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Black Friday und Cyber Monday: Umstrittene Schnäppchentage für Handel

Von nachrichten.at/apa, 19. November 2018, 11:56 Uhr
Black Friday: Der ganz normale Einkaufswahnsinn
Der Black Friday ist bereits 65 % der Österreicher ein Begriff. Bild: Reuters

WIEN/DÜSSELDORF. Eine Flut von neuen Schnäppchentagen schwappt von den USA auch nach Österreich und Deutschland und läuft dem klassischen Schlussverkauf den Rang ab. Der wichtigste Unterschied: Die Rabatte gibt es schon zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts und nicht erst in den letzten Tagen vor oder gar nach dem Fest.

Allein der "Black Friday" am kommenden Freitag (23.11.) und der "Cyber Monday" drei Tage später dürften nach Expertenmeinung in Deutschland für zusätzliche Umsätze in Milliardenhöhe sorgen. An beiden Tagen werde sich der Umsatz auf 2,4 Mrd. Euro summieren, so der deutsche Branchenverband HDE. Das wären 15 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der österreichische Handel rechnet für diese beiden Aktionstage mit einem Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro.

In den Vereinigten Staaten gilt der Fenstertag nach dem Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag - der Black Friday - seit langem als umsatzträchtigster Tag des Jahres und als Start ins Weihnachtsgeschäft. Viele Geschäfte locken mit Sonderangeboten. Der Online-Handel zieht mit dem "Cyber Monday" nach.

Einer der Vorreiter bei dieser Entwicklung ist der US-Internetgigant Amazon. Unter dem Motto "Jetzt schon günstig Weihnachtsgeschenke shoppen" bietet der Konzern von 19. bis 26. November eine ganze Cyber-Monday-Woche mit Zehntausenden Angeboten mit bis zu Minus-50-Prozent-Rabatten. Doch ist er nicht allein: Auch Media Markt lädt zu "einer Woche voller Black-Friday-Spaß". Zalando macht natürlich auch mit. Seiten wie blackfridaysale.at listen zahlreiche Teilnehmer an dem Rabattspektakel auf, darunter auch die Drogeriekette Müller, die Buchkette Thalia oder der Sportartikelhändler Hervis.

"Aktionstage wie der Black Friday oder der Cyber Monday werden immer wichtiger für den Handel. Wir haben gesättigte Märkte in Deutschland. Da braucht man solche Anlässe, damit die Leute mehr kaufen", ist der Marketingexperte Martin Fassnacht von der deutschen Wirtschaftshochschule WHU überzeugt.

Trotz Kritik: "Handel kann sich Trends nicht verschließen"

Doch ist die frühe Schnäppchenjagd nicht unumstritten. "Schon zu Beginn des wichtigen Weihnachtsgeschäfts mit Preisnachlässen um sich zu werfen, macht eigentlich keinen Sinn. Die Rabatte sollten erst am Ende der Saison kommen", urteilt Branchenkenner Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Die Händler hätten allerdings kaum eine Wahl, glaubt Kai Hudetz vom Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln: "Wer nicht mitmacht, muss befürchten, am Ende auf seinen Waren sitzen zu bleiben."

In dasselbe Horn stößt auch Roman Seeliger, Vize-Geschäftsführer der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): "Will der Handel in Österreich am Ball bleiben, kann er sich Trends nicht gänzlich verschließen. Jedoch sind solche Rabattaktionen auch zwiespältig zu sehen", so Seeliger. Die Herausforderung bestehe darin, die Schnäppchenjäger zu Stammkunden zu machen. "Die Rabatttage dürfen nämlich kein Strohfeuer bleiben." Insbesondere kleine Händler könnten ertragsmäßig enorm unter Druck kommen, wenn sie sich gezwungen sehen, bei Rabattaktionen mitzumachen.

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die zeitliche Nähe vom Black Friday und dem Cyber Monday zum ersten Advent-Einkaufssamstag am 24. November. Da der 8. Dezember heuer auf einen Samstag fällt, ist der erste Advent-Einkaufssamstag früher als sonst. "Dadurch könnten Black Friday und Cyber Monday am Weihnachtsgeschäft 2018 knabbern", räumte Seeliger ein.

