Offline gilt als der neue Luxus im Leben

14.Februar 2018

Der heutige Aschermittwoch ist ein idealer Zeitpunkt für gute Vorsätze. Manche nützen die Fastenzeit, um bis Ostern keinen Alkohol zu trinken, kein Fleisch zu essen oder keine Süßigkeiten zu naschen. Aber auch das häufige Abschalten des Handys ist ein oft genannter Vorsatz, der gar nicht so einfach umzusetzen ist. 77 Prozent der Österreicher sind zumindest gelegentlich online – im Schnitt 116 Minuten pro Tag. Was im Netz gemacht wird? 56 Prozent suchen nach Informationen zu einem bestimmten Thema, andere suchen eine konkrete Homepage, gehen shoppen oder spielen.

„Mein Sohn hat Priorität“

Kurosch Yazdi, Suchtexperte: „Beim Essen, beim Schlafen und wenn ich mich mit Freunden treffe, schalte ich das Handy konsequent ab. Auch wenn ich mit meinem Sohn spiele, setze ich Prioritäten und bin während dieser Zeit offline."

„Gemeinsam essen – ohne Handy“

Martina Mara, Medienpsychologin: „Unsere Familienregel lautet: Beim gemeinsamen Essen hat das Handy am Tisch nichts verloren. Wir wollen die Zeit genießen, außerdem wäre ich ein schlechtes Vorbild für meine zweijährige Tochter.“

 

„Kein Handy am Nachttisch“

Manuela Macedonia, Hirnforscherin: „Wenn ich an Fachpublikationen arbeite, ist das Handy aus – und abends nach dem Zähneputzen. Ich bin zum normalen Wecker zurückgegangen, damit das Smartphone nicht am Nachttisch liegt.“

„Mein Handy hat Kirchenverbot“

Christine Haiden, Chefredakteurin Welt der Frauen: „Mein Handy hat striktes Schlafzimmer-, Theater-, Kino- und Kirchenverbot. Klingelverbot gibt es auch bei Zusammenkünften aller Art, da brummt es höchstens in meiner Handtasche und es bleibt im Urlaub immer im Zimmer.“

 

„Es ist schon wie eine Sucht“

Celine Außerwöger, Unternehmerin: „Ich schalte das Handy um 3 Uhr ab, wenn ich schlafen gehe. In der Früh ist es wieder das Erste, was ich einschalte. Es ist schon wie eine Sucht. Ich brauche das Handy viel beruflich, muss ständig auf Instagram und Youtube Neues über Le-Céline-Wimpern posten.“

 

„Nur im Urlaub lasse ich es liegen“

Silvia Schneider, Moderatorin: „Ich bin 24 Stunden erreichbar, das heißt, dass das Handy neben meinem Bett liegt und eingeschaltet ist. Nur im Urlaub lasse ich es manchmal im Hotelzimmer. Daran gewöhne ich mich erstaunlich schnell. Mein Vorsatz: In der Nacht ausschalten. Es klappt aber noch nicht.“

„Kein Handy nach Feierabend“

Georg Palmisano, Landessanitätsdirektor: „Mein Handykonsum endet mit dem Feierabend. Ich finde es wichtig, dass es Zeiten gibt, in denen ich nicht konsumiere, sondern veranlasst bin, mich zu beschäftigen und eventuelle Langeweile auch auszuhalten. Auf Facebook war ich niemals.“