FPÖ legt in Skinhead-Affäre eigenes Gutachten vor
Das von der FPÖ beim Fraunhofer Institut in Auftrag gegebene Gutachten würde zeigen, dass auf der Aufnahme ein "verdächtiges Schnaufen" zu hören sei. Dieses sei "in dieser Form sicher nicht getätigt" worden, so Strache. In der "Am Schauplatz"-Reportage seien genau jene acht Sekunden herausgeschnitten worden, in denen dieser "Schnaufer" zu hören sei, so Strache. In den Original-Aufnahmen (die der ORF auf seine Homepage gestellt hatte) sei das Geräusch aber zu vernehmen.
Bei diesem "Schnaufer" handle es sich um eine Tonspur, die in die Länge gezogen worden sei, so Strache. Es lasse sich nachvollziehen, dass genau in diesem Moment die Wörter "Sieg Heil" (von einem der Skinheads) gesagt wurden. Durch die Analyse des Fraunhofer-Instituts sei jedenfalls bewiesen, dass es sich bei dem "angeblichen Rohmaterial" um "bearbeitetes Material" handle, laut Strache - ein "Skandal". Damit ergebe sich die "strafrechtliche Relevanz" der Beweismittelfälschung, sagte Strache.
Im ORF weist man die jüngsten FPÖ-Vorwürfe denn auch vehement zurück. "Das ist als würde man Birnen mit Felsblöcken vergleichen", sagte ORF-Kommunikationschef Pius Strobl auf Anfrage der APA.
Eine Untersuchung auf Basis der Internet-Veröffentlichung sei wenig aussagekräftig, weil man dort die auf den Originalaufnahmen vorhandenen vier Tonspuren nicht auseinandernehmen könne. "Hätte das Fraunhofer-Institut die Originalbänder analysiert, wäre man dort zum gleichen Schluss gekommen wie der Gerichtsgutachter", argumentierte Strobl.