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Wikipedia ist offline

Von nachrichten.at/apa, 21. März 2019, 10:15 Uhr
Diesen Bildschirm sehen die Benutzer am Donnerstag.

Die gesamte deutschsprachige Version von Wikipedia ist am Donnerstag nicht zugänglich. Nutzer, die die Seite aufsuchen, sehen stattdessen einen offenen Brief der Autorinnen und Autoren der Seite.

Aus Protest gegen "Teile" der geplanten EU-Urheberrechtsreform ist der gesamte deutschsprachige Wikipedia-Bereich am Donnerstag offline. Statt des Online-Lexikons erschien ein Appell an die Nutzer, die Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu kontaktieren.

Das geplante Gesetz, das am 27. März vom EU-Parlament verabschiedet werden soll, "könnte dazu führen, dass das freie Internet erheblich eingeschränkt wird", hieß es in dem Brief. Obwohl Wikipedia ausdrücklich vom Artikel 13 der neuen Urheberrechtsrichtlinie zu den Upload-Filtern ausgenommen sei, werde das freie Wissen selbst dann leiden, wenn Wikipedia eine "Oase in der gefilterten Wüste des Internets bleibt".

Selbst kleinste Internetplattformen müssten Urheberrechtsverletzungen ihrer User "präventiv unterbinden", dies sei in der Praxis aber nur mittels "fehler- und missbrauchsanfälliger Upload-Filter umsetzbar", so die Autoren in dem Schreiben, das am Donnerstag auf sämtlichen Wikipedia-Seiten erschien. Zudem müssten für kurze Textausschnitte aus Presseerzeugnissen Lizenzen erworben werden, "um ein neu einzuführendes Verleger-Recht einzuhalten", hieß es weiter unter Berufung auf Artikel 11 des geplanten Gesetzes. "Beides zusammen könnte die Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit erheblich beeinträchtigen."

"Das drastischste Mittel"

"Das ist das drastischste Mittel, das wir zur Verfügung haben um auf etwas hinzuweisen", begründete der Leiter für Politik und Recht beim Förderverein Wikimedia, John Weitzmann, im deutschen Sender Bayern 2. Es sei noch immer nicht klar, ob für nichtkommerzielle Plattformen im Internet wie Wikipedia Ausnahmeregeln gelten werden. Diese Regelungen seien im derzeitigen Entwurf "sehr lückenhaft", bemängelte Weitzmann.

Gegen die Urheberrechtsreform sind EU-weit Proteste geplant, so etwa auch am 23. März in Wien. In der Wikipedia-Community ist die Aktion allerdings umstritten, auch weil die Wahlbeteiligung an der Streikabstimmung äußerst gering ausfiel. Von den 4.931 abstimmungsberechtigten Autoren haben sich nur 215 an dem "Meinungsbild" beteiligt, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. 146 stimmten für die Blockade, 69 dagegen. Die Blockade betrifft nur die Webvariante der deutschsprachigen Wikipedia. Die offiziellen Apps für Smartphones und Tablet Computer zeigten am Donnerstag weiterhin die Inhalte der Online-Enzyklopädie an.

Das deutschsprachige Wikipedia umfasst aktuell knapp 2,3 Millionen Artikel und wird etwa 30 Millionen Mal am Tag abgerufen. Weltweit steht Wikipedia laut eigener Angaben auf Platz 5 der meistaufgerufenen Webseiten.

Stimmen Sie ab:

 

Mit der Urheberrechtsreform sollen Internet-Plattformen verpflichtet werden, Inhalte zu entfernen, für die von den Urhebern keine Lizenz erteilt wurde. Ausgenommen werden sollen Firmen, die seit weniger als drei Jahren bestehen, deren Jahresumsatz weniger als zehn Millionen Euro beträgt und deren Nutzerzahl unter fünf Millionen pro Monat liegt. Unternehmen, die über diesen Schwellen liegen, müssen hochgeladene Inhalte nach von den Lizenzinhabern bereitgestellten Listen blockieren und verhindern, dass nicht genehmigte Werke wieder auf ihrer Plattform erscheinen. Auch wenn sie in der Richtlinie nicht vorgeschrieben sind, lässt sich dies in der Praxis wegen der Datenmengen nur mit den umstrittenen Upload-Filtern erreichen, die vielfach als Mittel für Zensur kritisiert werden.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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( Kommentare)
am 21.03.2019 11:51

Die EU möchte dass Europa wettbewerbsfähiger wird.
Was macht aber die EU sie legt sich selber immer engere Fesseln an, als es in anderen Kontinenten der Fall ist.

Wenn Europa päpstlicher als der Papst ist und das europäische Wikipedia gewaltigen Einschränkungen unterliegt, dann werden wir halt auf eine nichteuropäische Enzyklopädie umsteigen müssen.

