„unibrennt“-Aktivisten wollen neuerlich protestieren
LINZ. Vertreter von „unibrennt“, die bei den Studentenprotesten im vergangenen Herbst Hörsäle an mehreren Universitäten besetzt hatten, sind beim Medienkunstfestival Ars Electronica in Linz aktiv.
Am Freitag haben die ihre Namen nicht nennenden Studenten aus Wien, Graz, Innsbruck, und Linz sowie Aktivisten der Studentenprotestbewegung aus München und Zürich in einer Pressekonferenz neuerliche Proteste für den Herbst angekündigt.
Besetzungen und Aktionen
„Wir gehen davon aus, dass es keine Angleichung von den Uni-Budgets geben wird“, war sich der Wiener Vertreter etwa sicher, dass es nach der Wahl in der Bundeshauptstadt Grund für Proteste geben werde. Ob und wann es zu Besetzungen komme, könnten sie freilich nicht sagen. Wahrscheinlicher sei, dass einzelne Gruppen Aktionen planen. Die Forderungen seien die gleichen geblieben wie am Anfang des Protests: Anti-Diskrimininierung als Grundkonsens in allen Bildungseinrichtungen, demokratische Organisation der Universitäten, freier Hochschulzugang und die Abschaffung ökonomischer Kriterien für den Zugang zu Bildung sind die grundlegendsten.
Forderung: Mehr Budget für die Unis
„Die Besetzungen vom letzten Jahr haben ein Bewusstsein geschaffen und eine Vernetzung zur Ideenfindung“, sagte die Innsbruckerin. Jetzt sei es Zeit für neue Ideen, denn der Protest solle „nicht kontrollierbar“ werden. Eine wichtige Frage sei, wie sich die Hochschulleitungen verhalten. „Sind die Rektoren Exekutoren der Politik oder legen sie ihr Gewicht in die Hände der Studenten?“, fragte der Grazer. Immerhin gehe es um gemeinsame Interessen, nämlich mehr Budget für die Unis zu erreichen.
Gegner innerhalb der Studentenschaft hätten die Aktivisten nur bestärkt, ließ der Linzer Vertreter wissen. Der Münchner wandte ein, dass diese sich selten auf eine rationale Diskussion einließen, dies finde eher unter den „unibrennt“-Leuten statt, da die Bewegung eine globale und sehr inhomogene sei und Diskurs zulasse. Wichtig sei, dass es den Aktivisten um gesamtgesellschaftliche Themen gehe. „Es wird nichts nutzen in der Bildung was zu verbessern, wenn alles andere gleichbleibt“, so die Innsbruckerin. Aber die Erkenntnis „Ich kann was tun“ aus der Uni-Bewegung greife bei vielen auf andere Themen über.
Podiumsdiskussion am Sonntag
Auf der Ars Electronica nimmt „unibrennt“ am Samstag und Sonntag an der Digital Communities Aera „Tele Internet“ teil. Das ist eine Plattform für alle, die Interesse haben, Ideen auszutauschen und eigene Projekte zu präsentieren. Zur Podiumsdiskussion am Sonntag werde auch der Schauspieler Hubsi Kramar erwartet, hieß es auf der Homepage.