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Wenn aus Spaß bitterer Ernst wird

Von Thomas Nigl, 19. November 2018, 10:23 Uhr
Wenn aus Spaß bitterer Ernst wird
Wer beim Online-Spielen auszuckt, verliert auch häufiger, hat ein Forscher herausgefunden. Bild: colourbox.de

Psychische Gewalt unter Online-Spielern verlagert sich in die reale Welt:

Hass und verbale Übergriffe im Netz sind keine neue Entwicklung. Es ist auch kein Geheimnis, dass manche Internet-Nutzer ihre guten Manieren vergessen, wenn sie vor dem Bildschirm sitzen und sich fälschlicherweise in Anonymität wiegen. Dass diese Strategie in den meisten Fällen schiefgeht, ist bekannt. Das zeigen nicht zuletzt zahlreiche Gerichtsurteile.

Besonders problematisch wird die Gewalt dann, wenn sie sich aus der virtuellen Umgebung des Internets in die reale Welt ausbreitet. Vor allem in den USA geschieht dies derzeit immer häufiger. "Swatting" nennt sich eine Praxis, bei der die Polizei durch einen falschen Alarm zur Adresse eines Opfers geschickt wird. Vor allem unter Online-Spielern hat sich diese Vorgehensweise in den letzten Jahren eingebürgert. Dabei greifen die Gamer, die einem Kontrahenten einen Denkzettel verpassen wollen, zum Telefonhörer und schicken die Einsatzkräfte unter einem Vorwand zum Haus des Gegenspielers.

Ein schlechter Scherz, der zwar in den meisten Fällen glimpflich ausgeht, aber auch nach hinten losgehen kann. 2017 verursachte ein 25-Jähriger im US-Bundesstaat Kansas durch einen falschen Notruf indirekt den Tod eines völlig unschuldigen Familienvaters. Der Mann hatte eine Geiselnahme erfunden. Die an den vermeintlichen Ort des Verbrechens gelockte Polizei erschoss dann einen 28-Jährigen, den sie für den Geiselnehmer hielt. Grund für den Anruf war ein Streit zwischen zwei " Call of Duty"-Spielern. Der getötete Mann hatte mit beiden Spielern nichts zu tun. Der Anrufer gab bei der Polizei aber eine falsche Adresse an.

Jetzt muss sich der Mann vor Gericht verantworten. Mehr als 50 Vergehen – darunter Falschinformation, Cyberstalking und Verschwörung – werden ihm zur Last gelegt. Er muss wohl für mindestens 20 Jahre ins Gefängnis, ein Urteil soll es im Jänner geben.

Hashtag gegen Diskriminierung

Die häufiger werdenden Fälle von Swatting haben in den USA bereits dazu geführt, dass manche Bundesstaaten schärfere Gesetze erlassen. Dass Anfeindungen unter Online-Spielern aber keineswegs ein rein amerikanisches Phänomen sind, zeigt eine aktuelle Aktion auf Twitter. Mit dem Hashtag #GamerLeaksDE verbreiten sich aktuell Meldungen, die von sexistischen und rassistischen Beleidigungen beim Online-Spielen und auf diversen deutschsprachigen Plattformen berichten. Besonders Frauen sind häufig betroffen.

Die Initiatoren des Hashtags haben sich zum Ziel gesetzt, dem Thema Hass und Gewalt im Internet eine breitere Aufmerksamkeit zu verschaffen und Diskriminierungen aufzuzeigen.

Die Reaktionen auf die Aktion fallen gemischt aus. Während etliche Gamer die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema begrüßen und von ihren Erfahrungen mit Gewalt im Internet erzählen, beschweren sich auf Twitter auch zahlreiche Nutzer und nehmen die Debatte nicht ernst. Sie schreiben, dass sie beim Spielen noch nie Sexismus oder Rassismus erlebt hätten.

Die Hersteller haben die schlechten Umgangsformen mancher Spieler jedenfalls erkannt. In der "Fair Play Alliance", der sich namhafte Unternehmen der Spielebranche wie Riot Games, Blizzard oder Microsofts Xbox-Team angeschlossen haben, wollen sich die Entwickler untereinander austauschen und eine einheitliche Vorgehensweise gegen Gewalt in Spiele-Communitys ausarbeiten.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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despina15 (10.066 Kommentare)
am 19.11.2018 11:07

zur Grobheit ist zu bemerken,
dass sie die Erzeugerin von
Missvergnügen ist;
denn Strenge gebiert Furcht,
Grobheit aber gebiert HASS!

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