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reibungslos (14.459 Kommentare)
am 21.03.2019 12:56

Nichteuropäische Enzyklopädien werden künftig gesperrt, weil nicht mit den europäischen Wertmaßstäben für Freiheit und Gerechtigkeit vereinbar.

*Vorsicht Sarkasmus*

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experion (298 Kommentare)
am 21.03.2019 11:26

geht ja nicht nur um wikipedia, sondern durch die Uploadfilter in erster Linie um Youtube, facebook etc. bzw. betriffts die Internet-user selbst am meisten.
die Gefahr ist dass alles, was nicht aus einer Orginalquelle kommt in Zukunft einfach geblockt wird. Das kann soweit gehen dass du nichtmal einen Artikel teilen kannst, weil der Uploadfilter davon ausgeht, das
du nicht Rechte daran hast, geschweige denn Videos auf Youtube hochgeladen werden, Dinge auf Facebook/Twitter etc. geteilt werden.
Die EU schafft hier ein Gesetz für Uploadfilter, die da kommen sollen, aber noch nichtmal funktionieren, aber genau durch diese Ungenauheit eben das Potenzial haben, das Internet auf das Niveau von vor 10 Jahren zurück zu resetten.

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Biene1 (9.513 Kommentare)
am 21.03.2019 11:30

Ich habe dazu schon einem EU-Politiker geschrieben und ihm mitgeteilt, was ich davon halte zwinkern

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Biene1 (9.513 Kommentare)
am 21.03.2019 11:33

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Suche

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experion (298 Kommentare)
am 21.03.2019 11:43

was mich nur so wundert, dass das Thema bei uns so klein ist.
da muss erst wikipedia offline gehen damit überhaupt was geschrieben wird.
es ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass eine Urheberrechtsreform kommt, gehört sogar dringend her, aber dann bitte von jemanden, der den nötigen Sachverstand dazu besitzt und die aktuelle Rechtslage kennt. Wenn man den Entwurf liest, glaubt man, der ist von Leuten geschrieben, die nicht mal einen Computer besitzen.

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curdimurka (151 Kommentare)
am 21.03.2019 10:51

wikipedia ist sowieso nicht unbedingt zu empfehlen, es gibt auch noch brockhaus online oder einfach eine andere fundierte recherche. empfehlung - neues aus wikihausen

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meisteral (11.717 Kommentare)
am 21.03.2019 12:46

Und P.M. Nicht vergessen!

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( Kommentare)
am 21.03.2019 10:38

Na ja, dann greife ich halte wieder vermehrt zu Büchern etc. zurück. Und das Internet kann mich zunehmend "lieb haben". Bussi.

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( Kommentare)
am 21.03.2019 10:42

Maunchmal-muass-sei,
Spar dir deine Bussi, denn den Brockhaus gibt es seit Wikipedia nicht mehr. Eine Enzyklopädie ist kein Fachbuch, sondern eben ein umfassendes Nachschlagewerk.

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Biene1 (9.513 Kommentare)
am 21.03.2019 11:42

Neben dem Brookhaus werden viele andere Nachschlagwerke nicht mehr aktualisiert zwinkern
Wie schaut´s zB. mit dem Harenberg Opernführer/Konzertführer aus?

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experion (298 Kommentare)
am 20.03.2019 23:59

gut, vielleicht kommt das Artikel 13 Fiasko jetzt in unseren Medien auch an, wobei die klassischen Medien sicher ein Interesse haben, dass das Thema klein bleibt

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tradiwaberl (15.604 Kommentare)
am 21.03.2019 10:21

Schön wärs... aber solange überall in den Regierungen so Leute wie Voss sitzen, die eigentlich nur als Lobbyist für große Unternehmen agieren, solange wird sich nichts zum Wohle der Allgemeinheit ändern.
Lobbyismus ist eigentlich Korruption auf hohem Niveau.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.03.2019 10:46

tradiwaberl

meinst du auf diesem HOHEN Niveau ? zwinkern

gestern Nachmittag hatte ich über die Korruption in Exostländer geschrieben, am Abend kam dieser Bericht der ALLES bestätigt .

https://tvthek.orf.at/profile/Weltjournal/1328/WELTjournal-Ungarn-und-Rumaenien-Machtfaktor-Korruption/14008046

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.03.2019 11:06

tradiwaberl

meinst du auf diesem HOHEN Niveau ? zwinkern

gestern Nachmittag hatte ich über die Korruption in Exostländer geschrieben, am Abend kam dieser Bericht der ALLES bestätigt .

https://tvthek.orf.at/profile/Weltjournal/1328/WELTjournal-Ungarn-und-Rumaenien-Machtfaktor-Korruption/14008046

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ischlfan (661 Kommentare)
am 21.03.2019 11:43

bitte posten sie ihre Meinung nicht regelmäßig zwei mal - so wichtig sind sie trotz ihre 50tsd posts auch nicht - am ende sind auch sie nur Asche

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