OÖN-Test: Systemkamera Nikon 1 S1

Von Leander Bruckbög   11.Mai 2013

Schick sieht sie aus, die neue S1. Die kleinste Kamera mit Wechselobjektiv aus dem Hause Nikon schmeichelt dem Auge. Runde, kompakte Formen und wenige Tasten ergeben ein gelungenes Äußeres. Dem ambitionierten Hobbyknipser wären ein paar Knöpfe mehr wohl lieber gewesen, er fällt aber ohnehin nicht in die Zielgruppe dieses Gerätes.

Modebewusste Käufer will Nikon außerdem mit einer großen Farbauswahl locken. Neben Weiß und Schwarz stehen auch Varianten in Rot, Rosa und Khaki (siehe Bild unten) zur Auswahl.

Gutes Licht – gutes Bild

Aktiviert wird die S1 per Druckknopf am Zoomring. Dieses gelungene Designelement spart im Bedarfsfall wertvolle Sekunden. Das lästige Suchen nach dem Einschaltknopf bei Dunkelheit entfällt ebenfalls.

Auch nach dem Einschalten setzt sich der positive Eindruck fort. Die Menüs sind durchdacht gestaltet, und das Drei-Zoll-Display ist für die Größe der Kamera üppig bemessen. Ein Touchscreen wäre ob der wenigen Bedienknöpfe die logische Wahl gewesen, Nikon scheint dem Touch-Konzept aber immer noch nicht zu trauen.

Die S1 schießt bei genügend Licht sehr schöne, detailreiche Bilder. Wer von einer Kompaktkamera aufrüstet, wird begeistert sein. Allerdings fällt der Sensor im Vergleich mit anderen System- oder gar Spiegelreflexkameras recht klein aus und stößt bei schlechten Lichtverhältnissen schnell an seine Grenzen.

Beeindruckend ist die Autofokusgeschwindigkeit und die Möglichkeit, bis zu 60 Bilder in der Sekunde zu schießen.

Kompakt und flexibel

Die Nikon 1 S1 richtet sich an Benutzer, die nicht auf möglichst viele Funktionen Wert legen, sondern eine kompakte und leichte Kamera suchen, die dennoch gute Bilder schießt und mit zusätzlichen Objektiven flexibel einsetzbar ist. Die S1 kann außerdem mit gelungenem Design und ihrer Schnelligkeit überzeugen. Sie ist besonders für Besitzer von Kompaktkameras interessant, die auf der Suche nach einem Upgrade sind. Vor allem dann, wenn eine Spiegelreflexkamera etwas zu wuchtig und überladen mit Funktionen wirkt.

Kein echter Spiegelreflex-Ersatz

Nutzer, die auf der Suche nach einem kompakten Ersatz für ihre Spiegelreflexkamera sind, werden wohl eher bei den höherpreisigen Modellen aus der Einser-Serie fündig werden. Im direkten Vergleich etwa mit den aktuellen Modellen aus der V- und J-Reihe fällt bei der S1 vor allem das weniger hochwertige Gehäuse aus Plastik, der kleinere Sensor und die halbierte Display-Auflösung auf.

Die Nikon 1 S1 wird in zwei Kombipaketen angeboten: Einmal mit dem Standardobjektiv 11-27.5mm 3.5-5.6 ab etwa 400 Euro und zusätzlich mit dem Objektiv 30-110mm 3.8-5.6 ab etwa 590 Euro.

Technische Daten:

Kameratyp: Digitalkamera mit Anschluss für WechselobjektiveAbmessungen: 60,5 × 102,0 × 29,7 mm

Gewicht: 240 Gramm mit Speicherkarte und Akku

Bildsensor: CMOS-Sensor, 13,2 × 8,8 mm

Sensorauflösung: 10,1 Millionen Pixel

Dateiformate: NEF (RAW) und JPEG

Belichtungszeit: 1/16.000 bis 30 Sekunden

ISO-Empfindlichkeit: ISO 100 bis 6.400

Bildrate: 5, 15, 30 oder 60

Speichermedien: SD-, SDHC- und SDXC-Speicherkarten

Videoaufzeichnung: Full-HD mit Stereoton

Bildrate: 60 fps, Highspeed bis zu 1200 fps möglich

Preis: Ab etwa 400 Euro