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22-jähriger Kirgise soll Anschlag in Petersburger U-Bahn verübt haben

Von Stefan Scholl, 05. April 2017, 00:04 Uhr
22-jähriger Kirgise soll Anschlag in Petersburger U-Bahn verübt haben
Die Zerstörung im U-Bahn-Waggon war enorm. Bild: Ren-TV,

SANKT PETERSBURG. Experten nennen aber auch andere Verdächtige – Zahl der Todesopfer stieg auf 14.

Nach dem Terroranschlag in der U-Bahn von Sankt Petersburg gibt es nur wenig Gewissheiten. Die Zahl der Toten erhöhte sich bis gestern auf 14. Über die Täter und ihre möglichen Komplizen aber kursieren verschiedene Versionen.

Nach Angaben des Ermittlungskomitees besteht die Möglichkeit, dass ein Mann den Sprengsatz gezündet habe, dessen zerrissene Körperteile in dem zerstören Waggon gefunden wurden. Seine Identität sei bekannt, werde aber aus Ermittlungsgründen geheim gehalten. Laut der Zeitung Kommersant handelt es sich um Akbar Dschalilow (22) aus Kirgistan, der Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gehabt haben soll. Nach der Explosion sei nur sein Kopf übrig geblieben.

Das Nachrichtenportal fontanka.ru berichtet, Dschalilow habe schon sechs Jahre in Petersburg gelebt. Laut der Zeitung Moskowski Komsomoljez war er begeisterter Kampfsportler, arbeitete früher als Koch in einer Sushi-Bar, verschwand aber 2014, vielleicht in ein IS-Ausbildungslager.

Löste Anruf die Explosion aus?

Noch ist unklar, ob Dschalilow sich selbst in die Luft gejagt hat, oder ob die Höllenmaschine in seinem Rucksack durch einen Telefonanruf in Gang gesetzt wurde. Der Kommersant schreibt, die Sicherheitsorgane hätten von den Terrorplänen gewusst. Und die zweite Bombe in der Station Ploschad Wostojanie sei nicht detoniert, weil sie nach der ersten Explosion eine Liste verdächtiger Smartphones gesperrt hätten.

Nach Angaben des kirgisischen Staatssicherheitsdienstes GKNP kämpfen in den Reihen des IS etwa 2000 Kirgisen. Aber die meisten Fachleute bezweifeln, dass eine kirgisische Landsmannschaft den Terrorakt organisiert habe. "Es gibt offenbar auch in Russland eine terroristische Internationale", sagte der Mittelasienexperte Juri Solosobow den OÖNachrichten. "Es hilft nichts mehr, allein nach Schemata wie ,nordkaukasischer Terror‘ oder ‚Terror heimkehrender IS-Kämpfer‘ zu arbeiten. Inzwischen hat sich auch bei uns ein transnationales Terrornetzwerk ausgebreitet, dass ähnlich funktioniert wie im Westen. Mit ideologischer Vorbereitung im Internet, schlafenden Zellen und parallelen Täterketten. Das Leben der zentralasiatischen Arbeiter spielt sich in Russland großteils im halbkriminellen Graubereich ab, viele sind bereit, ihre Identität mit Gewalt zu demonstrieren."

Es gäbe offenbar Dispatcher des Terrors, sie hätten diese Tat auch akribisch getimt: "Putin war in der Stadt, in seiner Heimatstadt, die Tat zielt auch auf seine Autorität als Führer. Er ist ja 1999 angetreten, um den tschetschenischen Terror zu beenden, und gilt seitdem als Garant der nationalen Sicherheit", sagt Solosobow.

Nationalisten- oder IS-Terror

Noch laufen die Ermittlungen. Unter Berufung auf den Geheimdienst berichtet die Agentur Rosbalt, vergangene Woche hätten Führer nordkaukasischer Islamistengruppen im türkischen Exil heftig kommuniziert. Aber auch eine Täterschaft russischer Nationalisten sei möglich. Die nicht explodierte Bombe an der Station Ploschad Wostanija sei mit zähflüssigem TNT gefüllt gewesen. Diesen Sprengstoff verwende ein noch nicht gefasster Bombenbastler mit Vorliebe, der der ultrarechten Terrorgruppe "Nationalsozialistische Gemeinschaft" angehöre.

Dagegen berichtet die Wirtschaftsagentur RBK unter Berufung auf einen syrischen Militärexperten, der explodierte Sprengsatz, ein mit einer Salpeter-Mischung und Stahlkugeln gefüllter Feuerlöscher, gehöre zu den primitiven Standardbomben der IS-Terroristen.

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