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Ein bisschen glücklicher ohne Facebook

Von Leander Bruckbög, 02. Februar 2019, 00:04 Uhr
Ein bisschen glücklicher ohne Facebook
Wer auf Facebook verzichtet, hat bessere Laune und ist glücklicher – zumindest ein wenig. Bild: colourbox.de

Abstinenz fördert Offline-Aktivitäten, senkt Polarisierung, Nutzer dafür weniger informiert.

Soziale Netzwerke haben unsere Welt verändert. Sie bringen uns näher zusammen, denn jeder Verwandte, Freund oder Bekannte ist sofort und weltweit erreichbar. Fotos, Storys oder Kommentare informieren uns detailliert darüber, was im Leben anderer geschieht. Soziale Medien entzweien uns aber auch, denn sie liefern nur die Nachrichten, die wir hören wollen, samt der Meinung derer, die wir teilen. In unserer eigenen Echokammer ist kaum Platz für Inhalte, die unser Weltbild in Frage stellen. Das Aufkommen von "Fake News" macht den Durchschnitts-User zudem anfällig für politische Manipulation.

Facebook ist mit seinen aktuell 2,27 Milliarden aktiven Nutzern das größte soziale Netzwerk. In einer neuen Studie der amerikanischen Universitäten Stanford und NYU wurde nun getestet, wie es Nutzern geht, wenn sie einen Monat lang auf Facebook verzichten. Von 3000 ausgewählten Probanden musste die Hälfte ihr Profil für 30 Tage deaktivieren. Das Resultat: Die Teilnehmer verbrachten mehr Zeit mit Familie und Freunden, waren nach eigenen Angaben etwas besser gelaunt und zufriedener mit ihrem Leben. Im Gegenzug waren Nutzer weniger gut über das aktuelle politische Geschehen im Bilde, dafür sank das politische Schwarz-Weiß-Denken. Die Forscher zeigten sich überrascht, dass die Nutzer kaum Alternativen zu Facebook suchten. Im Gegenteil, auch die Nutzung anderer sozialer Netzwerke sank, stattdessen hatten die Teilnehmer im Schnitt eine Stunde mehr Ruhezeit pro Tag zur Verfügung. Der Fernsehkonsum stieg dafür merklich an.

Weder gut noch schlecht

Die Frage, ob Facebook gut oder schlecht für uns ist, wird von der Studie nicht beantwortet. Die Forscher hielten fest, dass "die Antworten unserer Teilnehmer zeigen, auf welch unterschiedliche Art Facebook das Leben der Nutzer verbessern kann, sei es zur Unterhaltung, als Mittel zur Organisation von Wohltätigkeitsveranstaltungen oder als Rettungsanker für solche, die ansonsten sozial isoliert wären." Der positive Aspekt von Facebook zeige sich auch darin, dass eine Mehrheit der Befragten Facebook nur gegen Erhalt von 100 Dollar oder mehr pro Monat aufgeben würde.

Auf der anderen Seite stehen die Nachteile. Die teils deutlich gesunkene Nutzungsdauer von Facebook nach der Zwangspause deute klar auf Suchtverhalten hin.

Keine Panik

Zudem sank die Affinität zu radikalen politischen Meinungen deutlich. Wesentlichster negativer Faktor von Facebook ist aber der Einfluss auf die Stimmung und allgemeine Zufriedenheit der Nutzer. Allerdings war die Auswirkung nicht so groß, wie es frühere Umfragen vermuten ließen. Zusammenfassend schrieben die Autoren, dass die aktuelle negative Meinung hinsichtlich sozialer Medien nichts Unbekanntes sei. Innovationen wie Romane, das Fernsehen oder die Nuklearenergie seien auch erst euphorisch begrüßt und später wegen möglicher Gefahren kritisiert worden. Wichtiger als Panikmache sei eine ausführliche wissenschaftliche Untersuchung, um nüchtern abzuklären, wie uns neue Technologien beeinflussen.

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Leander Bruckbög
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