Bärenkinder aus Gefangenschaft befreit

Von nachrichten.at/apa   13.Februar 2018

Nach einem schlimmen Start ins Leben seien die Jungbären Nastia und Bodia mittlerweile "ein Herz und eine Seele", hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Tierschutzorganisation.

Nastia war 2012 vom Zoo Lutsk ihrer Mutter entrissen und an Tierhändler verkauft worden. Bodia erfuhr nur ein Jahr später ein ähnliches Schicksal, berichtete Vier Pfoten. Für 1.000 Dollar wurde der damals fünf Monate alte Braunbär an einen TV-Sender verkauft. Vier Pfoten deckte die illegalen Aktionen auf und brachte die Tiere in Sicherheit. Im Jahr 2014 wurden die beiden schließlich "vergesellschaftet" und leben seither in einem Gehege zusammen.

"Vom Start weg waren die beiden Bärenkinder unzertrennlich - auch, als sie nach dem Umzug in den Bärenwald Domazhyr ein neues Zuhause hatten. Es ist für uns wirklich bezaubernd", erzählte Lisa Shlyakhtina, Cheftierpflegerin im Bärenwald Domazhyr in der Nähe von Lwiw. "Nastia, die heute sechs Jahre alt und eine wunderschöne, flauschige und vor allem gesunde junge Bärin ist, hat die Rolle der Beschützerin übernommen. Sie ist sehr selbstbewusst und verteidigt Bodia immer", berichtete die Tierpflegerin weiter.

Auch Bodia, ein "prächtiger und manchmal tollpatschiger Bärenbub", wolle seine Freundin mit niemandem teilen: "Wenn zum Beispiel Potap, einer unserer Schützlinge, mit Nastia über den Zaun weg anbandeln will, wird er von Bodia gleich verjagt", schilderte Shlyakhtina.

Meistens seien die Bärenkinder am gemeinsamen Spielen und Schwimmen. Am lustigsten sei es, wenn die beiden sich beim Klettern gegenseitig überbieten wollen. "Bären sind so unglaublich geschickt - man würde das bei dieser Körperform wirklich nicht glauben", sagte Shlyakhtina. "Manchmal bleibt uns aber auch das Herz stehen, so wagemutig sind Nastia und Bodia beim Kraxeln. Allerdings wissen sie schon ganz genau, wie sie ihre Fähigkeiten einschätzen können."

Mit dem Bärenwald Domazhyr bietet Vier Pfoten derzeit auf einem fast acht Hektar großen Areal Bären aus katastrophalen Haltungsbedingungen ein artgerechtes Zuhause. Mit der Errichtung des Schutzzentrums will die NGO zudem die ukrainische Regierung bei der Durchsetzung des Verbots der Kampfbärenhaltung unterstützen.