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Bewegende Trauerkundgebung für Anschlagsopfer in Straßburg

16. Dezember 2018, 14:55 Uhr
Bild: SEBASTIEN BOZON / AFP

STRASSBURG. Nach dem Anschlag in Straßburg sind inzwischen sechs der sieben Festgenommenen aus dem Gewahrsam entlassen worden. Zwei Verdächtige aus dem Umfeld des Attentäters Cherif Chekatt kamen am Sonntag auf freien Fuß, wie die Staatsanwaltschaft in Paris mitteilte.

Rund tausend Menschen haben am Sonntag in Straßburg an die Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt erinnert. Sie versammelten sich auf dem zentralen Kleber-Platz vor einem improvisierten Mahnmal. Während einer Gedenkminute applaudierte die Menge und rief die Namen der Opfer.
Die Ermittlungen zu dem Attentat mit vier Toten dauern an. Sechs der sieben Festgenommenen aus dem Umfeld des Angreifers Cherif Chekatt wurden aber wieder freigelassen.

Am Samstag waren bereits Chekatts Eltern und zwei seiner Brüder freigekommen, weil ihnen nichts zur Last gelegt werden konnte. Damit befindet sich nur noch ein Verdächtiger, der dem Umfeld des 29-jährigen Attentäters zugerechnet wird, in Polizeigewahrsam. Er wurde am Sonntag weiter von Anti-Terror-Ermittlern befragt.

Großer Andrang auf wiedereröffneten Weihnachtsmarkt

Straßburgs Bürgermeister Roland Ries äußerte sich erfreut über den großen Andrang auf dem Weihnachtsmarkt, der am Freitag wiedereröffnet worden war. Dies zeige, dass sich die Menschen nicht einschüchtern ließen von denjenigen, "die unsere gemeinsame Wertebasis angreifen wollen".
Staatschef Emmanuel Macron war am Freitag nach Straßburg gereist, um den Einwohnern der Elsass-Metropole sein Mitgefühl auszusprechen. "Die ganze Nation steht an der Seite der Straßburger", sagte Macron, der eine weiße Rose an dem improvisierten Denkmal auf dem Kleber-Platz niederlegte.

"Es hätte auch uns treffen können", sagte der 25-jährige Jonathan, der mit zwei Freuden an der Trauerkundgebung teilnahm. Die 55-jährige Laura erklärte, sie wolle zeigen, "dass wir uns wehren, dass wir unsere Werte verteidigen". Wie viele andere Menschen zeigte sie sich tief bewegt und hatte Tränen in den Augen. Während der 50-minütigen Zeremonie rund um den riesigen Weihnachtsbaum auf dem Kleber-Platz, wo ein Meer aus Blumen und Kerzen an die Opfer erinnerte, wechselten sich Musik und Reden ab. Die Kundgebung war von einem Bürgerrechtsbündnis organisiert worden. Den Abschluss bildete "eine Minute des Lärms", nach der die Menge spontan die Nationalhymne anstimmte. Es sei an der Zeit, nach den Tagen der stillen Trauer zu zeigen, "dass wir Straßburg sind, zusammen und solidarisch", sagte die Organisatorin der Kundgebung, Christine Panzer.

Zugehörigkeit zum IS bisher unklar 

Der polizeibekannte Attentäter Chekatt hatte am Dienstagabend auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt auf Passanten geschossen und eingestochen. Vier Menschen wurden getötet, bei einem weiteren Opfer wurde der Hirntod festgestellt. Mehrere Menschen wurden verletzt. Rund 700 Polizisten hatten nach der Tat nach dem flüchtigen Angreifer gefahndet. Am Donnerstagabend wurde Chekatt gestellt und von der Polizei erschossen.

Unklar ist weiterhin, ob der Angreifer Komplizen hatte und ob die Tat islamistisch motiviert war. Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte den Anschlag kurz nach dem Tod Chekatts für sich reklamiert. Innenminister Christophe Castaner äußerte in einer ersten Reaktion jedoch erhebliche Zweifel an dem Bekenntnis.

Ein Mann, bei dem es sich laut dem TV-Sender France 2 um den Vater des Attentäters handelte, bezeichnete seinen Sohn allerdings als einen Anhänger der IS-Miliz. Sein Sohn habe ihm gegenüber gesagt, dass der IS "für eine gerechte Sache" kämpfe, sagte Abdelkrim Chekatt am Samstag bei der Entlassung aus dem Polizeigewahrsam. Er habe vergeblich versucht, seinem Sohn wegen der "Gräueltaten" des IS die Augen zu öffnen. Von seinen Attentatsplänen habe er nichts gewusst, fügte er hinzu. "Wenn er mir von seinen Plänen erzählt hätte, hätte ich ihn der Polizei gemeldet", sagte er.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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tofu (6.975 Kommentare)
am 16.12.2018 17:11

Je suis lauwarme Kalendersprüche.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 16.12.2018 15:41

Es ist wichtig eine Trauerkundgebung abzuhalten.

Das mit dem Schreien der Namen der Ofer finde Ich gut.

Hoffentlich wird den Opfern auch dementsprechend finanzielle und anderswie geholfen und nicht nur so getan.

Das sich keiner abhalten läßt, und den Weihnachtsmarkt besucht ist als Zeichen auch sehr wichtig sich nicht unterkriegen zu lassen.

R.I.P. den 7 Opfern.

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