Einreichen der Scheidung einen Monat Zeit bekommen, um ihre Entscheidung zu überdenken.
Wird höchste Zeit! Schon jetzt gibt es wegen der Ein-Kind-Ehe ca. 30 bis 40 Mio junge Männer (bei 1,4 Mrd. Gesamtbevölkerung), die nie im Leben eine Ehefrau bekommen werden, da Mädchen bevorzugt abgetrieben worden. In Peking bekommen die Jungenmütter ihre Hotel-Mama-Boys nicht mehr unter die Haube.