Arabische Liga kritisiert Australiens Anerkennung von West-Jerusalem
16. Dezember 2018, 11:54 Uhr
KAIRO. Die Arabische Liga hat Australiens Anerkennung von West-Jerusalem als israelische Hauptstadt als unausgewogen kritisiert. Die australische Entscheidung sei beunruhigend, erklärte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Ghait am Sonntag in Abu Dhabi am Rande einer Konferenz. Sie verstoße gegen internationales Recht und die Rechte der Palästinenser.
Australien hatte West-Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt. Das Land will seine Botschaft aber erst einmal in Tel Aviv lassen, wie der australische Premierminister Scott Morrison am Samstag sagte. Darüber hinaus bekannte er sich dazu, einen künftigen palästinensischen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anzuerkennen - wenn eine dauerhafte Zwei-Staaten-Lösung erreicht sei.
Palästinenservertreter kritisierten die Entscheidung scharf. PLO-Generalsekretär Saeb Erekat sagte, dass in diesem Fall "unbedeutende Innenpolitik eine unverantwortliche Politik steuert, die unvereinbar ist mit dem Weltfrieden und Sicherheit".
Israels Außenministerium sprach dagegen vorsichtig von "einem Schritt in die richtige Richtung".
Die USA hatten Jerusalem vor einem Jahr als Israels Hauptstadt anerkannt und ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt.
Der Status von Jerusalem soll nach Ansicht des überwiegenden Teils der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen Israel und Palästinensern festgelegt werden.
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