Dass das Rotstift-Spektakel schnell nach hinten losgehen kann, erlebte im vergangenen Jahr Deutschlands größter Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn). Einerseits war der Black Friday 2017 der umsatzstärkste Tag in der Geschichte des Unternehmens. Andererseits musste Ceconomy dafür einen hohen Preis zahlen. Denn die vorgezogenen Käufe sorgten dafür, dass das Geschäft im Dezember schlechter lief als erwartet und sich neue Geräte in den Filialen und Lagern stapelten. Am Ende machte der Elektronikhändler im Weihnachtsgeschäft deutlich weniger Gewinn als im Vorjahr.

Nach einer Umfrage der zur Unternehmensberatung McKinsey gehörenden Analysefirma Persicope wollen heuer drei Viertel der Deutschen am Black Friday auf die Suche nach Schnäppchen gehen. "Wir beobachten am Black Friday zwei unterschiedliche Kundentypen. Es gibt die Schnäppchenjäger, die sich vom Angebot überraschen lassen und einen guten Deal suchen. Und es gibt die Smart Shopper, die schon seit längerem einen bestimmten Einkauf planen und auf die Black-Friday-Woche warten, um das Gewünschte vielleicht günstiger einkaufen zu können", weiß der Co-Chef des Online-Möbelhändlers Home24 Marc Appelhoff.

In Österreich: sehr bekannt, aber (noch) nicht genutzt

In Österreich liegt die Bekanntheit des Black Friday laut einer Erhebung der KMU Forschung Austria unter 1.000 Befragten bei rund 65 Prozent. Trotz hoher Bekanntheit werden Black Friday und Cyber Monday vielfach aber (noch) nicht zum Einkaufen genutzt. Heuer planen rund 20 Prozent zumindest an einem der beiden Tage einzukaufen, die Hälfte davon auch Weihnachtspräsente, geht aus der Umfrage hervor.

Wie sehr der Kunde allerdings wirklich von den Aktionstagen profitiert, ist umstritten. Das Vergleichsportal Idealo.de kam bei Stichproben zu dem Ergebnis, dass von 500 untersuchten Produkten am Black Friday 2017 tatsächlich immerhin 381 etwas weniger kosteten als noch im Vormonat. Große Preissprünge waren demnach aber eher die Ausnahmen. Die Verbraucherzentrale rät den Verbrauchern, bei der Schnäppchenjagd auf jeden Fall einen kühlen Kopf zu bewahren. Preisvergleiche in Suchmaschinen könnten sich mehr lohnen als die Sonderangebote am Aktionstag.

Nach wie vor eher ein Randdasein führt der Singles Day, der bereits am 11. November begangen wurde. Er ist vor allem in China ein Mega-Ereignis. Doch gibt es erste Versuche, ihn auch in Deutschland einzuführen. Kai Hudetz ist überzeugt: "Wir werden in Zukunft eher mehr als weniger derartige Aktionstage sehen."

Ob sich der Handel damit einen Gefallen tut, ist eine andere Frage. Marketing-Experte Fassnacht jedenfalls warnt vor Übertreibungen: "Solche Rabatttage sind ein zweischneidiges Schwert. Sie sorgen für mehr Verkäufe. Aber es wird dadurch auch immer schwieriger, Produkte noch zu normalen Preisen zu verkaufen. Rabatte sind eine starke Droge." Für den Online-Händler Appelhoff steht dagegen längst fest: "Der Black Friday hat das Potenzial, der neue Winterschlussverkauf zu werden."

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17  Kommentare
17  Kommentare
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Bergretter (2.323 Kommentare)
am 19.11.2018 17:51

Halleluja, der Einkaufswahnsinn setzt sich anscheinend auch bei uns fort. Alles wird gekauft, weil es angeblich billig ist, auch wenn man es gar nicht braucht. Kaufen, die neue Religion.

