Autobombe tötet im Norden Syriens mehrere Menschen
AFRIN. Bei der Explosion einer Autobombe in der von Rebellen und türkischen Truppen kontrollierten nordsyrischen Stadt Afrin sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Die Hilfsorganisation Weißhelme berichtete am Sonntag über Twitter von vier Toten und 18 Verletzten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, acht Menschen seien getötet worden, vier davon Zivillisten.
Demnach explodierte die Autobombe auf einem Markt. In einer im Internet verbreiteten Erklärung bekannte sich eine kurdische Gruppe. Türkische Truppen und mit ihnen verbündete Rebellen hatten die Stadt im Nordwesten Syriens im Frühjahr im Rahmen der Operation "Olivenzweig" von der Kurdenmiliz YPG eingenommen. Die Türkei sieht in der YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie als Terrororganisation.
In dem Bekennerschreiben heißt es, der Anschlag habe türkischen Verbündeten gegolten. Er sei Rache für die "Verbrechen der türkischen Besatzung und ihrer Söldner". Die Echtheit der Erklärung ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. In Anlehnung an den Namen der Militäroperation vom Frühjahr nennt sich die Gruppe "Zorn der Olive".
Die YPG kontrolliert große Teile des syrischen Gebietes an der Grenze zur Türkei. In den vergangenen Tagen hatten die Spannungen dort zugenommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte am Mittwoch mit einer neuen Militäroffensive gegen die kurdischen Truppen. Für USA ist die YPG in Syrien der wichtigste Verbündete im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).