Ein Schokokuss im Brautkleid: Kritik an Super Dickmann's
Nach einem Posting zur royalen Hochzeit sieht sich der Schokokuss-Hersteller "Super Dickmann's" mit Rassismusvorwürfen konfrontiert.
Es war am Wochenende eines der meistdiskutierten Themen, auch in sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Instagram. Verständlich, dass auch die Marketing-Abteilungen großer Konzerne an dem Hype um die royale Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle mitnaschen wollten. Im Fall von Super Dickmann's ist das Vorhaben allerdings ordentlich nach hinten losgegangen.
Es geht um ein Bild, das einen (naturgemäß braunen) Schokokuss in einem weiße Brautkleid zeigt. Die Süßigkeit steht auf einem roten Teppich in einer Kirche, in der Hand hält sie einen Brautstrauß, den "Kopf" ziert ein Diadem. "Ein Schaum in Weiß" steht darüber, und "was guckt ihr denn so, wollt ihr heute etwa nicht auch Meghan sein?". Dazu ein lachendes Emoji.
Viele Nutzer fanden den Beitrag aber gar nicht zum Schmunzeln. Binnen kürzester Zeit häuften sich wütende Reaktion und Kommentare unten dem Bild, als "rassistisch" und "armselig" wurde die Kampagne bezeichnet. Vielen stieß die Assoziation zwischen Meghans dunkler Hautfarbe und dem Schokokuss sauer auf.
"Dicke Entschuldigung"
Das Social-Media-Team versuchte noch mit einem beschwichtigenden Kommentar die Wogen zu glätten: "Das diskutierte Bild zeigt – wie alle meine Bilder – mich selbst und es ging mir in Gedanken an die große Hochzeit, um meinen Traum in weiß. Es tut mir sehr leid, wenn ich andere Assoziationen damit ausgelöst habe. Eine dicke Entschuldigung. Die Welt von Super Dickmann’s ist bunt und vielfältig und fern von rassistischen Gedanken".
Die "dicke Entschuldigung" wurde nicht angenommen, das Posting verschwand wenig später ganz von der Facebook-Seite, zahlreiche Screenshots im Netz erinnern aber noch daran. Ein Sprecher entschuldigte sich am Montag für den "blöden und peinlichen" Post, der nur mit einer "Gedankenlosigkeit" zu erklären sei.
Vorwürfe gegen TV-Kommentatoren
Auch gegen die Kommentatoren im deutschen Fernsehen gab es rund um die royale Hochzeit Rassismusvorwürfe. Zuschauer kritisierten, auf welche Weise die afroamerikanische Herkunft der Braut thematisiert worden war.
Mit Kommentaren wie "Meghan versprüht afroamerikanischen Esprit" oder dass "die Queen bei Meghan ein Auge zudrückt" lösten die ZDF-Moderatoren während der Live-Übertragung zahlreiche negative Kommentare aus.
Der Sender hat die Kritik zurückgewiesen und zugleich mitgeteilt, einige Formulierungen seien auch im eigenen Haus selbstkritisch diskutiert worden.
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