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oblio (24.782 Kommentare)
am 19.11.2018 16:34

Black Friday und Cyber Monday: Bauernfängerei!

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dachbodenhexe (5.665 Kommentare)
am 19.11.2018 15:39

Der Umwelt zuliebe sollen wir nur kaufen was wir WIRKLICH brauchen.

Der Einkauf bei dem ich das meiste Geld spare ist der, den ich nicht getätigt habe.

Wer in einem Altzstoffsammelzentrum genau schaut, sieht Sachen die noch einen hohen Gebrauchswert haben und die wahrscheinlich nur entsorgt wurden weil etwas "noch Besseres" günstig angeboten wurde.

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am 19.11.2018 15:30

wir müllen uns also wieder ordentlich zu.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 19.11.2018 14:50

Lächerlich!

Wer alles mögliche kauft, nur weil es vermeintlich billiger ist, der ist es selber Schuld.

Ich kaufe nur das ein, was ich eh brauche und da habe ich die Preise ungefähr im Kopf.

Ausgerechnet Idealo.de/at als Beispiel zu nehmen …. naja …. ich finde massig Artikel, die günstiger sind als bei Idealo angegeben. Seit der Springer Verlag (Bild Zeitung) 74% des Unternehmens besitzt, hat die Suchmaschine ziemlich nachgelassen.

Das viele Händler deshalb am Hungertuch nagen, das bezweifle ich. Die Gewinnspannen sind bei vielen Dingen derart hoch. Eine Markenjeans kostet in der Herstellung in China 5 Dollar. Hier bezahlt man teilweise 120 Euro dafür.

Eine "taktische Taschenlampe", für die im Internet laufend Werbung gemacht wurde und die statt 269 Euro nur 69 Euro kosten sollte, habe ich beim Hersteller in China für 6 Dollar, incl. Versand bekommen.

Eine Pfanne, die 79 Euro kosten sollte. Habe ich beim Hersteller in China gefunden und habe 12 Dollar, inkl. Porto gezahlt.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.11.2018 14:59

aber gerade aus China ,wie soeben auf ZDF berichtet ,wird der MEISTE Ramsch angeboten und von dort auch die meisten Reklamationen die gar nicht beantwortet werden.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 19.11.2018 22:27

loooooooool

Entfernen Sie mal alles aus der Wohnung was aus China kommt oder Teile aus China enthält!

iPhone (Herstellungspreis 112 Dollar), Mobile Phones insgesamt, Tablet, PCs, TV Geräte, andere Elektroartikel, Bekleidung, Auto und und und

Man kauft ja "diesen Ramsch" nicht in China, sondern die Firmen lassen die Sachen dort herstellen! Ein iPhone, Handy etc. können Sie natürlich nicht selber aus China bestellen, es sei denn, es sind chinesische Firmen, mit eigenen Produktionen.

Das mit dem Ramsch ist in meinen Beispielen lächerlich. Ich habe die aufgezählten Sachen beim Hersteller gekauft = genau das gleiche Ding, was der Händler hier verkauft!

Ich bestelle öfter Sachen aus China und wo ich kaufe, da ist selbst der Service von Amazon ein Witz gegen.

Die Verkäufer reagieren umgehend, innerhalb von wenigen Stunden.
Bei berechtigten Reklamationen habe ich jedes Mal das Geld sofort zurück bekommen. Es genügt dafür nur ein Foto.

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am 19.11.2018 14:35

Rabatt ist der nachträgliche Abzug des vorherigen Aufschlages.

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am 19.11.2018 14:32

Ich würde sagen:
- "Lauter klumpat kaufen - Friday" und
- "Was so sinnlos in der Wohnung herumsteht Monday"
- Aber kost hat's nit viel!
Zum nächsten Flohmarkt musst es dann mit 100% Verlust verschenken, nur damit du es endlich weg bekommst.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.11.2018 14:06

Black Friday und Cyber Monday

and the next day is bankruptcy day

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elhell (2.100 Kommentare)
am 19.11.2018 13:58

Wie erwähnt sind die Märkte gesättigt. Mit Akionstagen wird versucht, eine künstliche Nachfrage zu wecken - man könnte es auch "Gier" (oder der Werbelinie eines genannten Elektrohändler "Geiz") nennen.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 19.11.2018 13:45

Es ist ein Milliardengeschäft. Und im Internet sinds besser vernetzt als im Einzelhandel.

