Chemie-Nobelpreis für Elektronenmikroskopie
STOCKHOLM. Der Nobelpreis für Chemie geht heuer zu gleichen Teilen an drei Forscher: Der in Deutschland geborene US-Forscher Joachim Frank, der Schweizer Jacques Dubochet und der Brite Richard Henderson wurden für ihre Beiträge zur Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie ausgezeichnet.
Die Arbeiten der Wissenschafter von den 1970er- bis in die 1990er-Jahre hätten "die Biochemie in eine neue Ära geführt", begründete die Nobelpreis-Jury ihre Entscheidung.
Wichtig für Medikamenten-Entwicklung
Vor den Durchbrüchen von Dubochet, Frank und Henderson war es kaum möglich, biologische Strukturen in hoher Auflösung und vollständig darzustellen. Die Kryo-Elektronenmikroskopie änderte das grundlegend: Forscher können nun beispielsweise Zellen einfrieren, während diese aktiv sind, und sie dann mit dem Elektronenmikroskop analysieren. Dies ist für das generelle Verständnis der Abläufe in der Chemie des Lebens und für die Entwicklung von Medikamenten wichtig.
Die drei Preisträger kennen einander gut: Sie würden sich freuen, die Auszeichnung zu teilen, so Nobelpreis-Juror Peter Somfai.