Manche sehen nur noch solche Aktionen
oder warten diese ab,
bis Sie was einkaufen.

Auf dem Sektor wo Ich viel einkaufe,
mache Ich es auch so.
Nur warte Ich nicht auf Aktionen und suche
stundenlang im Internet nach Aktionen.

Sondern weiss was Ich suche.
Manche kaufen sogar teurer ein,
weils glauben im Einzelhandel gibts die Schnäppchen nicht.

Und Rabatte gibts nur,
wenn das Produkt nicht mehr nachgefragt ist
und es auf Lager eines Händlers Restbestände gibt.

Alleine Star Wars Figuren Force Awakens oder
Werbeartikel werden Dir beim Libro nachgeschmissen. z.b.

Was glaubt Ihr sind die Aktionen bei Hofer/Lidl & Co.
Restbestände die billig aufgekauft wurden,
bevor wer in Konkurs geht.

Solange Ges.m.b.H. Gesellschafter für Konkurse Waren Schulden nicht haften, ist das ein Geschäft auf Kosten aller Weltweiten Bürger.

Weil wir die Konkurse Anderer über Steuern Arbeitslöhne mit bezahlen.

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neptun (4.140 Kommentare)
am 19.11.2018 13:54

Ist immer gut wenn man weiß was man sucht - sonst findet man es womöglich nicht....

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Gugelbua (31.920 Kommentare)
am 19.11.2018 12:13

der "König"(Konsument) merkt gar nicht das er sich die Werbung und Schnäppchen selber bezahlt, wir sollten die Fixpreise abschaffen und alle wieder handeln wie in einem türkischem Basar grinsen

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 19.11.2018 15:03

Noch ein paar Beispiele : Ich habe beim Black Friday eine bekannte Anti-Viren-Software für 12 Euro gekauft, die hier im Laden 35 Euro kostet.

Heute habe ich schon 24 Haushaltsrollen a 80 Blatt, 3-lagig, für 11 Euro bei Amazon gekauft.

Es gab außerdem Hundesnacks, die hier 2,79 Euro im Laden kosten, für 99 Cent. Da habe ich großzügig zugeschlagen.

Außerdem ein Gaming Laptop, was normalerweise 1000 Euro kostet und selbst bei Idealo mit über 800 Euro angegeben war, für 599 Euro gekauft.

Wer etwas clever ist und sich nicht blenden lässt, der kann schon sehr gute Schnäppchen machen.

Aber bei Amazon nicht auf den Trick hereinfallen :
Dinge, die eh schon runtergesetzt waren und dann noch ein wenig günstiger sind, da wird der Cyber Dingsda Preis vom originalen Verkaufspreis angezeigt. Das sind dann manchmal 30%, aber in Wirklichkeit sind es dann nur 3% Ersparnis.

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oblio (24.782 Kommentare)
am 19.11.2018 16:36

Gratuliere!
Amazon wird nun noch reicher!

Ich kaufe prinzipiell nicht
bei solchen Konzernen und
kann trotzdem sparen!

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 19.11.2018 22:43

Das bezweifel ich doch gewaltig!

Lebensmittel sind nahezu fast alle in Deutschland günstiger!
Wenn ich teilweise die Preise bei einer großen österreichischen Ladenkette sehe, dann wird mir doch ganz anders.

Selbst Hofer und Lidl sind teurer als in Deutschland. Von einer großen Sportkette will ich erst gar nicht anfangen. Da sind die Sachen manchmal 10 x so teuer.

Das immer alles im Internet günstiger ist, habe ich nie behauptet, aber das meiste ist günstiger. Man muss sich halt nur auskennen.

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